Rückenwind für Onshore – Treiber der Energiewende

Nach Prognose der Bremer Landesbank wird das bis mindestens 2017 so bleiben, denn Investoren haben damit Planungssicherheit für neue Projekte. Insbesondere institutionelle Anleger und Pensionskassen suchen verstärkt nach Windparkbeteiligungen als alternative Anlageformen.

Gute Aussichten – nicht nur in Deutschland

Wir rechnen damit, dass die Branche ihre Ziele erreicht und in 2015 weitere 4.000 Megawatt Windstrom ans Netz gehen. Möglich wird das durch neu ausgewiesene Flächen für Windkraftenergie. Vor allem in Schleswig-Holstein haben viele Gemeinden grünes Licht für den Bau neuer Anlagen gegeben. Außerdem werden aufgrund des 2017 in Kraft tretenden neuen Ausschreibungsverfahrens Investitionen vorgezogen. Als einer der führenden Finanzierungspartner für Onshore-Windparks spüren auch wir den Rückenwind. Im ersten halben Jahr 2015 hat unser Geschäft um elf Prozent zugelegt. Fast jedes neunte Windrad an Land wird mittlerweile von der Bremer Landesbank finanziert. Gute Marktbedingungen gibt es auch in einigen europäischen Ländern, zum Beispiel in Frankreich. Dort soll der Atomstromanteil von 80 Prozent auf 50 Prozent gesenkt werden – exzellente Bedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien. Seit 2012 realisieren wir dort im Schnitt fünf Onshore-Windprojekte im Jahr – mit der Konsequenz, dass unsere Aktivitäten in Frankreich aktuell rund zehn Prozent des Neugeschäftes ausmachen. Darüber hinaus prüfen wir die Rahmenbedingungen in weiteren Nachbarländern, beispielsweise Polen.

Voller Einsatz für langfristig gute Bedingungen

Als verlässlicher Finanzierungspartner setzen wir uns dafür ein, dass die Bedingungen für unsere Kunden langfristig planbar bleiben. Angesichts des neuen Ausschreibungsverfahrens ab 2017 besteht hier noch große Unsicherheit – sowohl im Hinblick auf die dann wettbewerblich ermittelte Förderhöhe als auch über das Ausschreibungsvolumen. Nach unserer Auffassung darf das Ausschreibungsvolumen keinesfalls unter den im EEG vorgezeichneten Ausbaupfad von netto 2.500 Megawatt pro Jahr fallen. Unser Appell ist, bei Onshore-Windkraft nicht den gleichen Fehler wie bei Photovoltaik und Biomasse zu machen und Investitionsanreize nahezu vollständig abzuschaffen. Auf diese Weise würde die bundesweite Energiewende in Deutschland massiv ausgebremst.

Keine Energiewende ohne Akteursvielfalt

Darüber hinaus sollten kleinere Windparks und Bürgerinitiativen vom Ausschreibungsmodell befreit werden, um die Akteursvielfalt zu gewährleiten. Schließlich hat sich diese als ein maßgeblicher Treiber der Energiewende herausgestellt. Eine besondere Bedeutung hat der Mittelstand. Die unterschiedlichsten Akteure wie Projektierer, Landwirte und Bürgerwind-Gesellschaften sorgen für eine hohe  Akzeptanz der Windkraft, weniger die  großen Konzerne und Versorger. Unsere Botschaft an die Bundesregierung lautet deshalb, über die von den EU-Beihilferichtlinien zugelassenen De-minimis-Regelungen nachzudenken oder andere Ausnahmeregelungen zur Wahrung der Akteursvielfalt umzusetzen. Nur so behält der Onshore-Markt Rückenwind – und damit auch die Energiewende.