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Mut wird belohnt
Wenn es um Investitionen in erneuerbare Energien geht, sind die Konzerne Iberdrola aus Spanien und Enel aus Italien ganz vorne mit dabei. Schon seit mehreren Jahren gehören sie zu den großen Energiekonzernen, die die Energiewende vorantreiben und den Ausbau der Erneuerbaren fördern. Auch NextEra Energy in den USA und der dänische Offshore-Spezialist Ørsted haben sich schon früh der Energiewende verschrieben.
In den letzten Jahren ist der Kreis der Unternehmen, die im Geschäft mit den Erneuerbaren mitmischen wollen, kontinuierlich größer geworden, denn aus dem Kampf ums 'Big Oil' ist längst der Kampf um 'Big Energy' geworden. Gerade die Offshore-Windbranche ist zum Spielfeld der Großkonzerne geworden, einfach weil hier am meisten Geld benötigt wird, um Projekte auf den Weg zu bringen. Außerdem besteht auf dem Markt noch immer großes Wachstumspotenzial, denn Länder wie die USA oder Japan stehen noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Nur in Europa und Teilen Asiens ist die Industrie mittlerweile etabliert.
Zudem sind die Überschneidungen mit der Erfahrung der Öl-Majors im Management und der Entwicklung des Betriebs von großen Offshore-Öl- und Gasfeldern offenkundig, wie Forbes aufzeigt. Die Majors können die Synergien ihrer Lieferketten aus dem Öl- und Gasbetrieb und die vorhandene Erfahrung im Projektmanagement nutzen, um Fuß in der Offshore-Industrie zu fassen. Der norwegische Konzern Equinor setzt zum Beispiel bereits seit einigen Jahren auf Offshore- und jetzt auch auf Floating-Wind, auch Shell aus den Niederlanden und bp aus Großbritannien haben kürzlich große Summen in Offshore-Windparks investiert. Dazu mussten einige Konzerne zunächst einen radikalen Richtungswechsel vornehmen – oftmals angetrieben von den eigenen Aktionären, bei denen Investitionen in nachhaltige Technologien eine immer größere Rolle spielen.
Die Aktien von Iberdrola und Enel stehen gegenüber den traditionellen Öl-Multis sehr gut dar (Grafik: Reuters)
Enel und Iberdrola sahen die Energiewende dagegen schon vor Jahrzehnten kommen, als andere noch vor den damals hohen Kosten der Energiegewinnung aus Sonne und Wind zurückgeschreckten. „Die Energiewende war Teil meines Lebens“, sagte etwa Enel-Chef Francesco Starace kürzlich gegenüber Reuters. „Für uns gab es keinen Heureka-Moment. Wir haben einfach gesagt, das ist zu dumm, um noch lange so weiterzumachen.“
Und der Schritt zahlt sich aus, denn der Umstieg hat ihre Gewinne und Aktienkurse allein in den vergangenen zwei Jahren in die Höhe schnellen lassen, da sich Investoren von Ölaktien abwandten, um in Unternehmen zu investieren, die die Energiewende vorantreiben.
Dagegen haben es die Öl-Multis schwer, denn Iberdrola und Enel haben noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: das florierende Geschäft mit Stromnetzen. Fast die Hälfte der Einnahmen der beiden Konzerne stammt aus Millionen von Kilometern an Stromleitungen, die den beiden Energieversorgern gehören. „Netze sind das Rückgrat der Energiewende“, erklärte Javier Suarez, Leiter des Utility Desks bei der Mailänder Mediobanca, gegenüber Reuters. „Sie zu besitzen bedeutet einen stetigen Cashflow und ein geringeres Investitionsrisiko.“
„Jeder Neueinsteiger in die Branche wird nicht einfach und schon gar nicht billig Zugang zu den wirklich guten Altanlagen bekommen, die Iberdrola und Enel haben - die Infrastrukturanlagen“, sagte Wood Mackenzie-Analyst Tom Heggarty.
Und Pierre Bourderye von PJT Partners bringt es auf den Punkt: „Ich glaube nicht, dass es einfach war, sich zu entscheiden, Geld in erneuerbare Energien zu investieren. Denn wenn es einfach gewesen wäre, hätten es andere zur gleichen Zeit getan, aber sie haben es erst zehn Jahre später getan.“ Mut zahlt sich eben aus.
- Author:
- Katrin Radtke
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- Iberdrola, Enl, Equinor, Shell, bp, Öl, Gas, erneuerbare Energie, offshore, Windpark, Investition, Energieversorger, Netz, Energiewende, Umstieg, Aktionär