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Massive Ersparnis: Corona vermindert Emissionsausstoß
Der Peak ist erreicht: Wie neueste Berechnungen von BloombergNEF zeigen, hat der Emissionsausstoß aus Treibstoffverbrennung letztes Jahr seinen Gipfel erreicht. Nach einem Rückgang um etwa 8 Prozent im Jahr 2020 infolge der Covid-19-Pandemie steigen die Energieemissionen mit der wirtschaftlichen Erholung in den kommenden Jahren wieder an, erreichen aber nie wieder das Niveau von 2019. Ab 2027 sinken sie bis 2050 mit einer Rate von 0,7% pro Jahr. Damit wäre nach dem Kohlepeak eine weitere wichtige Größe geschafft.
Allerdings ist an der Rechnung bislang noch ein Haken: Die Prognose wird nur eintreten, wenn gleichzeitig Wind- und Sonnenenergie weiterhin massiv ausgebaut werden, sich die Verbreitung von Elektrofahrzeugen erhöht und alle Industriezweige eine verbesserte Energieeffizienz aufbauen. Dazu sind weltweit bis 2050 massive Investitionen in Billionenhöhe nötig.
Jon Moore, CEO des BNEF, kommentiert die Prognose: „Die nächsten zehn Jahre werden für die Energiewende entscheidend sein. Es gibt drei wichtige Dinge, die wir sehen müssen: die beschleunigte Einführung von Wind und Photovoltaik, die schnellere Akzeptanz von Elektrofahrzeugen, erneuerbaren Energien in kleinem Maßstab und kohlenstoffarmen Heiztechnologien wie Wärmepumpen durch die Verbraucher sowie die verstärkte Entwicklung und Einführung kohlenstofffreier Brennstoffe.“
Dank Corona weniger Emissionen (Bild: Pixabay)
Doch trotz des Fortschritts der Energiewende und des Rückgangs der Energienachfrage durch Covid-19 sieht BNEF die Emissionen des Energiesektors immer noch auf einen Temperaturanstieg von 3,3 Grad Celsius bis 2100 zusteuern. Viel zu hoch, wie die Forscher seit Jahren warnen, und viel mehr als im Pariser Klimaabkommen festgehalten wurde. Die Folge wären u.a. weltweite Hungersnöte, Extremwetter und in Folge dessen Flüchtlingsströme, politische Unruhen und weitere noch nicht absehbare Folgen.
Matthias Kimmel, Senior Analyst bei BNEF und Mitautor des Berichts, erklärt: "Um deutlich unter zwei Grad des globalen Temperaturanstiegs zu bleiben, müssten wir die Emissionen ab jetzt um 6% pro Jahr reduzieren, und um die Erwärmung auf 1,5 Grad C zu begrenzen, müssten die Emissionen um 10% pro Jahr sinken."
Angesichts solcher Herausforderungen ist es notwendig, dass alle Nationen an einem Strang ziehen: Nachdem Europa sich als Vorreiter positioniert hat, hat kürzlich auch China nachgezogen und angekündigt auf Carbonneutralität zu setzen. Es fehlen die USA, allerdings gibt es Hoffnung, sollte im November ein neuer Präsident ins Weiße Haus einziehen: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat laut Forbes kürzlich erklärt, "die Bürokratie abzubauen, um schneller und einfacher Genehmigungen zu fördern", um sein Ziel einer kohlenstofffreien Energiewirtschaft bis 2035 zu erreichen.
Einzelne Bundesstaaten sind da schon weiter: New York hat bereits konkrete Schritte unternommen, um den Verwaltungsaufwand für den Ausbau von erneuerbaren Energien zu verringern, indem es das landesweit erste Büro für die Standortwahl für erneuerbare Energien geschaffen hat, mit dem Mandat, "den Prozess für eine umweltverträgliche und kostengünstige Standortwahl für große erneuerbare Energieprojekte in ganz New York zu verbessern und zu straffen".
Aber die vollständige Dekarbonisierung der US-Wirtschaft ist eine gewaltige Aufgabe. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass die Vereinigten Staaten, um bis 2035 90% saubere Energie zu erreichen, in den nächsten 15 Jahren jährlich etwa 75 Gigawatt neue Solar-, Wind- und Speicherkapazität aufbauen müssten.
Sehr viele Konjunktive, aber vielleicht sorgt das Wahlergebnis im November für etwas mehr Sicherheit.
Eine Zusammenfassung des BNEF New Energy Outlook 2020 ist unter diesem Link zu finden.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- presse@windmesse.de
- Keywords:
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