Schluss mit schmutzig – New York macht ernst

Nach dem öffentlichen Festhalten an den Zielen des Pariser Klimaabkommens und der Festlegung auf das Ziel von 50 Prozent erneuerbarer Energie im Strommix des Bundesstaates bis 2030, folgten massive Finanzspritzen für die Offshore-Windenergie-Forschung. Nun soll den fossilen Energieerzeugern direkt das Geld entzogen werden. Der Gouverneur des Bundesstaats New York Andrew M. Cuomo macht ernst mit seinem Feldzug gegen fossile Energie. Um die Energiewende weiter voran zu treiben, soll sich der New York State Common Retirement Fund ab kommendem Jahr von allen Investitionen in fossile Energieträger trennen.

Der NYS Common Fund ist der drittgrößte Fonds der Vereinigten Staaten und verwaltet über 200 Milliarden Dollar an Altersguthaben für mehr als eine Million New Yorker Bürger. Um das Ziel von Cuomo zu erreichen, soll zunächst gemeinsam mit dem Rechnungsprüfer Tom DiNapoli ein Beratungsgremium gegründet werden, das die Aufgabe hat, das Portfolio des Fonds zu „entkarbonisieren“. Des Weiteren soll nach Möglichkeiten zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Unterstützung der Clean-Tech-Wirtschaft gesucht werden, um gleichzeitig finanzielle Risiken für den Fonds zu minimieren und seinen Fortbestand dauerhaft zu schützen.

Von dieser Maßnahme erhofft sich der Gouverneur ein deutliches Signal an die Finanzmärkte, dass sich Großinvestoren einschließlich des Staates New York künftig uneingeschränkt und aggressiv für eine kohlenstofffreie, saubere Energiezukunft einsetzen. Dazu soll künftig auch direkt in erneuerbare Energien investiert werden.

"New York trennt sich von fossilen Kraftstoffen": So kündigte Andrew Cuomo seinen Plan an (Grafik: Twitter-Feed Andrew Cuomo)

„New York hat unglaubliche Fortschritte bei der Sicherung einer sauberen Energiezukunft für diesen Staat mit unserem landesweit führenden Standard für saubere Energie, der Offshore-Windentwicklung und aggressiven Investitionen in die Clean-Tech-Wirtschaft gemacht. Dennoch bleibt der Common Fund stark in die Energiewirtschaft der Vergangenheit involviert. Das Verschieben des Common Fund weg von den Investitionen in fossile Brennstoffe schützt die Altersvorsorge der New Yorker", betonte Gouverneur Cuomo bei der Vorstellung des Plans. "Dieser Vorschlag legt einen Fahrplan für New Yorks 200-Milliarden-Dollar-Gemeinschaftsfonds fest, um verantwortungsvolle Schritte zu unternehmen und sich von seinen Beständen an fossilen Brennstoffen zu trennen, was zu einem sichereren Rentenfonds für unzählige New Yorker führt und gleichzeitig dazu beiträgt, die Ziele des Staates im Bereich der sauberen Energie zu erreichen."

Im Jahr 2017 hat der Common Fund Beteiligungen an mehr als 50 Öl- und Gasunternehmen, darunter ExxonMobil, gelistet, die zu den 100 kohlenstoffintensivsten Unternehmen der Welt gehören. Diese Zahl hat sich seit 2016 noch erhöht. Mit seinem Geld würde der Fonds dazu beitragen, dass diese Unternehmen fortbestehen und weiterhin schmutzige Energie produzieren.

Es wird einsam um die Produzenten von fossilen Energieträgern (Bild: Pixabay)

Die Unterstützung für diese Energieerzeuger bröckelt allerdings zunehmend: So kündigte die Weltbank kürzlich an, innerhalb von zwei Jahre ihre Unterstützung solcher Unternehmen einzustellen. Auch der größte Staatsfonds der Welt aus Norwegen hat bereits seinen Rückzug aus der fossilen Energiewirtschaft angekündigt.