Meldung von Windmesse.de
Zum Branchenprofil von
WindEnergy Hamburg: „Ein ernstzunehmender Industriezweig“
Wenn die WindEnergy Hamburg 2016 vom 27. bis 30. September 2016 ihre Pforten auf dem Hamburger Messegelände öffnet, dreht sich in der Hansestadt für vier Tage alles rund um das Thema Windenergie. In neun Hallen präsentieren über 1200 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen – vom großen Turbinenhersteller bis hin zum kleinsten Zulieferer ist darunter alles vertreten. Nach ihrer Premiere 2014 konnte sich die Messe auf Anhieb als Leitmesse der Branche etablieren. Auch das Ausland nimmt die Messe gut an: Aussteller aus mehr als 30 Nationen sind beteiligt, erstmalig werden 17 Länderpavillons Einblicke in den Industriezweig vor Ort geben.
Dass die Europäer mittlerweile harte Konkurrenz aus dem Ausland haben, untermauern einmal mehr die Chinesen. Dort wurden im letzten Jahr Turbinen mit einer Leistung von mehr als 30 Gigawatt installiert – mehr als in ganz Europa zusammen. Ihr Heimmarkt reicht den Herstellern nun aber nicht mehr. Nachdem mit Goldwind im letzten Jahr das erste Mal überhaupt ein chinesischer Turbinenhersteller die Top 10 angeführt hat, stammt das Unternehmen mit dem größten Stand in Hamburg ebenfalls aus China: Envision will sich den Augen der europäischen Windindustrie vorstellen.
Giles Dickson von WindEurope (früher: EWEA) erläuterte, dass der große Erfolg der letzten Messe auch ein Grund dafür war, die jährliche Konferenz parallel zur WindEnergy im Kongresszentrum CCH – direkt nebenan – stattfinden zu lassen. „Die Windindustrie ist ein ernstzunehmender Industriezweig. Wir wollen zeigen, dass Windenergie mittlerweile Mainstream bei der Stromproduktion geworden ist!“
Der Standort Hamburg spielt dabei eine wichtige Rolle. „Hamburg ist der wichtigste Knotenpunkt in Europa“, sagte Dickson. Synergien zu anderen Industriezweigen werden auch dieses Mal wieder genutzt: Die SMM, die Weltleitmesse der Schiffbauindustrie, öffnet kurz vor der WindEnergy ihre Pforten auf dem Hamburger Messegelände. „Mehr als 100 Aussteller werden auf beiden Messen vertreten sein, viele lassen ihre Stände dann gleich stehen“, erläutert Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Hamburg Messe, die Planungen.
Eine wichtige Rolle für die Windindustrie soll auch weiterhin Deutschland spielen. Dickson betonte die Rolle des Landes als Vorbild und Motor bei der Umsetzung der Energiewende und der Ziele zum Klimaschutz. So ist Deutschland eines von bisher sechs Ländern der 28 europäischen Staaten, das seine Ziele zum Klimaschutz auch über das Jahr 2020 hinaus festgelegt hat. Zur Zeit blicken daher alle gespannt auf die Diskussion um die anstehende EEG-Reform, deren Ergebnisse im September auf der Konferenz diskutiert werden.
Auch Dr. Markus Tacke, CEO bei Siemens Wind Power, und Nils de Baar, Präsident von Vestas Europe, betonten, dass momentan alle Augen auf Berlin gerichtet sind. Was Deutschland entscheidet, wird essentiell für die Branche sein“, machte de Baar deutlich. „Aber“, so führte Tacke aus, „Stabilität und Kontinuität sind letztlich wichtiger als die nackten Ausbauzahlen.“
Dass Europa durchaus noch lernen kann, stellte Dickson heraus. Gerade in den USA ist der Umstieg von namhaften Unternehmen auf eine saubere Stromversorgung ein wichtiges Thema. IKEA, Amazon oder Walmat sind Vorreiter und investieren aktiv in den Ausbau der Windenergie. Davon könnten sich die Europäer noch eine Scheibe abschneiden.
Es gibt also genug Themen zum Diskutieren, wenn im September die WindEnergy 2016 und die Conference of WindEurope gemeinsam ihre Pforten öffnen und eine steife Brise durch Hamburg wehen lassen.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- kr@windmesse.de
- Windenergie Wiki:
- Turbine, Hamburg, Giles Dickson, Energiewende