Ministerpräsident Stephan Weil übergibt Tempo-Beschluss an TenneT zum Bau des 6. Abschnitts der Stromleitung Stade – Landesbergen

Tim Meyerjürgens, COO des Übertragungsnetzbetreibers TenneT, erhielt heute aus den Händen von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den Planfeststellungsbeschluss zum Bau des sechsten Abschnitts der Stromleitung Stade – Landesbergen. Die zuständige Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hatte den Beschluss in Rekordzeit von nur knapp einem Jahr fertiggestellt. Die Übergabe fand an einer TenneT-Baustelle in Dollern (Landkreis Stade) statt, wo sich der Ministerpräsident im Rahmen seiner Sommerreise über den Fortschritt des Netzausbaus bei TenneT informierte.

Stephan Weil: „Als Energieland Nr.1 macht Niedersachsen Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und bei den Übertragungskapazitäten. Der Ausbau und die Ertüchtigung der Leitungsnetze sind für den Fortschritt der Energiewende essentiell. Nur durch eine gute Planung und schnelle Genehmigungsverfahren können wir sicherstellen, dass die Netze bereit sind, den zunehmenden Strom aus erneuerbaren Energien aufzunehmen und zu verteilen. TenneT und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr haben in diesem Fall einen beachtlichen Zwischensprint hingelegt, der auch für künftige Verfahren vorbildlich sein kann. Dafür danke ich beiden Seiten sehr herzlich.“

Tim Meyerjürgens: „Wenn Politik und Behörden so viel Tempo bei Genehmigungen machen wie bei dem heutigen Beschluss, hilft uns das enorm und wir sind sehr dankbar dafür. Denn schnelle Genehmigungen bringen uns zügig voran beim Netzausbau zur Erreichung der Klimaziele. Für sechs von insgesamt sieben Abschnitten der wichtigen Stromleitung zwischen Stade und Landesbergen haben wir nun bereits die Planfeststellungen erhalten, und zwei Abschnitte davon sind bereits fertiggestellt. Gleichzeitig halten wir an Beteiligung und Akzeptanz bei Anwohnern und Landeigentümern fest, weil Beschleunigung nur funktionieren wird, wenn die Öffentlichkeit und insbesondere die Bewirtschafter betroffener Flächen weiterhin auf dem Weg „mitgenommen“ werden.“

Zahlreiche Journalisten, Lokal- und Landespolitiker sowie Vertreter von Behörden erhielten Einblicke in den Bau der Höchstspannungs-Freileitung und konnten beim Baustellentermin im Abschnitt zwei in Dollern verfolgen, wie ein Leitungsmast gestockt wurde. Zudem brachten Stephan Weil und Tim Meyerjürgens gemeinsam eine Informationsplakette am Mastgestänge an.

Hintergrund    

Die bestehende 220-kV-Leitung Stade – Landesbergen wird durch einen 155 km langen 380-kV-Neubau ersetzt. Dadurch wird die Übertragungskapazität für Strom aus Windenergie in der Nord-Süd-Achse erhöht. Die Leitung trägt dazu bei, den Netzentwicklungsplan umzusetzen und die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Gesamtinbetriebnahme ist im Jahr 2026 geplant.

TenneT realisiert den Ersatzneubau zwischen dem neuen Umspannwerk Stade/West auf dem Gelände des Chemie-Unternehmens DOW in Stade und dem Umspannwerk Landesbergen im Landkreis Nienburg/Weser. Energieknotenpunkte sind dabei die Umspannwerke an den Endpunkten der Leitung sowie in Sottrum und dem neu zu bauenden Umspannwerk in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya.

Über die Umspannwerke wird die Energie in die Regionen verteilt oder – je nach aktuellem Strombedarf – aus den Regionen abtransportiert. Die Leitung erhöht nicht nur die Übertragungskapazität für Windenergie, sie trägt auch in Zukunft zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen bei.

Der bereits im Jahr 2022 fertiggestellte Abschnitt eins (Raum Stade) umfasst insbesondere den Anschluss für DOW in Stade. Der Stromanschluss dient dem Chemie-Unternehmen als Bezugsleitung von grüner Energie auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion.

Weitere Informationen zum Netzausbauprojekt unter Stade – Landesbergen (tennet.eu)