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26.01.2011
Windmesse.de: Weniger darf´s kaum werden
754 neue Windenergieanlagen mit 1.551 Megawatt Leistung haben die Hersteller vergangenes Jahr in Deutschland ans Netz gebracht – was einem Rückgang im Vergleich zu 2009 von 19 Prozent entspricht. Rechnet man Offshore-Zahlen heraus (2010: 108 MW neu, 2009: 60 MW), beträgt der Rückgang an Land sogar 22,3 % (1.857 MW/2009; 1.443 MW/2010). Halbwegs attraktive Aufstellungszahlen gab es in den vergangenen zwölf Monaten nur in den bekannten „Windländern“ Niedersachsen (289,9 MW neu), Brandenburg (234,4 MW), Schleswig-Holstein (233 MW), Sachsen-Anhalt (154 MW) und – erstmals unter den „Top Five“ – Rheinland-Pfalz mit 121,1 MW. In anderen Bundesländern mit einem eigentlich höheren Potenzial wie Nordrhein-Westfalen oder Mecklenburg-Vorpommern mit 90,2 neuen MW bzw. 57,2 MW waren neue Windparks letztes Jahr eher selten. Aufstellungen wie jetzt unterhalb von 1.600 Megawatt gab es zuletzt 1999 - also im vergangenen Jahrtausend.
Die internen Marktanteile der Hersteller in Deutschland bleiben auch bei weniger Anlagenerrichtungen nahezu gleich: Marktführer ist Enercon mit 59,2 % an neu errichteten Megawatt (Vorjahr 60,4 %), gefolgt von Vestas mit 14,6 % (2009: 19,5 %) und Repower mit 10,3 % (8,8 %). Die ersten Drei decken somit gut 85 Prozent des deutschen Marktes ab. Das restliche Sechstel teilen sich über ein halbes Dutzend weiterer Hersteller wie Nordex mit 4,3 % (2009: 1,9 %), Bard mit 3,9 % dank Offshore und Siemens Wind Power mit 3,9 %.
Vor allem die Bundesländer müssen ihre Hausaufgaben für den Erhalt des deutschen Inlandmarktes noch machen. Beschränkungen auf 100 Meter Flügelspitzenhöhe verhindern ein wirkungsvolles Repowering. Zwar nimmt der Ersatz von Alt- durch Neuanlagen schon zu – 80 neue Windmühlen mit 183 MW ersetzten letztes Jahr 116 alte Windkonverter (56 MW) – doch insgesamt bleibt das Potenzial noch weitgehend ungenutzt. Schließlich sind knapp 13.500 von Deutschlands 21.607 Windenergieanlagen über acht Jahre alt und könnten ersetzt werden. Theoretisch. Denn auch Offshore zieht noch nicht, für dieses Jahr rechnen der Bundesverband Windenergie (BWE) und Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit 300 neuen Megawatt auf See.
Einzelne Bundesländer zeigen, welches Potenzial in der Windenergienutzung an Land steckt. In Sachsen-Anhalt mit seinen nur 2,3 Millionen Einwohnern sorgen Windparks von 3.509 Megawatt (Stand 31.12.2010) für einen Windstromanteil am Nettostromverbrauch von 52,1 %. Das Deutsche Windenergie-Institut (DEWI) legt seinen Berechnungen dabei den Stromverbrauch des Jahres 2009 und ein „100-Prozent-Windjahr“ zugrunde. In Mecklenburg-Vorpommern (45,3 %), Schleswig-Holstein (44,1 %) und Brandenburg (42,8 %) ist der Windstromanteil ebenfalls schon recht hoch. In Niedersachsen, mit 6.642 Megawatt Spitzenreiter bei der insgesamt installierten Leistung, stammt immerhin schon jede vierte Kilowattstunde aus Windstrom, gemessen am eigenen Stromverbrauch. In Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen mit seinen 18 Millionen Einwohnern beträgt der Windstromanteil – bei 2.928 Megawatt Windleistung am Netz – derzeit jedoch erst vier Prozent.
Die internen Marktanteile der Hersteller in Deutschland bleiben auch bei weniger Anlagenerrichtungen nahezu gleich: Marktführer ist Enercon mit 59,2 % an neu errichteten Megawatt (Vorjahr 60,4 %), gefolgt von Vestas mit 14,6 % (2009: 19,5 %) und Repower mit 10,3 % (8,8 %). Die ersten Drei decken somit gut 85 Prozent des deutschen Marktes ab. Das restliche Sechstel teilen sich über ein halbes Dutzend weiterer Hersteller wie Nordex mit 4,3 % (2009: 1,9 %), Bard mit 3,9 % dank Offshore und Siemens Wind Power mit 3,9 %.
Vor allem die Bundesländer müssen ihre Hausaufgaben für den Erhalt des deutschen Inlandmarktes noch machen. Beschränkungen auf 100 Meter Flügelspitzenhöhe verhindern ein wirkungsvolles Repowering. Zwar nimmt der Ersatz von Alt- durch Neuanlagen schon zu – 80 neue Windmühlen mit 183 MW ersetzten letztes Jahr 116 alte Windkonverter (56 MW) – doch insgesamt bleibt das Potenzial noch weitgehend ungenutzt. Schließlich sind knapp 13.500 von Deutschlands 21.607 Windenergieanlagen über acht Jahre alt und könnten ersetzt werden. Theoretisch. Denn auch Offshore zieht noch nicht, für dieses Jahr rechnen der Bundesverband Windenergie (BWE) und Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit 300 neuen Megawatt auf See.
Einzelne Bundesländer zeigen, welches Potenzial in der Windenergienutzung an Land steckt. In Sachsen-Anhalt mit seinen nur 2,3 Millionen Einwohnern sorgen Windparks von 3.509 Megawatt (Stand 31.12.2010) für einen Windstromanteil am Nettostromverbrauch von 52,1 %. Das Deutsche Windenergie-Institut (DEWI) legt seinen Berechnungen dabei den Stromverbrauch des Jahres 2009 und ein „100-Prozent-Windjahr“ zugrunde. In Mecklenburg-Vorpommern (45,3 %), Schleswig-Holstein (44,1 %) und Brandenburg (42,8 %) ist der Windstromanteil ebenfalls schon recht hoch. In Niedersachsen, mit 6.642 Megawatt Spitzenreiter bei der insgesamt installierten Leistung, stammt immerhin schon jede vierte Kilowattstunde aus Windstrom, gemessen am eigenen Stromverbrauch. In Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen mit seinen 18 Millionen Einwohnern beträgt der Windstromanteil – bei 2.928 Megawatt Windleistung am Netz – derzeit jedoch erst vier Prozent.
- Quelle:
- Recherche; Aufstellungsstatistiken des Deutschen Windenergie-Institutes 2002, 2009 und 2010; Pressekonferenz BWE und VDMA vom 26.01.2011
- Autor:
- Björn Johnsen
- Email:
- bj@windmesse.de
- Keywords:
- Aufstellungszahlen, Repowering, Flügelspitzenhöhe, Enercon, Vestas, REpower, Nordex, Siemens, Bard, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA, Deutsches Windenergie-Institut (DEWI), Offshore, Windstromanteil, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sach
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- Windpark, MW, Megawatt, BWE