Baufortschritt am Umspannwerk in Lubmin: Transformatoren für Offshore-Strom wurden angeliefert

Mit der Netzanbindung Ostwind 2 kann nach Fertigstellung 750 MW Windstrom an deutsche Verbraucher geliefert werden. Diese Leistung wird über drei 220 kV Seekabel bis zum Umspannwerk übertragen, anschließend transformiert und in das 380 kV-Netz eingespeist. Die Stromumwandlung und -einspeisung in das deutsche Höchstspannungsnetz erfolgt im Umspannwerk Lubmin, das auch der zentrale Netzverknüpfungspunkt für die bereits in Betrieb befindliche Netzanbindung der beiden Windparks Wikinger und Arkona ist. Da die Kapazitäten der bestehenden Transformatoren für die anstehende Kapazitätserweiterung nicht ausreichen, wurden kürzlich weitere Transformatoren angeliefert. Zum Ende dieses Jahres sollen die Transformatoren betriebsbereit zur Verfügung stehen.

Der Transport der 320 Tonnen schweren Trafos war dabei eine logistische Herausforderung, fand zunächst sowohl auf dem Seeweg als auch über Binnen- und küstennahe Gewässer statt und wurde dann auf der Straße zwischen dem Hafen Lubmin zum Umspannwerk fortgesetzt. Teilweise mussten aufgrund der Länge und Breite des Schwertransportes Hindernisse wie Verkehrsschilder entfernt und aufgrund des Gewichtes die Wege und Straßen mit Stahlplatten ausgelegt werden. Um den Straßenverkehr möglichst wenig zu beeinflussen, fanden die Transporte auf der Straße erst nach 22 Uhr statt. Im Umspannwerk Lubmin angekommen, wurden die Transformatoren auf ein mit Schienen ausgestattetes Betonfundament gesetzt. 

Derzeit finden die vorbereitenden Arbeiten zum Anschluss der Transformatoren statt. Dazu gehört der Anbau von Kühlanlagen sowie die Befüllung mit Isolieröl. Anschließend stehen die ersten Funktionstests an. Zum Schutz von Mensch und Umwelt hält sich 50Hertz an gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte. Da Transformatoren und die zwischengebauten Kompensationsdrosseln aufgrund der Eigenschaften des Stromnetzes immer Geräusche verursachen, werden zusätzliche Schallschutzwände installiert. Diese sind im Umspannwerk bis zu 8,6 Meter hoch und müssen entsprechend tief im Erdreich verankert werden. 

Ostwind 2 ist das Projekt zum Anschluss der Ostsee-Windparks Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle an das deutsche Höchstspannungsnetz. Für die Abführung Leistung aus den beiden Windparks plant 50Hertz den Bau von drei Seekabelsystemen, die insgesamt eine Leistung von 750 Megawatt (MW) übertragen. Arcadis Ost 1, der Windpark des belgischen Unternehmens Parkwind, befindet sich im Cluster Westlich Arkonasee. Baltic Eagle, das Projekt des spanischen Energiekonzerns Iberdrola, liegt im Cluster Arkonasee. Bis zur nächstgelegenen Küste Rügens sind es rund 20 Kilometer (Arcadis Ost 1) bzw. 30 Kilometer (Baltic Eagle), bis nach Lubmin zum Umspannwerk am Greifswalder Bodden etwa 90 Kilometer.