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Windenergie in Japan vor dem Durchbruch
Ende Februar fand in Tokio die 'Smart Energy Week 2014' statt, bei der Experten der Erneuerbare-Energien-Wirtschaft zusammenkamen, um über Japans künftige Ausrichtung der Stromversorgung zu diskutieren. Obwohl das Land bisher nicht maßgeblich durch Windenergie in Erscheinung getreten ist, versprechen sich die Experten für die Zukunft großes Wachstum auf diesem Gebiet.
Das Unternehmen Looop Inc, mit Sitz in der japanischen Hauptstadt, hat bisher vor allem mit Solaranlagen Geld verdient, will jetzt aber auch in die Produktion von Kleinwindanlagen einsteigen. Der Grund darin liegt im Feed-In-Tarifsystem, das 2012 in Japan eingeführt wurde, um die erneuerbaren Energien fördern. Bisher hat das System vor allem für starken Zuwachs der Solarbranche gesorgt. Dem System folgend müssen die Energieversorger den Strom, der aus erneuerbaren Quellen gewonnen wurde, für eine bestimmte Anzahl an Jahren zu einem festgelegten Preis abnehmen. Dies hat zu einem starken Wachstum in der Solarbranche geführt, da die Raten zunächst höher waren als angenommen und Solaranlagen wiederum relativ einfach aufzustellen sind.
Allerdings wird nun mit einem Wachstumsrückgang grechnet, da die japanische Regierung letztes Jahr den Kaufpreis für Solarstrom gesenkt hat. Nun rückt der Fokus der Energiebranche laut 'The Japan Times' stattdessen auf kleine Windenergieanlagen, die nicht höher als 7 Meter sind und nicht mehr als 20 kW Energie produzieren.
Experten bescheinigen Japan großes Potenzial in der Windenergie. Deshalb ist für viele Firmen jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um in den Markt einzusteigen – kurz bevor der Wettbewerb richtig losgeht. Noch sind die Installationskosten aber zu hoch, als dass Investitionen schnelle Rendite abwerfen. Erst 7 Jahre nach der Installation einer Windkraftanlage hat man sein Geld amortisiert.
Looop geht laut Yasuhiko Watanabe, Sales- und PR-Manager des Unternehmens, aber davon aus, dass man im Solarbereich genug Erfahrungen gesammelt hat, um nun den Schritt auf den Windenergiemarkt zu wagen. Auch die großen Player der Windbranche beginnen sich zunehmend wieder für den japanischen Markt zu interessieren. So hat der US-Konzern GE das erste Mal seit 2006 vergangene Woche wieder Turbinen nach Japan verkauft. Auch Siemens hat den ostasiatischen Markt im Blick: Kenichi Fujita, der für die japanische Niederlassung des Konzerns verantwortlich ist, glaubt an die Windenergie. Der erste Boom der Erneuerbaren in Japan war Solar, “wir glauben, dass der zweite Boom Wind sein wird.” Gerade im Offshore-Bereich möchte Siemens in Zukunft investieren. Es dürfte rund um die japanischen Inseln genug Stellen geben, die sich für die Installation von Offshore-Anlagen eignen.
- Quelle:
- The Japan Times / Windmesse
- Link:
- www.japantimes.co.jp/...
- Windenergie Wiki:
- Turbine, Offshore