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Kommentar: Fliegt der Braunkohlestrom bald aus dem Markt?
Wer den Verlauf der CO2-Preise gelegentlich verfolgt (z.B. bei finanzen.net), kann sehen, dass hier gerade eine Preis-Ralley begonnen hat. So liegt der Preis pro Tonne CO2 – während ich hier schreibe – gerade bei 23 Euro/Tonne. Das ist fast drei mal höher als noch 2017!
Wenn man weiß, dass bei der Produktion von Strom aus Braunkohle rund 1kg/kWh emittiert wird, lässt sich schnell ausrechnen, was dies für die Stromgestehungskosten aus Braunkohle bedeutet: Je 10 Euro pro Tonne CO2 wird der Strom rund 1 Cent teurer.
Auch wenn man nun die Kosten für die Investition in die Kraftwerke und Tagebaue, die ja bereits erfolgt sind, ausklammert, so verursacht der Betrieb doch laufende Kosten in der Größenordnung von 2 Cent pro kWh. Kommen hier noch mal 3-4 Cent für das CO2 hinzu, so kann die Braunkohle mit neuen Erzeugungsanlagen aus Wind und Solar (PV) nicht mehr mithalten. Und auch Erdgas, das in modernen Kraftwerken verstromt 70% weniger CO2 pro kWh erzeugt als Braunkohle, kommt damit an die Schwelle der Wirtschaftlichkeit.
Genau ein solcher Preisanstieg auf 30-40 Euro/t CO2 wird aber jetzt für die folgenden Jahre von Carbon Tracker prognostiziert, wie hier auf finanzen.net betont.
Es bleibt also die alte Wahrheit: Wenn die erneuerbaren Energien im echten Wettbewerb mit den Fossilen stehen, deren externe Kosten wie Umweltschäden (CO2-Preis) direkt im Preis berücksichtigt werden müssten, so bräuchte es keine EEG-, sondern eine Fossil-Energie-Umlage, denn dann wäre klar, welche Energieform volkswirtschaftlich die teurere ist.
- Autor:
- M. Tschierschke
- Keywords:
- Braunkohle, Strom, CO2, Preis, Stromgestehungskosten, Preisanstieg, Markt