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Industrie als Schlüsselpartner - Schleswig-Holstein im Zeichen der Energiewende
Für die nächste Phase der Energiewende ist die Industrie ein Schlüsselpartner. Das wurde beim gemeinsamen Besuch des Direktors für den Energiebinnenmarkt in der Generaldirektion Energie der EU-Kommission, Prof. Dr. Klaus-Dieter Borchardt, und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck an der Westküste Schleswig-Holsteins deutlich.
Im Mittelpunkt stand die flexible Abstimmung von Stromproduktion und Energieverbrauch. "Die nächste Phase der Energiewende ist eingeläutet: Die schwankende Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom ist kein unüberwindbares Problem mehr. Stromerzeuger, Stromhandel und die Industrie schaffen vielmehr Lösungen, wie Produktion und Verbrauch aufeinander abgestimmt werden können. Das ist für die Zukunft der Energiewende entscheidend. Wenn es hier gelingt, kann der Norden Modell für andere europäische Länder sein
", sagte Minister Habeck heute (7. März 2016) in Husum.
Habeck und Borchardt trafen in Husum mit Industrievertretern zusammen, um die Möglichkeit der Zuschaltung von Lasten anstelle der Abregelung von Windkraftanlagen zu erörtern. Das Energiewendeministerium hatte dazu in Berlin ein Gutachten vorgelegt, das aufzeigt, wie dies konkret, rechtssicher und kurzfristig umgesetzt werden kann. Geboten werden müssen mindestens 0 Euro je MWh; Steuern und Abgaben sollen nicht anfallen. Zudem soll die Abregelung von Anlagen erst dann erlaubt sein, wenn sich keine Lasten zuschalten lassen. Habeck: "Abregelung kostet alle. Die Nutzung ansonsten abgeregelten Stroms ist möglich ohne zusätzliche Kosten für die Stromkunden.
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Zudem besuchten Habeck und Borchardt gemeinsam die Firma GP Joule, die ein System entwickelt hat, das erneuerbaren Strom in Wasserstoff umwandelt und speichert.
Darüber hinaus informierten sie sich von der Arge Netz GmbH über die Erfahrungen aus dem Betrieb des ersten virtuellen Kraftwerks in Schleswig-Holstein. Ziel des virtuellen Erneuerbaren Kraftwerks ist, eine sichere Versorgung aus erneuerbaren Energien darzustellen. "Diese Beispiele zeigen, dass es geht. Notwendig sind jetzt noch mehr solche und andere Energiewende-Projekte, damit wir weiter vorankommen.
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Auch der Netzausbau – vor allem die Leitungen von europaweitem Interesse wie NordLink zwischen Norwegen und Deutschland sowie die Westküstenleitung – stand im Fokus. Prof. Borchardt zeigte sich beeindruckt, wie in Schleswig-Holstein die Netzausbauprojekte von europäischem Interesse (z.B. NordLink, Westküstenleitung) zügig vorangekommen sind: "Der Netzausbau und der grenzüberschreitende Handel sind die wichtigsten und kostengünstigsten Flexibilitäten, die wir zum Ausgleich der fluktuierenden Erneuerbaren brauchen.
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Der Minister wies daraufhin, dass die Landesregierung mit Mitteln der Europäischen Union (EFRE) die Produktion und Verteilung von Energie aus erneuerbaren Quellen sowie die Energieeffizienz und Nutzung der erneuerbaren Energien in Unternehmen fördert. Diese sollen insbesondere der Entwicklung intelligenter Infrastrukturen (inklusive regionaler Speicher) zur optimalen Integration und Nutzung von erneuerbaren Energien sowie der Reduktion der CO2-Emissionen der Unternehmen dienen.
Für die Prioritätsachse „Energiewende – Aufbau umweltgerechter Wirtschafts- und Infrastrukturen“ sind im Operationellen Programm (OP) EFRE insgesamt 72,5 Millionen Euro EFRE-Mittel eingeplant.
Nähere Informationen zum OP EFRE finden Sie hier:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/F/foerderprogramme/MWAVT/efre_inSH_2014_2020.html
- Quelle:
- S-H
- Link:
- www.schleswig-holstein.de/...
- Windenergie Wiki:
- MW, Energiewende