02.01.2006
Erneuerbare Energien auch im Jahr 2005 auf Erfolgskurs
Berlin, 28.12.2005. "Erneuerbare Energien waren in den vergangenen zwölf Monaten Innovationskraft und Wachstumsmotor für Deutschland", resümiert Dr.Simone Peter, Leiterin der Informationskampagne für Erneuerbare Energien in Berlin, das Jahr 2005. "Die Windenergie hat ihre Führerschaft auf dem Weltmarkt ausgebaut, nirgendwo werden so viele Solaranlagen installiert wie in Deutschland, die Bioenergie als Multitalent für die Strom-, Wärme- und Kraftstofferzeugung boomt, die Erdwärmenutzung spielt eine immer größere Rolle und bei der Wasserkraft sind einige wichtige Projekte angestoßen worden. Und das beste: Wir haben allen Grund anzunehmen, dass diese Entwicklung sich in den nächsten Jahren noch beschleunigen wird."
Mit der "Essener Deklaration" vom April 2005 hat sich die Branche der Erneuerbaren Energien ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 20 Prozent des Energiebedarfs an Strom, Wärme und Kraftstoffen in Deutschland aus Erneuerbaren Quellen stammen. 200 Milliarden Euro planen die meist mittelständischen Unternehmen dafür zu investieren. Laut einer Unternehmens-Umfrage des Bielefelder SOKO-Instituts will jedes fünfte Unternehmen aus der Branche die Zahl seiner Mitarbeiter bis 2010 mindestens verdoppeln. Zum Jahresende hat zudem die Europäische Kommission positive Signale gesetzt: Sie hält die deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetzgebung für vorbildlich, da sie zu einer schnellen und im europäischen Vergleich sehr kostengünstigen Einführung von Strom aus Erneuerbaren Energien geführt habe.
"In Deutschland wird über die wirtschaftliche Situation häufig nur lamentiert. Dagegen zeigen die Nutzer, die Investoren und die nach Branchenangaben rund 150.000 Beschäftigten, dass Investitionen in Erneuerbare Energien in erheblichem Umfang für Wachstum, Arbeitsplätze, Klimaschutz und Versorgungssicherheit sorgen", betont Peter.
Chronologie der wichtigsten Ereignisse im Jahr 2005:
Januar
Die Integration von on- und offshore-Windenergie in das deutsche Stromnetz lässt sich bis zum Jahr 2020 zu vernünftigen Kosten bewältigen. Dies ergibt sich aus dem Abschlussbericht des Netzgutachtens der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Februar
Jede zehnte Kilowattstunde stammt aus Erneuerbaren Energien - eine Bilanz anlässlich der Jahreskonferenz Erneuerbare Energien 2005. Der Anteil an der Wärmeversorgung betrug im Jahr 2004 4,2 Prozent. Die Biokraftstoffe überschritten in 2004 erstmals die Grenze von einer Million Tonnen (10,9 TWh). Insgesamt sparten die Erneuerbaren Energien bei Kraftstoffverbrauch, Strom- und Wärmeerzeugung rund 70 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2004 ein. Ohne Erneuerbare Energien hätte der gesamte CO2-Ausstoß Deutschlands damit um rund 8 Prozent höher gelegen.
März
China beschließt einen gesetzlichen Rahmen zur Förderung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien nach dem Vorbild des deutschen Erneuer- baren-Energien-Gesetzes. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um das Ziel 10 Prozent Erneuerbare Energien an der Stromproduktion bis 2010 zu erreichen und damit auch der deutschen Industrie zu guten Exportchancen zu verhelfen.
April
Die Branche der Erneuerbaren Energien setzt sich ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 20 Prozent des Energiebedarfs an Strom, Wärme und Kraftstoffen in Deutschland aus Erneuerbaren Quellen stammen. 200 Milliarden Euro planen die meist mittelständischen Unternehmen dafür zu investieren.
Mai
Sonnen-, Wind-, Wasser-, Bio- und Erdenergie stehen bei den Deutschen hoch im Kurs: Eine forsa-Umfrage belegt, dass sich 62 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung eine noch stärkere Förderung der Erneuerbaren Energien wünschen und weitere 25 Prozent die Förderung auf dem jetzigen Niveau fortsetzen wollen.
Juni
Rund 50.000 Menschen arbeiten in der Bioenergie-Branche. Neue Anlagen für Biodiesel und Bioethanol gehen in Betrieb, die Produktionskapazität hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Die Leistung der installierten Solarzellen überschreitet 1.000 Megawatt - soviel wie ein großes Kraftwerk. In keinem Land der Welt gehen mehr neue Photovoltaik-Anlagen ans Netz. Die deutsche Windindustrie baut ihre Führerschaft auf dem Weltmarkt aus - mehr als die Hälfte aller Windkraftanlagen und ihrer Komponenten kommt aus Deutschland. Ein Prototyp der 5-Megawatt-Klasse nimmt seinen Betrieb auf. Neue Projekte zur geothermischen Wärme- und Stromnutzung werden geplant und umgesetzt. Die Erdwärmenutzung bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten und Technologien für den Einzelverbraucher bis hin zur Erschließung ganzer Städte mit Wärme und Strom. Einige Systeme sind bereits heute wirtschaftlich. Der Neubau des Laufw asserkraftwerks Rheinfelden wird beschlossen. Dadurch wird sich die umweltfreundliche Stromproduktion an diesem Standort etwa verdreifachen.
Juli
Erneuerbare Energien schaffen Jobs: Bis 2010 will jedes fünfte Unternehmen aus der Branche die Zahl seiner Mitarbeiter mindestens verdoppeln. Die Gouverneure von sieben US-Bundesstaaten fordern den amerikanischen Präsidenten George W. Bush auf, die USA innerhalb von zehn Jahren unabhängig von Öl-Importen zu machen. Stattdessen solle die größte Volkswirtschaft der Welt auf Erneuerbare Energien setzen.
August
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank Gruppe, Prof. Dr. Norbert Walter, fordert den konsequenten Ausbau Erneuerbarer Energien. Dies sei notwendig, um die Energiepreise langfristig zu stabilisieren.
September
Erstmals haben Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Erdwärme einen größeren Anteil am Endenergiemix als Atomstrom. Das Europäische Parlament hält einen Anteil von 25 Prozent Erneuerbare Energien am europäischen Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2020 für realistisch. Das sind 5 Prozent mehr als das Parlament bislang angestrebt hat. Die EU brauche verbindliche Ausbauziele, fordern die Parlamentarier.
Oktober
Pläne der Elektrizitätswirtschaft, das Erneuerbare-Energien-Gesetz abzuschaffen, stoßen auf breiten Widerstand.
November
Heimische Erneuerbare Energien sparen in Deutschland im Jahr 2005 voraussichtlich Energieimporte im Wert von drei Milliarden Euro ein. Die Kosten für Strom aus Erneuerbaren Energien sinken erstmals, berichten das Bundes- umweltministerium und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Deutschland wird das von der EU für das Jahr 2010 vorgegebene Ziel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichen. Voraussetzung ist, dass die Maßnahmen zum Ausbau fortgeführt werden. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Bundesregierung der EU-Kommission vorgelegt hat. Die neue Bundesregierung bekennt sich zu Erneuerbaren Energien: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 20 Prozent des Stroms aus regenerativen Quellen stammen, der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch soll bis dahin auf mindestens 10 Prozent steigen, heißt es im Koalitionsvertrag. Die Bundesregierung plant zudem ein neues Gesetz, das die Nutzung Erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung voranbringen soll.
Dezember
Die Europäische Kommission hält die deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz- gebung für vorbildlich, da sie zu einer schnellen und im europäischen Vergleich sehr kostengünstigen Einführung von Strom aus Erneuerbaren Energien geführt habe. Der Deutsche Mieterbund befürwortet den Einsatz Erneuerbarer Energien für dauerhaft stabile Heizkostenpreise. Das Wasserkraftwerk Iffezheim am Rhein soll ausgebaut werden. Die Zahl der Holzpelletsheizungen in Deutschland hat sich innerhalb von 12 Monaten etwa verdoppelt. Einzelne Bundesländer machen Front gegen Strompreiserhöhungen der Energieversorger. Monopolgewinne und überzogene Netzkosten sind die Preistreiber - aber nicht die Erneuerbaren Energien.
Mit der "Essener Deklaration" vom April 2005 hat sich die Branche der Erneuerbaren Energien ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 20 Prozent des Energiebedarfs an Strom, Wärme und Kraftstoffen in Deutschland aus Erneuerbaren Quellen stammen. 200 Milliarden Euro planen die meist mittelständischen Unternehmen dafür zu investieren. Laut einer Unternehmens-Umfrage des Bielefelder SOKO-Instituts will jedes fünfte Unternehmen aus der Branche die Zahl seiner Mitarbeiter bis 2010 mindestens verdoppeln. Zum Jahresende hat zudem die Europäische Kommission positive Signale gesetzt: Sie hält die deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetzgebung für vorbildlich, da sie zu einer schnellen und im europäischen Vergleich sehr kostengünstigen Einführung von Strom aus Erneuerbaren Energien geführt habe.
"In Deutschland wird über die wirtschaftliche Situation häufig nur lamentiert. Dagegen zeigen die Nutzer, die Investoren und die nach Branchenangaben rund 150.000 Beschäftigten, dass Investitionen in Erneuerbare Energien in erheblichem Umfang für Wachstum, Arbeitsplätze, Klimaschutz und Versorgungssicherheit sorgen", betont Peter.
Chronologie der wichtigsten Ereignisse im Jahr 2005:
Januar
Die Integration von on- und offshore-Windenergie in das deutsche Stromnetz lässt sich bis zum Jahr 2020 zu vernünftigen Kosten bewältigen. Dies ergibt sich aus dem Abschlussbericht des Netzgutachtens der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Februar
Jede zehnte Kilowattstunde stammt aus Erneuerbaren Energien - eine Bilanz anlässlich der Jahreskonferenz Erneuerbare Energien 2005. Der Anteil an der Wärmeversorgung betrug im Jahr 2004 4,2 Prozent. Die Biokraftstoffe überschritten in 2004 erstmals die Grenze von einer Million Tonnen (10,9 TWh). Insgesamt sparten die Erneuerbaren Energien bei Kraftstoffverbrauch, Strom- und Wärmeerzeugung rund 70 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2004 ein. Ohne Erneuerbare Energien hätte der gesamte CO2-Ausstoß Deutschlands damit um rund 8 Prozent höher gelegen.
März
China beschließt einen gesetzlichen Rahmen zur Förderung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien nach dem Vorbild des deutschen Erneuer- baren-Energien-Gesetzes. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um das Ziel 10 Prozent Erneuerbare Energien an der Stromproduktion bis 2010 zu erreichen und damit auch der deutschen Industrie zu guten Exportchancen zu verhelfen.
April
Die Branche der Erneuerbaren Energien setzt sich ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 20 Prozent des Energiebedarfs an Strom, Wärme und Kraftstoffen in Deutschland aus Erneuerbaren Quellen stammen. 200 Milliarden Euro planen die meist mittelständischen Unternehmen dafür zu investieren.
Mai
Sonnen-, Wind-, Wasser-, Bio- und Erdenergie stehen bei den Deutschen hoch im Kurs: Eine forsa-Umfrage belegt, dass sich 62 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung eine noch stärkere Förderung der Erneuerbaren Energien wünschen und weitere 25 Prozent die Förderung auf dem jetzigen Niveau fortsetzen wollen.
Juni
Rund 50.000 Menschen arbeiten in der Bioenergie-Branche. Neue Anlagen für Biodiesel und Bioethanol gehen in Betrieb, die Produktionskapazität hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Die Leistung der installierten Solarzellen überschreitet 1.000 Megawatt - soviel wie ein großes Kraftwerk. In keinem Land der Welt gehen mehr neue Photovoltaik-Anlagen ans Netz. Die deutsche Windindustrie baut ihre Führerschaft auf dem Weltmarkt aus - mehr als die Hälfte aller Windkraftanlagen und ihrer Komponenten kommt aus Deutschland. Ein Prototyp der 5-Megawatt-Klasse nimmt seinen Betrieb auf. Neue Projekte zur geothermischen Wärme- und Stromnutzung werden geplant und umgesetzt. Die Erdwärmenutzung bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten und Technologien für den Einzelverbraucher bis hin zur Erschließung ganzer Städte mit Wärme und Strom. Einige Systeme sind bereits heute wirtschaftlich. Der Neubau des Laufw asserkraftwerks Rheinfelden wird beschlossen. Dadurch wird sich die umweltfreundliche Stromproduktion an diesem Standort etwa verdreifachen.
Juli
Erneuerbare Energien schaffen Jobs: Bis 2010 will jedes fünfte Unternehmen aus der Branche die Zahl seiner Mitarbeiter mindestens verdoppeln. Die Gouverneure von sieben US-Bundesstaaten fordern den amerikanischen Präsidenten George W. Bush auf, die USA innerhalb von zehn Jahren unabhängig von Öl-Importen zu machen. Stattdessen solle die größte Volkswirtschaft der Welt auf Erneuerbare Energien setzen.
August
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank Gruppe, Prof. Dr. Norbert Walter, fordert den konsequenten Ausbau Erneuerbarer Energien. Dies sei notwendig, um die Energiepreise langfristig zu stabilisieren.
September
Erstmals haben Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Erdwärme einen größeren Anteil am Endenergiemix als Atomstrom. Das Europäische Parlament hält einen Anteil von 25 Prozent Erneuerbare Energien am europäischen Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2020 für realistisch. Das sind 5 Prozent mehr als das Parlament bislang angestrebt hat. Die EU brauche verbindliche Ausbauziele, fordern die Parlamentarier.
Oktober
Pläne der Elektrizitätswirtschaft, das Erneuerbare-Energien-Gesetz abzuschaffen, stoßen auf breiten Widerstand.
November
Heimische Erneuerbare Energien sparen in Deutschland im Jahr 2005 voraussichtlich Energieimporte im Wert von drei Milliarden Euro ein. Die Kosten für Strom aus Erneuerbaren Energien sinken erstmals, berichten das Bundes- umweltministerium und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Deutschland wird das von der EU für das Jahr 2010 vorgegebene Ziel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichen. Voraussetzung ist, dass die Maßnahmen zum Ausbau fortgeführt werden. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Bundesregierung der EU-Kommission vorgelegt hat. Die neue Bundesregierung bekennt sich zu Erneuerbaren Energien: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 20 Prozent des Stroms aus regenerativen Quellen stammen, der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch soll bis dahin auf mindestens 10 Prozent steigen, heißt es im Koalitionsvertrag. Die Bundesregierung plant zudem ein neues Gesetz, das die Nutzung Erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung voranbringen soll.
Dezember
Die Europäische Kommission hält die deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz- gebung für vorbildlich, da sie zu einer schnellen und im europäischen Vergleich sehr kostengünstigen Einführung von Strom aus Erneuerbaren Energien geführt habe. Der Deutsche Mieterbund befürwortet den Einsatz Erneuerbarer Energien für dauerhaft stabile Heizkostenpreise. Das Wasserkraftwerk Iffezheim am Rhein soll ausgebaut werden. Die Zahl der Holzpelletsheizungen in Deutschland hat sich innerhalb von 12 Monaten etwa verdoppelt. Einzelne Bundesländer machen Front gegen Strompreiserhöhungen der Energieversorger. Monopolgewinne und überzogene Netzkosten sind die Preistreiber - aber nicht die Erneuerbaren Energien.
- Quelle:
- Informationskampagne für Erneuerbare Energien
- Autor:
- Christoph Podewils
- Email:
- c.podewils@unendlich-viel-energie.de
- Windenergie Wiki:
- Versorgungssicherheit, Offshore, Megawatt