2024-11-22
http://w3.windmesse.de/windenergie/news/13674-indien-ein-schlafender-riese-der-erneuerbare-energien

Meldung von Windmesse.de

List_windmesse_logo_pos

Zum Branchenprofil von


Indien – ein schlafender Riese der erneuerbaren Energien

Indien benötigt Energie – viel Energie. Das Land hat jedoch zunehmend Probleme, diese Energie über die herkömmlichen Methoden bereit zu stellen. Erneuerbare Energien könnten helfen.

Am 30. und 31. Juli 2012 kam es in Inden zum weltgrößten Blackout – The Great Indian Outage – bei dem die Netze im Norden des Landes ausfielen und 700 Millionen Menschen ohne Strom zurück ließen.

Ein Netzausfall dieser Größe wirft Licht auf den massiven Energieverbrauch und das Problem des Landes, diesen Verbrauch zu befriedigen. Zwar hat sich Indien für die nächsten fünf Jahre vorgenommen, seine Energieproduktion um 44 Prozent zu steigern, aber das Problem der Versorgung ist bereits heute sehr akut. Schon vor dem Blackout, im Juni 2012, wurden 5,8 Prozent an Energie zu wenig produziert, um die 128 GW bereit zu stellen, die das Land zu den Tageshöchstzeiten am Mittag verbraucht.

Aufgrund des Bevölkerungswachstums und der expandierenden Wirtschaft ist der Energieverbrauch in Indien in den letzten Jahren in rasantem Tempo gestiegen. Die Energieversorgung kommt mit dem Verbrauch allerdings nicht mit, sodass es im Laufe eines Tages immer wieder zu kleineren Energieengpässen kommt – teilweise fehlen bis zu 15 Prozent der benötigten Tagesenergie. Dies gefährdet das Wirtschaftswachstum des gesamten Landes, wie Renewable Energy World berichtet.

 

Auswege aus der Energieknappheit

Was kann Indien also tun, um Stromausfälle in der Zukunft zu vermeiden? Es ist an der Zeit, dass die Regierung sich des Problems annimmt und Maßnahmen in die Wege leitet, die eine ausreichende Energieversorgung gewährleisten. Aus Gründen des Umweltschutzes, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen ist es daher notwendig, dass Indien endlich in die erneuerbaren Energien investiert. Dadurch kann ein langfristiges Wirtschaftswachstum im Land garantiert werden, das wiederum für Investoren (aus dem Ausland) interessant ist. Millionen neuer Jobs könnten in der Branche der erneuerbaren Energien entstehen, neue Wirtschaftszweige sich bilden. Experten sagen ein Investitionsvolumen von einer Billion US-Dollar voraus, das noch weitestgehend ungenutzt ist. „Indien ist das Saudi-Arabien der erneuerbaren Energien und wenn es Indien gelingt, diese Energien sinnvoll zu nutzen, dann wird es dem Land auf lange Sicht große Macht in dieser Welt sichern“, sagte der amerikanische Ökonom Jeremy Rifkin vor Kurzem voraus.

Da erneuerbare Energien vor allem zu einer Dezentralisierung der Versorgung beisteuern, würden sie auch der Bevölkerung auf dem Land helfen oder in den Gebieten, die bisher beim Wirtschaftswachstum außen vor geblieben sind. Solarenergie könnte zugleich ein weiteres wachsendes Problem der Inder verringern: Den steigenden Verbrauch bei Treibstoffen für den immer größer werdenden Fuhrpark des Landes. Elektroautos, die mit Solarenergie betrieben werden, würden die Kosten pro gefahrener Meile um bis zu ein Viertel im Vergleich zu heute senken.

Bisher gibt es jedoch keine einheitliche Energiepolitik im Land. Stattdessen wurden solche Entscheidungen auf regionaler oder gar lokaler Ebene getroffen, sodass ein kompliziertes System entstanden ist, das keinen einheitlichen Vorgaben folgt. Allerdings ist es nun an der Zeit, dass sich die Regierung mit der Energiepolitik auseinandersetzt. Ziele müssen formuliert, Gesetze erlassen werden. Nur so können dringend benötigte Investoren gewonnen werden.

 

Solarenergie als Einstieg

Sonnenschein ist das Premiumprodukt unter den erneuerbaren Energien, denn es steht in ausreichender Menge kostenlos zur Verfügung. Gerade in Indien gibt es geschätzt ca. 5000 Terrawattstunden Sonne im Jahr. Wenn nur ein Zehntel davon nutzbar gemacht wird, bedeutet dies das Ende der Energieprobleme des Landes. Aufgrund der Größe Indiens stehen genug freie Flächen für Solarparks zur Verfügung, was wiederum Millionen neuer Jobs schaffen würde. Energieunabhängigkeit, Reduzierung der Schulden und das Label eines 'grünes Landes' winken dadurch ebenfalls.

Zur Zeit haben noch 289 Millionen Leute auf dem Land keinen regelmäßigen Zugang zu Energie, sodass durch eine umfassende Energiepolitik auch die Situation in der armen Landbevölkerung verbessert würde. Für Solarenergie müsste noch nicht einmal das bestehende Netz signifikant ausgebaut werden, da sich die Bevölkerung lokal durch Mikrogrids versorgen könnte.

 

Ein schlafender Riese

Momentan liegt die Menge der Energie, die Indien produziert, bei ca. 200.000 MW. Durch in die Netze eingespeiste Solarenergie könnte die Energieproduktion noch einmal um 200.000 MW gesteigert werden. Hinzu kommt ebenfalls brachliegende Windenergie von 100.000 MW, die bis 2030 aktiviert werden könnte. Dies setzt allerdings voraus, dass endlich eine entsprechende Energiepolitik in Gang gesetzt wird. Gerade an den Küsten des Landes liegt noch großes Potenzial für Onshore-Windparks. Hinzu kommen Offshore-Flächen, deren Potenzial noch gar nicht ausreichend in Betracht gezogen wurde.

Nun sind die politischen Verantwortlichen gefragt. Einheitliche politische Ziele müssen formuliert, ein Klimaschutzplan mit festen Vorgaben aufgestellt werden. Dazu ist es nötig, auch innerhalb des Landes für erneuerbare Energien zu werben und die Bevölkerung über deren Nutzen aufzuklären. Gerade in den ärmeren Regionen muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Arbeit, die sich aber lohnen könnte, denn Indien hat durchaus das Potenzial, sich zu einem führenden Land innerhalb der Solarindustrie zu entwickeln. Dazu bedarf es aber auch intensiverer Forschung. Hersteller und Zulieferer müssen im Land angesiedelt, Investoren und Start-Up-Kapital gewonnen werden. Hier wäre eine festgelegte Einspeisevergütung für den Strom aus erneuerbaren Energien hilfreich. Die Netze bedürfen ebenso dringend eines Ausbaus, damit in Zukunft Stromausfälle vermieden werden.

Viel zu tun also für die indische Regierung. Noch hält sich das Interesse an Erneuerbaren im Land in Grenzen, aber Unternehmen wie Suzlon, die vor einiger Zeit den deutschen Windanlagenhersteller REpower aufkauften, drängen zunehmend auf einen Ausbau in der Heimat.

 

Mehr zu diesem Thema finden Sie bei Renewable Energy World unter dem Link.

Quelle:
Renewable Energy World / Katrin Radtke (Windmesse Online-Redaktion)
Email:
presse@windmesse.de
Link:
www.renewableenergyworld.com/...
Windenergie Wiki:
Windpark, REpower, Offshore, MW



Alle Meldungen von Windmesse.de

List_windmesse_logo_pos

Meldungen im Archiv


Weiteres zum Thema

Thematisch passende Windmesse.de Mitglieder im Branchenverzeichnis

  • Newlist_logo_offtec_claim
  • Newlist_logo.weigt
  • Newlist_statkraft_logo
  • Newlist_logo
  • Newlist_wpd-logo
  • Newlist_stiftung_offshorewind
  • Newlist_niedersachsen
  • Newlist_logo.ost
  • Newlist_logo.teut
  • Newlist_vensys_logo_rgb_high
  • Newlist_boc_logo
  • Newlist_logo.overspeed
  • Newlist_now_logo
  • Newlist_owemes_logo
  • Newlist_logo.seaports
  • Newlist_logo.baltic-taucher
  • Newlist_logo_oat_pitch_control
  • Newlist_logo.wengmbh
  • Newlist_d_reb_logo
  • Newlist_ruebsamen

Mehr Ergebnisse



Stichwortsuche

© smart dolphin Gmbh 1999 - 2024 | Impressum | Wir über uns | Windmesse Redaktion | Datenschutzerklärung | 22. Windmesse Symposium 2025 | Wiki