Meldung von Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
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Treibhausgasemissionen in Deutschland gehen leicht zurück
Die Treibhausgasemissionen Deutschlands gehen weiter zurück. Laut der heute vom Umweltbundesamt vorgelegten jährlichen Analyse sind die Emissionen 2022 gegenüber 2021 um rund zwei Prozent gesunken. Sie liegen jetzt bei 746 Millionen Tonnen. Deutschland hat seine Treibhausgase damit im Vergleich zu 1990 bis heute um 40,4 Prozent verringert. Der Rückgang der Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 betrifft nicht alle relevanten Emissionsbereiche. Insbesondere im Verkehrssektor gibt es keine Trendwende, hier ist sogar ein erneuter Anstieg zu verzeichnen. Am stärksten sanken die Emissionen gegenüber dem Vorjahr (2021) im Industriesektor allerdings leider auch infolge von Produktionsrückgängen aufgrund der hohen Energiepreise. Auch im Gebäudebereich verringerten sich die Emissionen, die vorgesehene Zielmarke des Klimaschutzgesetzes wird allerdings weiter überschritten. Bei der Energieerzeugung konnte die Zielmarke für 2022 hingegen knapp eingehalten werden - trotz zahlreicher Notfallmaßnahmen, wie die Inbetriebnahme stillgelegter Kraftwerke, die die Versorgungssicherheit Deutschlands gewährleisten. Dies liegt in erster Linie am zunehmenden Ausbau erneuerbarer Energien und damit der steigenden Stromproduktion aus Wind-, Sonnen- und Biogasenergie.
Bundesminister Robert Habeck: „Die heutigen Zahlen spornen an und überraschen teilweise sogar. Ich hatte angesichts der Folgen des russischen Angriffskriegs mit schlechteren Zahlen im Energiebereich gerechnet. Denn schließlich haben wir im letzten Jahr eine Menge alter Kohlekraftwerke ans Netz nehmen müssen. Dass wir trotzdem im Energiebereich die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes weitestgehend einhalten, liegt maßgeblich an der neuen Dynamik beim Ausbau erneuerbarer Energien. Im Wärmebereich sind wir zwar nicht da, wo wir sein sollten und sein wollen, aber man sieht auch hier, dass Maßnahmen wie Sanierungen und der beginnende Hochlauf der Wärmepumpen wirken. Ich danke allen, die hier ihren Beitrag leisten! In der Industrie sehen wir einen deutlichen Rückgang der Emissionen. Energie wurde eingespart, Effizienz gesteigert, aber es gab eben auch leider Produktionsrückgänge bei der energieintensiven Industrie als Folge der Krise.“
„Die aktuellen Treibhausgaszahlen umreißen damit klar unsere politische Aufgabe: In allen Handlungsfeldern gilt es jetzt, ohne Zögern den Klimaschutz zu verstärken und das mit konkreten Maßnahmen. Es geht darum, dass wir unsere selbstgesteckten Klimaziele nachhaltig wie sozial gerecht erreichen und gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken: schneller beim Ausbau der Erneuerbaren, entschlossen weiter im Wärmebereich, höhere Effizienz bei der Nutzung von Energie und engagierte Dekarbonisierung der Industrie. Und den Verkehrssektor angehen“, so Minister Habeck weiter.
Näher zur Einordnung der Zahlen:
Während die Sektoren Energie, Industrie und Landwirtschaft die Sektorzielwerte des Klimaschutzgesetzes jeweils einhalten, gibt es im Gebäudebereich zwar einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, aber in Summe immer noch eine leichte Zielüberschreitung um vier Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten. Eine deutliche Überschreitung der Zielwerte zeigt sich im Verkehrssektor, wo die nach Gesetz zulässige Jahresemissionsmenge um neun Millionen Tonnen CO2 Äquivalente überschritten wird. Auch steigen im Verkehrssektor die Emissionen gegenüber dem Vorjahr erneut an.
Damit besteht für die Bereiche Verkehr und Gebäude nach den gesetzlichen Vorgaben eine Verpflichtung für diese Sektoren erneut Sofortprogramme vorzulegen, um in den Folgejahren wieder die Zielmarken des Klimaschutzgesetzes einzuhalten. Die Bundesregierung hat im Gebäudebereich auf Grundlage des von BMWK und BMWSB vorgelegten Sofortprogramm 2022 bereits zusätzliche Maßnahmen zur Beschleunigung der CO2-Reduktion auf den Weg gebracht. Die eigenen mit dem Sofortprogramm veröffentlichten Wirkungsabschätzungen gingen für 2022 dabei noch von einer Zielverfehlung in Höhe von fünf Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten aus. Diese Menge wird jetzt leicht unterschritten. Dennoch wird das BMWK gemeinsam mit dem Bundesbauministerium das Sofortprogramm Gebäude aus dem Jahr 2022 überprüfen und weiterentwickeln. So wird sichergestellt, dass die beabsichtigten Minderung auch tatsächlich eintritt und das Klimaziel 2030 eingehalten wird.
Deutschland hat sich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 65 Prozent zu verringern und dies im Klimaschutzgesetz verankert. Bis 2045 will Deutschland Klimaneutralität erreichen.
Die detaillierten Zahlen finden Sie hier auf der Seite des Umweltbundesamts (UBA).
- Quelle:
- BMWK
- Autor:
- Pressestelle
- Link:
- www.bmwk.de/...
- Keywords:
- BMWK, Treibhausgasemissionen, Energiesektor, Deutschland, Klimaschutzgesetz, CO2, Emissionen, Umweltbundesamt, Ziel, Energiewende, Verkehr, Gebäude
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