50Hertz legt Geschäftsbilanz 2017 vor
Mit 53,4 Prozent stammte im vergangenen Jahr erstmals über die Hälfte des verbrauchten Stroms in der Regelzone von 50Hertz aus regenerativer Erzeugung. Die installierte Leistung Erneuerbarer Energien stieg von rund 29 Gigawatt (GW) im Jahr 2016 auf 31 GW im Jahr 2017 an. „Wir sind stolz, mit diesem Spitzenanteil an Erneuerbaren unseren Beitrag zu einer erfolgreichen Energiewende leisten zu können“, sagte Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz, während der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am 12. März in Berlin. „Und wir werden auf diesem Weg weiter voran gehen – auch mit Blick auf das neue politische Erneuerbaren-Ausbauziel von 65 Prozent für das Jahr 2030“, so Schucht weiter. „Dafür sind wir bereit, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen. Und dafür brauchen wir einen zukunftsfähigen Regulierungsrahmen, der die richtigen Anreize setzt.“
Effizienzanstrengungen führen zu gutem Ergebnis
Finanzgeschäftsführer Marco Nix stellte die Ergebnisse des zurückliegenden Jahres im Einzelnen vor: „Infolge unserer Effizienzbestrebungen konnten wir im abgelaufenen Jahr ein gutes Ergebnis verzeichnen“, so Nix. Die Umsatzerlöse (nach dem internationalen Finanzbericht-Standard IFRS) sind mit 9,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (2016: 9,5 Mrd. €). Hauptbestandteil des Umsatzes waren die Erlöse aus der Abwicklung des Erneuerbaren-Energien-Geschäfts, die jedoch aufgrund der deutschen Vergütungs- und Umlagemechanik nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) einen ergebnisneutralen Posten darstellen. Der Umsatz aus dem Netzgeschäft lag im vergangenen Jahr bei 1,3 Milliarden Euro (2017: 1,33 Mrd. €; 2016: 1,29 Mrd. €).
Netzentgelte für 2018 um 11 Prozent gesenkt
50Hertz investierte im vergangenen Jahr 460 Millionen Euro in den Netzausbau. Davon 246 Millionen Euro in Offshore-Netzanschlussvorhaben in der Ostsee und 214 Millionen Euro in neue Umspannwerke und Freileitungen an Land. Für den Zeitraum 2018 bis 2022 plant das Unternehmen Investitionen in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 1.012 auf 1.043. Über eine weitere Zahl freut sich Marco Nix besonders: „Wir konnten im vergangenen Jahr – insbesondere aufgrund gesunkener Engpassmanagementkosten – die Netzentgelte für 2018 um 11 Prozent senken und damit unsere Kunden, aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher ein Stück weit entlasten“, so Nix.
Südwest-Kuppelleitung führt zu Einsparungen in Höhe von 306 Mio.Euro
Die Kosten für das Engpassmanagement – also für das Redispatch genannte Herauf- und Herunterfahren von konventionellen Kraftwerken sowie das Einsenken von Erneuerbaren-Energien-Anlagen – betrugen im Jahr 2017 187 Millionen Euro. Insgesamt damit deutlich weniger als 2015, als sich die Kosten noch auf 346 auf Millionen Euro summiert hatten (2016: 180 Mio. €). Wesentlich geht diese Kostenstabilisierung auf die 2017 vollständig in Betrieb genommene Südwest-Kuppelleitung zurück. Mit dieser Leitung verbesserte sich die Integration des erneuerbar erzeugten Stroms im Nordosten Deutschlands beträchtlich. Zudem wurde mit zusätzlichen effektiven 5.000 Megawatt Übertragungskapazität in Richtung Süddeutschland eine wichtige Voraussetzung für den Atomausstieg geschaffen, indem mehr Strom vom erzeugungsstarken Nordosten in den verbrauchstarken Süden Deutschlands transportiert werden kann. „Bis zum 8. März 2018 konnte 50Hertz durch die Südwest-Kuppelleitung 306 Millionen Euro an Engpassmanagementkosten einsparen“, erläuterte Schucht.
„Wenn wir in Richtung 65 Prozent Erneuerbare denken, werden wir die Netze schneller ausbauen müssen“, so der 50Hertz-CEO. „Aber das wird nicht ausreichen. Wir werden innovative technische Ansätze brauchen und über höhere Netzauslastungen nachdenken müssen.“ Und schließlich dürfe nie aus den Augen verloren werden, die Menschen vor Ort frühzeitig mitzunehmen. „Denn Akzeptanz“, so Schucht, „ist die Grundvoraussetzung für den Netzausbau.“
- Quelle:
- 50Hertz
- Autor:
- Pressestelle
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- 50Hertz, Übertragungsnetzbetreiber, Netzentgelt, Netz, Stromnetz, Versorgungssicherheit, Deutschland
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