Irland: Enttäuschendes Ausschreibungsergebnis unterstreicht dringenden Reformbedarf

Der Durchschnittspreis von 100,47 € pro MWh lag zwar enttäuschend über dem Preis von RESS 2 (97,87 € pro MWh), aber der Anstieg hätte noch höher ausfallen können, wenn die Regierung bei dieser Ausschreibung keine teilweise Indexierung vorgesehen und die Kürzung der Strommenge in den Auktionsbedingungen berücksichtigt hätte. Den Zuschlag erhielten nur drei Windparks mit einer Gesamtkapazität von 148 MW und knapp 500 MW für Solaranlagen. Das ist weit weniger als bei jeder früheren RESS-Auktion.

Noel Cunniffe, CEO von Wind Energy Ireland, sagte: "Die Wind- und Solarprojekte, die bei der heutigen Auktion erfolgreich waren, verdienen es, beglückwünscht zu werden; sie werden dazu beitragen, unser Energiesystem zu dekarbonisieren. Wir können jedoch nicht die Tatsache ignorieren, dass dies die dritte Auktion für Onshore-Wind- und Solarenergie ist, und dass wir genau das Gegenteil erleben, obwohl die Preise eigentlich sinken und das Volumen der erneuerbaren Energien, die den Zuschlag erhalten, steigen sollte. Zu einer Zeit, in der wir die Lieferung erneuerbarer Energie beschleunigen sollten, verlangsamen wir uns."

Das große Problem ist nach wie vor, dass das irische Planungssystem die Fristen für die Bearbeitung von Anträgen für erneuerbare Energieprojekte nicht einhält.

Noel Cunniffe führt das näher aus: "Diese Woche ist es ein Jahr her, dass der letzte Onshore-Windpark eine Baugenehmigung erhalten hat. Dutzende von Windenergieprojekten befinden sich in der Planungshölle. Eigentlich sollte innerhalb von 18 Wochen über sie entschieden werden, aber die durchschnittliche Entscheidungszeit für ein Windprojekt liegt bei weit über 90 Wochen. Wir leben in einer Energie- und Klimakrise, aber wir haben kein Planungssystem, das mit den nötigen Ressourcen, dem Fachwissen und dem Personal ausgestattet ist, um diese zu bewältigen."

Wind Energy Ireland fordert daher die Regierung auf, die Entwicklung der erneuerbaren Energien und das RESS-Auktionssystem dringend zu überprüfen, denn es ist aktuell nicht möglich, die Ziele für den Klimaaktionsplan 2030 zu erreichen. Der Verband bietet der Regierung daher an, zusammen mit dem Solarverband des Landes an einer zeitgemäßeren Variante der Ausschreibungen zu arbeiten.