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Weitreichende Pläne bei Dong Energy: Konzentration auf Offshore-Energie und Kostensenkung beim Bau
Im Februar hatte der dänische Windturbinenhersteller Dong Energy bekannt gegeben, dass er sich in Zukunft ganz auf das Offshore-Geschäft konzentrieren möchte. Dort ist das Unternehmen Marktführer, jede dritte Turbine auf dem Meer stammt von Dong. „Wir haben bis heute Turbinen aufgestellt, die 2 Millionen Haushalte jährlich mit Strom versorgen können. Bis 2020 wollen wir diese Zahl verdreifachen, sodass wir bis zu 6 Millionen Haushalte Strom mit Strom beliefern“, so Samuel Leupold, Vizepräsident von Dong gegenüber Offshorewind.biz.
Momentan betreibt das Unternehmen Offshoreparks in Dänemark und Großbritannien, ein weiterer Park in Deutschland befindet sich noch im Bau.
Zuletzt hatte Dong seine Anteile an Onshore-Windparks abgestoßen, zunächst in Polen, Dänemark und Norwegen. Dort hat man nun zusätzlich seinen 33-prozentigen Anteil an den Onshore-Parks Mehuken 1 und 2 an Kvalheim Kraft (Norwegen) verkauft. Damit verbleiben Dong noch Anteile an Onshore-Parks in Schweden, Frankreich und wiederum Norwegen.
Um seine Spitzenposition im Offshore-Bereich weiterhin auszubauen, hat Dong außerdem ein Forschungsprojekt gestartet, das die Kosten offshore um bis zu 40 Prozent reduzieren soll. Zu dem Zusammenschluss gehören neben Dong noch RWE, Statoil, Statkraft, SSC Plc, Iberdrola-Schottland und Vattenfall sowie die Universitäten von Oxford, Dublin und London. Renewable Energy World berichtet, dass vor allem im Bereich des Fundaments und der Installation im Offshore-Bereich noch Einsparungspotenzial liegt.
Das Fundament der Turbinen soll in Zukunft verkleinert werden, wodurch weniger Material eingesetzt werden muss. Die Windkraftanlage wird dadurch leichter, die Installation günstiger. Die Untersuchung ist für 18 Monate angesetzt, 35 bis 40 Prozent an Kosten sollen wegfallen. Dadurch würde sich der Preis von 166 Euro/MW-Stunde auf 100 Euro je Anlage reduzieren.
Auch Großbritannien hatte vor Kurzem ausgegeben, dass die Kosten für Offshore-Windanlagen signifikant sinken müssten. Hier war man aber nur von einer möglichen Reduzierung auf 100 Pfund (117 Euro) ausgegangen. Die britische Regierung will laut Bloomberg in den nächsten Jahren 100 Millionen Euro investieren, um die heimische Wirtschaft durch die Offshore-Anlagen zu stärken. Bisher ist das Land zwar Weltmarktmarktführer, was die Gewinnung von Offshore-Energie angeht, aber die Anlagen werden zu 100 Prozent importiert. Man rechnet mit ca. 30.000 zusätzlichen Jobs bis 2020, wenn es gelingt, die heimische Industrie stärker in den Produktionsprozess einzubeziehen.
Zu Beginn des Jahres 2015 wird mit einer Veröffentlichung der Forschungsergebnisse der Dong-Studie gerechnet, was den Herstellern noch gut fünf Jahre Zeit geben würde, das angestrebte Ziel auch tatsächlich zu erreichen.
- Quelle:
- Offshorewind.biz, Bloomberg, Renewable Energy World / Katrin Radtke (Windmesse)
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- Windpark, Turbine, Offshore, MW