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Windkraftanlagen: Vestas darf Krone behalten
Im vergangenen Jahr wurden weltweit ca. 61 Gigawatt an Windkraftanlagen in Betrieb genommen, wie die jährliche Statistik von BloombergNEF zeigt. Das ist eine Steigerung von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wo 50 GW installiert wurden. Mit einem weiteren Anstieg auf 75 GW in diesem Jahr wird gerechnet. 88 Prozent der Anlagen wurden onshore aufgestellt, während der Offshore-Anteil auf 12 Prozent steigt.
Für den Löwenanteil von 55 Prozent sind allein vier Hersteller verantwortlich: Vestas aus Dänemark, Siemens Gamesa (Deutschland/Spanien), Goldwind aus China und General Electric aus den USA. Dabei musste Vestas allerdings Marktanteile einbüßen und kommt nur noch auf 18 Prozent (Vorjahr: 22%). Siemens Gamesa profitiert unterdessen davon, dass das Unternehmen sehr breit sowohl im On- als auch Offshore-Markt aufgestellt ist. Durch ein sehr gutes Offshore-Jahr konnte man daher im Gesamtindex vom vierten auf den zweiten Platz springen.
Der starke chinesische Markt sorgt dafür, dass mittlerweile ein Großteil der Hersteller-Top10 aus China stammt, während die Konkurrenz aus Deutschland (Enercon, Senvion) und Indien (Suzlon, Inox) sich nicht länger in der Weltspitze halten kann. Das ist vor allem dem Einbruch in den jeweiligen Heimatmärkten geschuldet, wo diese Hersteller traditionell stark waren. Es zeigt sich: Je bereiter die Unternehmen weltweit agieren, desto größer der Marktanteil.
Vorteil für breit aufgestellte Unternehmen: On- und Offshore-Installationen fließen beide in diese Grafik mit ein. (Grafik: BloombergNEF)
"Jeder der führenden Onshore-Player stützt sich auf eine starke Präsenz in den USA oder in China", erklärt Oliver Metcalfe, Windanalyst bei BNEF und Hauptautor des Berichts 2019 Global Wind Turbine Market Shares. "2020 wird ein weiteres starkes Jahr für Anlagen in China und den USA sein, da die Entwickler eifrig bauen, bevor die Subventionen auslaufen, aber die Unsicherheiten über 2020 hinaus könnten auch einige der größeren Akteure in Schwierigkeiten bringen, wenn sie nicht in neue Wachstumsmärkte vorstoßen."
Nimmt man nur die Zahlen für Onshore-Installationen, ergeben sich leichte Abweichungen im Vergleich zur ersten Grafik. (Grafik: BloombergNEF)
Offshore dominierte Siemens Gamesa auch weiterhin den Weltmarkt. Im Vergleich zu 2018 konnte das deutsch-spanische Unternehmen die Zahl der installierten Leistung mehr als verdoppeln: Allein in Großbritannien wurden fast zwei Gigawatt in Betrieb genommen, darunter auch das 1,2GW Hornsea Projekt One.
Tom Harries, Leiter der Windforschung beim BNEF, sagte: "Dieses Rekordjahr für die Offshore-Windenergie ist erst der Anfang. Wenn man über den wahrscheinlichen Zwischenstand im Jahr 2020 hinausblickt, werden sich die Installationen beschleunigen und im Jahr 2023 die 10 GW pro Jahr überschreiten. Diese Wachstumsaussichten haben zu einem intensiven Wettbewerb zwischen den Turbinenherstellern geführt. Im Moment liegt der Vorteil noch bei dem Hersteller, der die leistungsstärkste Turbine verkaufen kann. Die Industrialisierung der Produktion einer etwas kleineren Turbine durch höhere Stückzahlen könnte Kosten und Preise senken. Die Möglichkeiten für Turbinenhersteller, niedrigere Preise durch langfristige Wartungsverträge auszugleichen, sind weniger klar als bei der Onshore-Windkraft".
- Quelle:
- BNEF
- Autor:
- Windmesse Redaktion
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- Vestas, Siemens Gamesa, GE Renewable Energy, Windkraftanlage, Turbine, Hersteller, USA, China, Europa, Deutschland, offshre, onshore, Top10
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