2024-11-21
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Norwegen stellt große Offshore-Windoffensive vor

Am Mittwoch gab die norwegische Regierung ihre Pläne bekannt, bis 2040 eine große Offshore-Windnation werden zu wollen. Das Land will künftig statt Öl und Gas erneuerbare Energien nach Europa exportieren. Doch vorher gibt es noch viel zu tun.

Die Pläne klingen ambitioniert: Bis 2040 will Norwegen Offshore-Windparks mit einer Kapazität von 30 Gigawatt errichten. Dabei startet das Land momentan bei fast Null: Neben zwei Einzelanlagen hat Norwegen bislang lediglich zwei Nordseegebiete für die Entwicklung von bis zu 4,5 GW bodenfester und schwimmender Offshore-Windparks frei gegeben, wobei eine erste konkrete Ausschreibung für 1,5 GW noch in diesem Jahr erwartet wird.

Ministerpräsident Jonas Gahr Stoere ist bewusst, dass die Pläne ehrgeizig sind. Aber er setzt auf die Erfahrung, die viele norwegische Unternehmen im Offshore-Öl- und Gasgeschäft gesammelt haben – ein Faktor, der auch Großbritannien vor einigen Jahren beim Ausbau geholfen hat.

„Vom ersten Tag unserer Regierung an haben wir daran gearbeitet, Norwegen zu einer Offshore-Windnation zu entwickeln. Mit günstigen Meeresgebieten, Arbeitern mit weltweit führendem Technologie-Know-how und einer guten Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft haben wir alle Voraussetzungen für den Erfolg,“ erklärte der Ministerpräsident auf einer Pressekonferenz. „Das würde unsere Stromerzeugung fast verdoppeln. Ziel ist es, fast so viel neuen Strom aus Offshore-Wind zu erhalten, wie wir heute insgesamt in Norwegen produzieren.“

Auch die Erdöl- und Gasindustrie kann mit Windstrom beliefert werden, so die norwegische Regierung (Bild: Pixabay)

Die Initiative ist gleichbedeutend mit einem grünen Industrieschub in Norwegen und „kann in Zukunft reichlich erneuerbare Energie liefern. Ziel der Entwicklung ist es, Menschen und Unternehmen große Mengen sauberer Energie zu liefern. Um das zu erreichen, müssen wir jetzt investieren. Und wir müssen in großem Umfang investieren,“ betonte der Regierungschef.

Die Regierung will ihre Offshore-Windoffensive durch den Einsatz verschiedener Netzlösungen ermöglichen. Netzanschlüsse würden von Fall zu Fall geprüft und könnten über Hybridkabel erfolgen, die mehrere Märkte gleichzeitig anbinden oder über direkte sogenannte Radialkabel zu einzelnen Zielorten nach Europa und Norwegen, führte die Regierung in einer Erklärung aus.
An der Ausschreibung später im Jahr haben bereits einige Größen der Offshore-Windbranche Interesse angemeldet, darunter der norwegische Staatskonzern Equinor, aber auch Shell, bp, Eni und Weltmarktführer Orsted aus Dänemark. Gleichzeitig wurde bereits damit begonnen, mögliche neue Gebiete entlang der Küste zu kartieren, die für Offshore-Wind vorbereitet werden können, um ab 2025 in regelmäßigen Abständen neue Flächen für den Ausbau freizugeben.

Die heimische Energiewirtschaft, die die Regierung oft für ihr zu langsames Vorgehen kritisiert hatte, begrüßte den neu entdeckten Ehrgeiz: „Dies wird den Grundstein für die industrielle Entwicklung der Meereswindkraft legen“, erklärte der norwegische Öl- und Gasverband in einer Erklärung laut Reuters.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Norwegen, Ausbau, offshore, Offensive, Windpark, Regierung, Export, Öl, Gas, Know How, Gigawatt



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