Bard Offhore 1: Erster großer Offshore-Windpark in Deutschland liefert Strom

Diese Woche ist der erste deutsche, ans Stromnetz angeschlossene Nordsee-Windpark eröffnet worden. Bard Offshore 1 wurde am Montag von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler eingeweiht. Die 80 Anlagen der 5 MW-Klasse sind bereits an das Stromnetz angeschlossen und sollen in Zukunft knapp 500.000 Haushalte mit Strom versorgen. Ein Teil der Anlagen liefert bereits seit drei Jahren Strom, nun konnten auch die weiteren Anlagen in Betrieb genommen werden.

Über die Umspannplattform BARD 1 und die Konverter-Plattform BorWin alpha wird der erzeugte Strom vom Netzbetreiber TenneT ans Festland gebracht.

Der Windpark konnte erst mit einiger Verspätung fertig gestellt werden. Während des Baus kam es immer wieder zu Verzögerungen, weil es zuvor keine Vergleichswerte gab. So mussten die Arbeitsschritte immer wieder beispielsweise den rauen Wetterbedingungen knapp 100 Kilometer vor der Insel Borkum angepasst werden. Rösler sprach deshalb von einem „beeindruckenden Pionierprojekt“, das nun eröffnet werde.

Bereits vor ein paar Tagen konnte der Nordsee-Windpark Riffgat fertig gestellt werden (Windmesse berichtete). Dieser kann jedoch noch keinen Strom liefern, da es zu Verzögerungen beim Anschluss kam: Am Meeresboden wurde Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, die TenneT nicht rechtzeitig räumen konnte. Aus diesem Grund wurde Bard Offshore 1 nun die Ehre zuteil, als erstes deutsches Großkraftwerk auf hoher See ans Netz zu gehen.

Die Branche erhofft sich dadurch neuen Schwung für die kostspieligen Offshore-Anlagen. Nur wenn der Ausbau konsequent weiter verfolgt wird, werden langfristig die Kosten sinken, wie eine Studie vor Kurzem feststellte (Offshore lohnt sich). Die Weichen dafür sind bereits gestellt, in den nächsten Monaten werden weitere Parks fertig gestellt und an das deutsche Stromnetz angeschlossen.