Meldung von Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH
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Markthochlauf der norddeutschen Wasserstoffwirtschaft – schnelles Handeln geboten!
- EEHH und Vertreter*innen des Hamburger Wasserstoffverbunds (Airbus, ArcelorMittal, Gasnetz Hamburg, Green Plug, Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg Port Authority, HADAG Seetouristik und Fährdienst, Mitsubishi Heavy Industries sowie die Stadtreinigung, Shell, Vattenfall und Hamburger Energiewerke) veranstalteten einen Wasserstoff-Gipfel mit Vertreter*innen der Bundesregierung und der Freien und Hansestadt Hamburg
- Gemeinsames Positionspapier Zentrale Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg vorgestellt
- Investitionen in Wasserstofftechnologie und -infrastruktur sowie Transformation der Geschäftsmodelle ohne angemessene Regulatorik kaum möglich
Auf einem gemeinsam ausgerichteten Parlamentarischen Nachmittag tauschten sich Vertreter*innen der Airbus Operations GmbH, ArcelorMittal Hamburg GmbH, Erneuerbare Energien Hamburg GmbH, Gasnetz Hamburg GmbH, Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Shell Deutschland GmbH sowie weitere bedeutende Unternehmen der Wasserstofflandschaft in der Metropolregion Hamburg mit Johannes Wieczorek, Leiter der Unterabteilung Klimaschutz in der Mobilität, Umweltschutz im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, und Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg sowie weiteren Mitgliedern des Bundestags und der Landesparlamente aus. Im Fokus: das große Potenzial, das die Wasserstoffwirtschaft in Norddeutschland für die Dekarbonisierung der regionalen Industrie und Logistik bietet. In Hamburg sind besonders viele Unternehmen mit unterschiedlichen Wasserstoff-Projekten an den Start gegangen. Ihr gemeinsames Ziel: Das Energiesystem umbauen und den Ausstoß an CO2 aus Industrie und Transport schnellstmöglich verringern.
Die Teilnehmer*innen begrüßten die Pläne der Bundesregierung, die in der Koalitionsvereinbarung aufgeführt sind. Gleichzeitig aber sehen die beteiligten Unternehmen dringenden großen und zusätzlichen Handlungsbedarf bei der Regulatorik – unter anderem beim anstehenden “Delegated Act” (DA) der Europäischen Kommission. Die Gastgeber gaben konkrete Handlungsempfehlungen in Form eines gemeinsamen Positionspapieres mit drei zentralen Forderungen an die Politik.
- Um die ausreichende Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zur Versorgung von Industrie und Logistik für eine erfolgreiche Dekarbonisierung bis 2045 zu wettbewerbsfähigen Bedingungen sicherzustellen, muss ausreichend kostengünstiger grüner Strom für seine Produktion verfügbar sein. Der Entwurf der wichtigen Verordnung (DA) der EU-Kommission ist sehr restriktiv und würde einen Markthochlauf in Deutschland gefährden.
- National müssen in den unterschiedlichen Sektoren geeignete Instrumente für Kunden – wie etwa Klimaschutzverträge (Carbon Contracts for Difference) und Steuererleichterungen /grüne Wasserstoffpreisanreize (OPEX) – eingeführt werden, um die aktuell signifikante Preislücke zu den traditionellen Brennstoffen zu schließen.
- Die Genehmigungsverfahren für Elektrolyse-, Infrastruktur- und Anwendungsprojekte müssen massiv beschleunigt werden, wie es für Verfahren im Bereich Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen bereits geplant ist. Auch die Beantragung und Genehmigung von Fördermitteln (z. B. im Rahmen der Important Projects of Common European Interest (IPCEI)) müssen vereinfacht und beschleunigt werden.
- Regulierung: Eine zwingende Eigentümertrennung zwischen Gas- und Wasserstoffnetzen, wie sie aktuell im Gaspaket der EU-Kommission diskutiert wird, verhindert wichtige Synergien im Transformationsprozess und sollte daher vermieden werden.
Neben diesen zentralen Forderungen der Unternehmen wurden weitere Themen wie Regeln zum Import, Technologie-Förderung und Zertifizierung adressiert. Mithilfe der Handlungsempfehlungen soll der Aufbau von lokaler Produktion, Transportketten und einer Import-Infrastruktur für Wasserstoff ermöglicht werden.
Das vollständige Positionspapier der Norddeutschen Wasserstoff-Wirtschaft finden Sie hier:
https://www.erneuerbare-energien-hamburg.de/de/news/positionspapiere.html
Jan Rispens, Geschäftsführer der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH: „Der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur muss jetzt beginnen, sonst wird es kaum möglich sein, die Dekarbonisierungsziele bis 2045 zu erreichen. Dafür muss die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Es ist daher von höchster Bedeutung, dass die Europäische Kommission den Delegated Act zur Renewable Energies Directive (RED II) so anpasst, dass heimische Elektrolyseure zu wettbewerbsfähigen Preisen Wasserstoff produzieren können und gleichzeitig ausreichend Grünstrom verwenden können. Bei der Preisentwicklung von grünem Wasserstoff werden Abnehmer zunächst erhebliche Mehrkosten aushalten müssen. Damit der Markthochlauf gelingt, müssen diese Differenzkosten für einen Übergangszeitraum gefördert werden."
Dr. Fabian Ziegler, Shell Deutschland GmbH: „Für mich fühlt sich die Situation an wie am Startblock bei der Leichtathkletik: wir sind bereit loszulaufen, nur kommt der Startschuss nicht! Dabei sind wir gerade in Hamburg in bester Position, um Veränderungen, die der Klimaschutz braucht, Wirklichkeit werden zu lassen. Bei uns sind alle Industriesparten – Stahl, Aluminium, Energie, Chemie in Kombination mit Hafen, Logistik und Luftfahrt auf engstem Raum versammelt. Wo wollen wir Wasserstoff-Wirtschaft starten, wenn nicht hier? Und wann, wenn nicht jetzt?“
- Quelle:
- EEHH
- Autor:
- Pressestelle
- Link:
- www.eehh.de/...
- Keywords:
- EEHH, Markthochlauf, Wasserstoff, Hamburg, Industrie, Handeln, Ausbau, Planungssicherheit, Rahmenbedingungen, Metropolregion, Klimaschutz, CO2
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