Die Entscheidung fällt: Was wird aus Adwen?

Zwar ist noch bis zum 17. September Zeit, ein Gebot für Adwen einzureichen, aber die Entscheidung scheint gefallen. Das Joint Venture, das zu je 50 Prozent dem französischen Energieriesen Areva und dem spanischen Turbinenhersteller Gamesa gehört, soll verkauft werden, nachdem Gamesa Anfang des Jahres seinerseits ein Übernahmeangebot von Siemens angenommen hatte. Siemens, bereits Weltmarktführer bei der Herstellung von Offshore-Windturbinen, hatte jedoch zunächst signalisiert, kein Interesse an den 5- bis 8-Megawatt-Turbinen von Adwen zu haben.

Daraufhin einigten sich beide JV-Partner, auf eine dreimonatige Frist, in der weitere Interessenten ein Gebot abgeben können. Kürzlich wurde bekannt, dass der amerikanische Mischkonzern GE ebenfalls mit bietet. Auch der deutsche Turbinenhersteller Senvion soll nach verschiedenen Berichten Interesse an einer Übernahme gezeigt haben (Wir berichteten).

Das scheint nun allerdings hinfällig zu sein, denn die Gebote waren wohl inakzeptabel. We Le Figaro und Reuters übereinstimmend berichten, scheint Siemens nun entschlossen, doch selbst aktiv zu werden und den Anteil von Gamesa zu übernehmen: 60 Millionen Euro sollen demnach an Areva gehen, außerdem will sich Siemens an Vereinbarungen halten, im französischen La Havre eine Fabrik für Rotorblätter und Gondeln zu bauen sowie auch den deutschen Arm des Unternehmens weiter zu betreiben. Das Interesse von GE ging dagegen nur in Richtung der Technologie. Der Konzern wollte sich nicht weiter in Frankreich und Deutschland engagieren, um Jobs zu schaffen.

Dabei ist die Pipeline von Adwen gut gefüllt: So hat das JV sowohl in der ersten Runde der französischen Ausschreibungen den Zuschlag für den 500MW-Offshore-Park Saint-Brieuc von Iberdrola erhalten, als auch zwei weitere Projekte über je 500MW unterzeichnet, für die Turbinen geliefert werden sollen. 

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