2024-04-24
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Windenergie-Newsreel: Neuigkeiten aus aller Welt

Windmesse.de präsentiert die Windenergie-Neuigkeiten der Woche aus aller Welt zusammengetragen in einem Beitrag.

Großbritannien:

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Großbritannien ist in vollem Gange, aber der Netzausbau kommt nicht hinterher. Das führt zu der Situation, dass die Netzbetreiber den Windparkbesitzern Geld dafür zahlen müssen, dass sie ihre Parks ausschalten.

Gerade im letzten Monat, der auf der Insel sehr windreich war, konnte das Land einen neuen Rekord bei der Windenergieproduktion vermelden – allerdings führte das ebenso zu einem neuen Rekord an Ausgleichszahlungen. Obwohl das Jahr noch nicht vorbei ist, wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2014 bereits 43 Millionen Pfund an Windparks bezahlt, damit sie keinen Strom liefern. Das ist bereits mehr Geld, als im kompletten Kalenderjahr 2013 ausgeschüttet wurde.

Großbritanniens Netzbetreiber bedauern dies zwar, machen aber Verfehlungen in der britischen Politik dafür verantwortlich, wo zu lange mit dem Netzausbau gewartet wurde. Kritik aus den Reihen der Windkraftgegner, die den Bau von weiteren Parks in Frage stellen, weisen Sprecher der Netzbetreiber aber laut Telegraph zurück: „National Grid hat den Herstellern von Kohle- und Gasstrom schon immer Geld fürs Ausschalten bezahlt – lange bevor die Windenergie ins Spiel kam.“

 

Dänemark I:

Neuer Rekord bei der Windenergieproduktion: Der Prototyp der MHI Vestas V164-8.0 MW hat am 6. und 7. Oktober so viel Energie produziert, wie noch kein Windrad jemals zuvor. Die Turbine, die in einem Testfeld in Osterhild im Norden Dänemarks aufgestellt ist, hat in einer Periode von 24 Stunden 192.000 kw/h produziert – genug Strom, um den Tagesbedarf von 13.500 dänischen Haushalten zu decken.

Vestas zeigte sich entsprechend erfreut über diese Leistung. Jens Tommerup, CEO von MHI Vestas Offshore Wind, sagte: „Dieser Rekord bei der Stromproduktion unterstreicht erneut sowohl die Qualität der Technik als auch die Fähigkeiten des Teams, das hart an der Turbine gearbeitet hat, um sicher zu stellen, dass sie diese Leistungen im Testlauf abrufen kann.“

Die Turbine wurde im Januar dieses Jahres aufgestellt und läuft seitdem mit einer Auslastung von mehr als 90 Prozent. Nach der Aufstellung des Rekords arbeitet MHI Vestas nun daran, dass die Turbine alle nötigen Zertifikate erlangt, um in Serienproduktion gehen zu können.

 

Dänemark II:

Offenbar beflügelt von den Nachrichten über den neuen Leistungsrekord hat Dänemark beschlossen, den Ausstieg aus der Kohlestromgewinnung vorzuziehen. Eigentlich war vorgesehen, dass das Land bis zum Jahr 2030 aus der Kohleproduktion aussteigt, aber wie der dänische Energie- und Klimaminister Rasmus Helveg Petersen laut IWR betont hat, soll dies nun bis 2025 passieren.

Am Rande des EU-Gipfels zum Thema Klimaschutz vor zwei Wochen, verkündete Petersen, dass er einen entsprechenden Gesetzesentwurf einbringen möchte. Um den Kohlestrom zu ersetzen, wird Dänemark auch weiterhin in Windenergie investieren. Die Hälfte des künftigen Strommixes soll durch Windkraft erzielt werden, momentan liegt dieser Anteil noch bei 30 Prozent.

 

Kanada:

Eine neue Studie von 'Health Canada' konnte keinerlei Zusammenhang zwischen den Geräuschen von Windkraftanlagen und möglichen Gesundheitsproblemen finden. Für die Studie wurden mehr als 1200 Menschen über einen Zeitraum von vier Monaten im Jahr 2013 befragt, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen. Zwar gaben einige Menschen an, unter Schlafstörungen, Schwindel, Tinnitus, Migräne oder chronischen Kopfschmerzen zu leiden, ein Zusammenhang mit Windenergie konnte aber nicht hergestellt werden.

Allerdings wurde festgestellt, dass es ein Verhältnis zwischen den Geräuschen der Anlagen und einem Gefühl der „Belästigung“ für der Anwohner gibt. Je lauter die Anlagen wurden, desto häufiger fühlten sich die Anwohner davon gestört – beginnend bei einer Lautstärke von 35 Dezibel. Ein Sprecher von Health Canada sagte gegenüber The Globe and Mail: „Das ist interessant, denn dieser Toleranz-Pegel liegt sehr viel niedriger, als bei Geräuschen von anderen Quellen wie etwa Straßenlärm oder Geräusche von Flugzeugen.“ Man dürfe dieses Gefühl der „Belästigung“ nicht auf die leichte Schulter nehmen, da dieses zu einer Erhöhung des Stresslevels führen kann, was wiederum gesundheitliche Probleme mit sich bringen kann.

CanWEA, die kanadische Windenergieorganisation, begrüßte zunächst das Ergebnis der Studie: „Die Studie zeigt, dass korrekt aufgestellte Windturbinen nicht zu Gesundheitsschäden führen und dass Windenergie eine der sichersten und saubersten Energiequellen bleibt, die wir momentan haben.“

 

Deutschland:

Der Festakt wurde in Bremerhaven abgehalten, aber der Park liegt gut 50 km vor der deutschen Nordseeküste: Der erste privat finanzierte Offshore-Windpark Meerwind Süd | Ost wurde am Montag feierlich eingeweiht. Die 80 Turbinen aus dem Hause Siemens sorgen ab sofort dafür, dass knapp 360.000 deutsche Haushalte mit sauberem Strom versorgt werden können. Zugleich kann Deutschland durch den Betrieb des Parks ca. 1 Tonne CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.

Der 1,3 Milliarden Euro teure Park wurde in der Rekordgeschwindigkeit von nur 18 Monaten fertiggestellt. Finanziert wurde er privat – von einem Joint Venture der Investitionsgesellschaften Blackstone und der Berliner Windland Erzeugungs GmbH. Die Leistung des Parks liegt bei 288 MW, die zugehörige Servicestation wurde eigens auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland, rund 23 Kilometer vom Park entfernt, errichtet. Von der Insel aus sollen in Zukunft auch weitere Windparks zu Servicearbeiten angelaufen werden können.

 

Großbritannien:

Der größte Offshore-Windpark der Welt, London Array (630 MW), wird bald Konkurrenz bekommen. Die britische Regierung hat grünes Licht für den Bau eines weiteren Offshore-Parks gegeben, der bis zu 750 MW leisten könnte. Das dänische Unternehmen DONG Energy, das den Park 'Walney Extension' in der irischen See bauen soll, plant selbst zunächst mit einer Kapazität von bis zu 660 MW. Dazu sollen Turbinen mit einer Leistung von jeweils 6 bis 8 MW aufgestellt werden – sofern die finale Finanzierung steht. Konzernsprecher sind aber optimistisch, dass dies demnächst der Fall sein wird.

Der Windpark soll ein weiterer Baustein für Großbritannien werden, die EU-Ziele für 2020 zu erreichen, wonach 15 Prozent des Energiemixes im Land aus regenerativen Quellen stammen muss. Weitere fünf Parks in derselben Größenordnung haben bisher eine Baugenehmigung erhalten, im Bau selbst befindet sich derzeit aber noch keiner.

 

USA/China:

Die beiden größten Umweltverschmutzer der Welt, die USA und China, haben am Mittwoch überraschend die Festlegung neuer, ambitionierter Klimaziele ausgegeben. Während US-Präsident Obama konkrete Zahlen nannte, sind die Ziele der Chinesen jedoch schwammiger formuliert:

Die USA wollen ihre Luftverschmutzung schneller, als bisher angedacht, senken. 26 bis 28 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2025 im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2005 lautet das neue Ziel. Bisher hatten sich die USA nur auf eine Reduktion von 17 Prozent bis 2020 eingelassen.

Die Chinesen kündigten dagegen an, dass sie den Höhepunkt ihrer Luftverschmutzung spätestens im Jahr 2030 erreichen wollen – am liebsten aber schon früher. Die Verschmutzung in China steigt momentan noch immer an, da das Land seinen wachsenden Energiehunger zum großen Teil mit Kohlestrom versorgt. Erst in den vergangenen Jahren hat die Regierung ernsthafte Klimapläne vorgelegt, nachdem die Verschmutzung in Städten wie Peking nicht mehr zu ertragen wurde.

Die Ankündigung der beiden Länder kommt überraschend, ist aber als ein Mittel zu sehen, um beim Klimagipfel, der nächstes Jahr stattfindet, Argumente gegen Entwicklungs- und Schwellenländer wie Indien oder Brasilien vorzulegen, die ihrerseits noch keinen Plänen gegen den Klimawandel folgen.

Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks begrüßte die Pläne der USA und China ausdrücklich: „Die größten Emittenten haben jetzt deutlich gemacht, dass sie entschlossen handeln wollen. Das ist ein gutes Zeichen für die Klimakonferenzen in Lima und Paris und eine gute Grundlage für ein Abkommen, in dem sich alle wichtigen Staaten zu wirksamem Klimaschutz verpflichten.“

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Offshore, MW, Barbara Hendricks



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