Indiens ehrgeizige Ziele

Deutschland vermeldete zu Beginn dieses Jahres, dass 2014 endlich ein wichtiger Meilenstein in der Offshore-Windenergie erreicht worden war: 1GW Leistung schaffen die Turbinen in deutschen Gewässern, dazu kommen die Onshore-Kapazitäten.

In ganz anderen Dimensionen planen derzeit die Inder: So wurde kürzlich innerhalb der nationalen Windkommission ein neuer Plan vorgestellt, der den Zubau an Windenergie bis zum Jahr 2022 regeln soll. Der neue Plan sieht vor, dass jährlich etwa 10GW dazu kommen sollen, sodass man 2022 auf eine Kapazität von über 100GW kommen wird. Im Moment sind 22,5GW installiert.

Die Pläne der indischen Regierung gehen laut CleanTechnica allerdings noch weiter: So wurde bereits ein neuer Plan für den Solaranlagenzubau in Gang gesetzt, der bis 2022 ebenfalls eine Kapazität von 100GW in Solarenergie vorsieht. Ursprünglich sollten bis zu dem Jahr nur 22GW Solarenergie gebaut werden, allerdings gilt der seit 2012 im Amt befindliche indische Präsident Pranab Mukherjee als großer Freund der erneuerbaren Energien, der jetzt entsprechend engagierte Maßnahmen ergreift, um den Stromhunger seines Landes zu befriedigen.

Da die Einspeisetarife und Förderungen in den letzten 2-3 Jahren in Indien enorm gestiegen sind, hofft die Regierung auf das Geld vieler ausländischer Investoren. Damit soll Indien dann auch endlich in die Offshore-Windenergie einsteigen. Bisher sind zwei Offshore-Projekte angekündigt, eines davon vom indischen Turbinenhersteller Suzlon. Das Unternehmen hatte zu Beginn dieser Woche seine deutsche Tochter Senvion an einen amerikanischen Investor verkauft, allerdings die Lizenzen für die Offshore-Turbinen für den indischen Markt behalten. Der Offshorepark von Suzlon soll über eine Leistung von 300GW verfügen.