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Ostwind 2: Baumaßnahmen auf See gehen weiterhin voran
Der erste Kabelabschnitt im Projekt Ostwind 2 wurde in den vergangenen Wochen auf dem Meeresboden installiert. In den nächsten Monaten werden weitere Kabel in einzelnen Abschnitten auf der 90 kilometerlangen Trasse verlegt. Im Vorfeld und während dieser Arbeiten müssen wichtige Maßnahmen ergriffen werden, um die Umwelt zu schützen und die Kabelinstallation sicher und effizient umzusetzen.
Torfschichten am Meeresgrund
Bei Voruntersuchungen an der geplanten Kabeltrasse wurde festgestellt, dass sich auf rund acht Prozent der Trasse Torf in Sedimentschichten des Meeresbodens befinden. Torf besteht aus thermisch ungünstigem, abgestorbenem und organischem Material, welches Wärme bindet und langsam abkühlt. Seekabel reagieren empfindlich auf diese Temperatureigenschaften. Dies könnte zu Schäden am Kabel führen und somit die Versorgungssicherheit gefährden. Aus diesem Grund werden die Sedimentschichten, die Torf enthalten, vor der Kabelinstallation dem Meeresboden entnommen.
Qualitätssicherung und Umweltschutz
Anschließend werden Teile der Sedimentschichten nach der Kabellegung im ausgebaggerten Graben wieder zur Befüllung genutzt. Entnahme und Befüllung des Grabens unterliegen allerdings strengen behördlichen Anforderungen. Dafür werden unter anderem sogenannte Trübungsmessbojen eingesetzt.
Die durch die Baggerarbeiten verursachte Trübung - welche beispielsweise auch nach Sturmereignissen vorkommen kann - darf einen behördlich definierten Richtwert nicht überschreiten. Die Trübungsmessbojen überwachen und messen dabei mittels chemisch-geochemischem Verfahren wie hoch die Sedimentkonzentration im Wasser ist. In Echtzeit werden die Daten an ein Kontrollzentrum übermittelt. Eine Warnmeldung erfolgt, wenn der Richtwert überschritten ist. In diesem Fall gäbe es eine Abstimmung mit den Behörden und die Arbeiten müssten zu einem anderen Zeitpunkt oder an einem anderen Ort fortgesetzt werden, bis sich die Trübung wieder legt. Um einen möglichst geringen Einfluss auf Natur und Umwelt zu nehmen, achtet 50Hertz darauf, dass die Offshore-Arbeiten umweltschonend durchgeführt werden. So wurde beispielsweise in keinem der bisherigen Offshore-Projekte eine Warnmeldung ausgegeben.
Ostwind 2 ist das Projekt zum Anschluss der Ostsee-Windparks Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle an das deutsche Höchstspannungsnetz. Zusammen sollen die beiden Windparks eine Leistung von circa 725 Megawatt (MW) erzeugen. Arcadis Ost 1, der Windpark des belgischen Unternehmens Parkwind, befindet sich im Cluster Westlich Arkonasee. Baltic Eagle, das Projekt des spanischen Energiekonzerns Iberdrola, liegt im Cluster Arkonasee. Bis zur nächstgelegenen Küste Rügens sind es rund 20 Kilometer (Arcadis Ost 1) bzw. 30 Kilometer (Baltic Eagle), bis nach Lubmin zum Umspannwerk am Greifswalder Bodden etwa 90 Kilometer.
- Quelle:
- 50Hertz
- Autor:
- Pressestelle
- Link:
- www.50hertz.com/...
- Keywords:
- 50Hertz, Baumaßnahme, Kabel, Ostsee, Umweltschutz, Meeresgrund, offshore, Ostwind 2, Trasse, Maßnahmen, Seekabel, Windpark, Boje, Messung
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