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SuedOstLink: Erste Kabellieferungen erreichen bayernhafen Regensburg
Zu Beginn des Jahres 2022 haben die ersten Erdkabel für das geplante Gleichstromprojekt SuedOstLink den bayernhafen Regensburg erreicht. Die Gleichstromleitung zwischen den Netzverknüpfungspunkten Klein Rogahn, Wolmirstedt und ISAR bei Landshut ist eine der wichtigsten künftigen Strom-Versorgungsleitungen Bayerns. Derzeit befindet sich das Erdkabelprojekt mitten im Genehmigungsverfahren. Der erste Strang des SuedOstLink zwischen Wolmirstedt und ISAR (Vorhaben 5) soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen und Bayern mit 2 Gigawatt kostengünstigem Strom aus nord- und ostdeutscher Windenergie versorgen. Der in Bayern für das Projekt zuständige Übertragungsnetzbetreiber TenneT schätzt diese Terminplanung als realistisch und dennoch ambitioniert ein. TenneT unternimmt daher alles, um die Zeitabläufe zu optimieren und Prozesse zu beschleunigen: Bereits im Juni 2020 hat TenneT das Mailänder Unternehmen Prysmian Group mit der Herstellung und der späteren Verlegung der Kabel beauftragt. Im Januar haben nun die ersten 19 Kabeltrommeln den bayernhafen Regensburg per Schiff erreicht. In den kommenden Monaten werden insgesamt knapp 300 dieser Kabeltrommeln im Hafen eingelagert. Dort verbleiben sie bis zum voraussichtlichen Baubeginn der Höchstspannungs-Gleichstromleitung im Jahr 2024.
Tim Meyerjürgens, COO von TenneT, sagt: „Die Lieferung der ersten Kabeltrommeln ist ein bedeutender Meilenstein bei der Realisierung des SuedOstLink, der einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten wird. Parallel zum laufenden Genehmigungsverfahren bereiten wir uns bereits jetzt intensiv auf die Bauphase vor, damit wir nach dem Planfeststellungsbeschluss nahtlos mit der Verlegung der Erdkabel beginnen können. Dazu zählt auch die Kabellogistik.“ Mit Blick auf den bayernhafen Regensburg ergänzt Meyerjürgens: „Es freut mich, dass wir mit dem bayernhafen Regensburg sowie der dort ansässigen Firma Schmidbauer erfahrene und regionale Partner gefunden haben. Der Hafen in Regensburg ist strategisch günstig in Leitungsnähe gelegen und verkehrstechnisch gut angebunden. Die Kabeltrommeln können per Wasserweg angeliefert werden und mittels Straßentransport weiter an die künftigen Baustellen gebracht werden.“
Joachim Zimmermann, Geschäftsführer Bayernhafen GmbH & Co.KG: „Unsere Binnenhäfen agieren in der Verkehrswende wie in der Energiewende als leistungsstarke Knotenpunkte. Ob es um Megatrafos oder Kabelrollen geht – bei Volumen- und Schwerlasttransporten ist das System Wasserstraße klar überlegen. Was für die Straße eine Riesen-Herausforderung ist, ist per Binnenschiff ganz einfach. Die optimale Wechselzone auch für anspruchsvolle Güter bieten die Binnenhäfen mit den passenden infrastrukturellen Möglichkeiten. Dazu kommt das vorhandene Netzwerk leistungsstarker Partner wie beim Umschlag der Kabelrollen im bayernhafen Regensburg durch die Schwerlast-Experten der Firma Schmidbauer. So entstehen ökonomisch wie ökologisch gelungene Logistikketten.“
Gewicht von drei Eiffeltürmen
Produziert werden die Erdkabel für den SuedOstLink in Gron nahe Paris. Eine Kabeltrommel trägt ca. 1,75 km Erdkabel und hat somit ein Gewicht von rund 80 Tonnen. Über die nächsten Monate fahren ca. 30 Schiffe mit je zehn Kabeltrommeln Ladung von Gron nach Regensburg. Die insgesamt 300 Kabeltrommeln haben damit zusammen ein Gewicht von rund 24.000 Tonnen, was dem Gewicht von über drei Eiffeltürmen entspricht. Per Binnenschiff gelangen die Einzellieferungen auf der Yonne und der Seine durch Paris hindurch zunächst zum Seehafen Radicâtel. Dort werden die Trommeln auf Seeschiffe umgeladen und gelangen über den Ärmelkanal in den Krefelder Hafen. Binnenschiffe bringen die Fracht über Rhein, Main, Main-Donau-Kanal und Donau schließlich zum Zielhafen nach Regensburg. Der umweltfreundliche und wirtschaftliche Transport per Schiff dauert pro Lieferung ungefähr 17 Tage. Im bayernhafen Regensburg werden die Kabeltrommeln dann einzeln mit Hilfe eines großen Raupenkrans durch die Firma Schmidbauer von den Schiffen gehoben und auf der dafür vorgesehenen Fläche eingelagert.
Der bayernhafen Regensburg ist Drehscheibe für den Güterverkehr im gesamten ostbayerischen Raum und führend beim Schiffsgüterumschlag in ganz Bayern. Der Hafen leistet einen wesentlichen Beitrag für die Versorgung der Unternehmen und Bürger und bietet den regionalen Erzeugnissen den Zugang zu den internationalen Transportketten und Märkten. Das Hafengelände umfasst 185 Hektar, das entspricht einer Fläche von rund 260 Fußballfeldern. 80 Firmen mit rund 1.800 Arbeitsplätzen sind im Hafen angesiedelt.
Innovative Erdkabeltechnologie
Als Erdkabel kommen für den SuedOstLink innovative, kunststoffisolierte Kupferkabel mit einer Spannungsebene von 525 Kilovolt (kV) zum Einsatz. Zur Isolierung der Kabel verwendet die Prysmian Group die neuartige P-Laser Technologie auf Basis des Isoliermaterials HPTE (High Performance Thermoplastic Elastomer). Dieses hat eine deutlich kürzere Produktionszeit als herkömmliche Erdkabel. So können die CO2-Emissionen bei der Herstellung um 30 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig ist das Prysmian Kabelsystem mit großen Leiterquerschnitten für hohe übertragbare Leistungen über große Entfernungen konzipiert. Der besonderer Vorteil ist ein minimierter Flächenverbrauch. Die 525 kV-Technologie ermöglicht eine reduzierte Kabelmenge zur Übertragung der gleichen Leistung gegenüber beispielsweise 380 kV-Systemen. Dadurch ist der Bauaufwand bei der Installation des Systems geringer, unter anderem bei den Grabenbreiten.
SuedOstLink
SuedOstLink ist eine geplante Gleichstrom-Leitung bestehend aus zwei Vorhaben. Das Vorhaben 5 verläuft zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und ISAR bei Landshut in Bayern. Das Vorhaben 5a verläuft zwischen Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern und ebenfalls ISAR bei Landshut in Bayern. Der SuedOstLink transportiert Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden. TenneT plant und baut den bayerischen Teil der Leitung vollständig als Erdkabel. Die Übertragungskapazität für jedes der beiden Vorhaben von SuedOstLink umfasst jeweils zwei Gigawatt. Für das Vorhaben 5 werden in Bayern auf einer Strecke von rund 270 km zwei Erdkabel verlegt. Im Jahr 2027 soll das Vorhaben 5 und im Jahr 2030 das Vorhaben 5a in Betrieb gehen.
- Quelle:
- TenneT
- Autor:
- Pressestelle
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