innogy stellt Weichen für die Zukunft: Milliardeninvestitionen geplant
Vorstand und Aufsichtsrat der innogy SE haben heute die Planung für das Geschäftsjahr 2018 verabschiedet und damit die Weichen für die Zukunft gestellt. Auf dieser Basis hat der Vorstand seine Prognose für 2018 veröffentlicht. Demnach wird die Ergebnisentwicklung im kommenden Geschäftsjahr insbesondere durch deutlich gesteigerte Ausgaben für Zukunftsprojekte wie Digitalisierung sowie durch Investitionen in zukunftsträchtige Geschäftsfelder wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und Breitband geprägt sein. Auch der Wegfall von positiven Sondereffekten in 2017 hat Auswirkungen auf das Ergebnis.
Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der innogy SE: „Wir sind Vorreiter des Wandels - wir warten nicht ab, wir setzen Trends: Deshalb investieren wir heute sehr bewusst massiv in die Zukunft und setzen auf Elektromobilität, erneuerbare Energien und superschnelles Internet. Wir treiben die Energiewende in Deutschland und international voran. Hohe Wachstumsambitionen haben kurzfristig ihren Preis, zahlen sich aber langfristig aus. Gleichzeitig machen wir alle Unternehmensbereiche fit für die digitale Zukunft. Und auch das gibt es nicht für umsonst. Auch wenn das kurzfristig unser Ergebnis belastet, bin ich überzeugt: Das ist die richtige Strategie, um innogy für die Zukunft optimal aufzustellen. Ganz im Sinne unserer Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter.“
2018 soll das bereinigte EBIT auf Konzernebene bei rund 2,7 Mrd. Euro liegen. Im Vertriebsgeschäft trüben verringerte Ertragsaussichten die Erwartungen gegenüber dem Jahr 2017. Auch für das Netzgeschäft wird das bereinigte EBIT voraussichtlich leicht unter Vorjahr liegen; hier hatte innogy im Vorjahr vor allem in Osteuropa von positiven Witterungsverhältnissen profitiert. In beiden Unternehmensbereichen hatten Sondereffekte 2017 einen positiven Einfluss, die sich 2018 nicht in gleicher Höhe wiederholen werden. Für den Unternehmensbereich Erneuerbare Energien wird eine stabile Entwicklung erwartet. Das bereinigte Nettoergebnis des Konzerns wird daher aus heutiger Sicht bei über 1,1 Mrd. Euro liegen. Für die Dividende legt innogy weiterhin eine Ausschüttungsquote von 70 bis 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses zugrunde. Um Wachstum voranzutreiben, plant innogy, die Investitionen für 2018 um mindestens 25 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr auf über 3,0 Mrd. Euro zu erhöhen.
Die innogy SE hat heute zudem die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2017 leicht angepasst. Für das bereinigte EBITDA erwartet innogy nunmehr eine Größenordnung von rund 4,3 Mrd. Euro (zuvor: rund 4,4 Mrd. Euro) und für das bereinigte EBIT von rund 2,8 Mrd. Euro (zuvor: 2,9 Mrd. Euro). Dies ist vor allem auf das anhaltend schwierige Marktumfeld im britischen Vertriebsgeschäft zurückzuführen. Hier reichen die Maßnahmen des laufenden Restrukturierungsprogramms nicht aus, um negative Markteffekte auszugleichen. Hinzu kommen auf Konzernebene höhere Kosten für zentrale Zukunftsprojekte wie für die Digitalisierung und Optimierung von Prozessen sowie Aufwand für Wachstumsinitiativen, so z.B. im Bereich Elektromobilität. Mit zusätzlichen Effizienzmaßnahmen kann diese Entwicklung aktuell nur teilweise kompensiert werden. Das bereinigte Nettoergebnis soll weiterhin bei über 1,2 Mrd. Euro liegen, wird diesen Wert voraussichtlich aber nicht wesentlich übertreffen.
Ausblickin Mio. € |
Ist 2016 |
Prognose 2017 |
Ausblick 2018 |
Bereinigtes EBITDA |
4.203 |
rund 4.300 |
- |
Bereinigtes EBIT1 |
2.735 |
rund 2.800 |
rund 2.700 |
Erneuerbare Energien |
359 |
rund 350 |
rund 350 |
Netz & Infrastruktur |
1.708 |
rund 1.900 |
rund 1.850 |
Vertrieb |
844 |
rund 800 |
rund 700 |
Bereinigtes Nettoergebnis |
1.123 |
über 1.200 |
über 1.100 |
1 „Corporate/Sonstiges“ nicht separat ausgewiesen
Prognose 2017: Verlangsamte Erholung in Großbritannien trotz erfolgreichem Effizienzprogramm
Bereits im Jahresverlauf 2017 hatte sich abgezeichnet, dass die Ertragsaussichten im britischen Vertriebsgeschäft weiter eingetrübt sind. Zwar konnte npower über das 2016 gestartete Restrukturierungsprogramm bis Ende des dritten Quartals 2017 rund 150 Mio. Euro an Kostensenkungsmaßnahmen implementieren. Das Marktumfeld bleibt jedoch angespannt. So können Kunden oft nur dadurch gehalten werden, dass sie auf Tarife mit günstigeren Konditionen wechseln. Auch können höhere Vor- und Beschaffungskosten nicht vollständig an Kunden weitergegeben werden. Für den gesamten Vertriebsbereich geht innogy inzwischen nicht mehr davon aus, dass die zusätzlichen Effizienzmaßnahmen ausreichen werden, um die Ertragseinbußen vollständig zu kompensieren. Hinzu kommt, dass innogy in diesem Jahr seine Wachstumsambitionen im Bereich Elektromobilität weiter forciert hat. Für das bereinigte EBIT des Vertriebsgeschäfts erwartet innogy nun eine Größenordnung von rund 800 Mio. Euro.
Unverändert bleiben die Ertragsaussichten im Geschäftsbereich Netz & Infrastruktur (bereinigtes EBIT von rund 1.900 Mio. Euro) sowie für die Erneuerbaren Energien (bereinigtes EBIT von rund 350 Mio. Euro).
Ausblick 2018: Erhöhte Ausgaben für Zukunftsprojekte, gesteigerte Wachstumsinvestitionen und Wegfall von positiven Sondereffekten
Die Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2018 liegt mit rund 2,7 Mrd. Euro für das bereinigte EBIT unter Vorjahr, was vor allem auf deutlich gesteigerte Ausgaben für Zukunftsprojekte zurückzuführen ist. Ausschlaggebend ist auch ein geringeres Ergebnis im deutschen Vertriebsgeschäft. Hier hatte innogy in den Vorjahren von positiven Effekten profitiert, insbesondere aus der Auflösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit Rechtsrisiken. Das britische Vertriebsgeschäft wird im Laufe des Jahres 2018 voraussichtlich als „Nicht fortgeführte Aktivität“ („Discontinued Operation“) ausgewiesen. Das Ergebnis fließt daher nicht mehr in das bereinigte EBIT des Konzerns ein, sondern wird in der Überleitung zum Nettoergebnis gesondert ausgewiesen. Grund ist die Vereinbarung vom November 2017, innogys britisches Vertriebsgeschäft npower mit dem Privatkunden- und EnergiePlus-Geschäft von SSE in Großbritannien zusammenzulegen, um ein unabhängiges, börsennotiertes Energievertriebsunternehmen in Großbritannien zu schaffen. innogy wird einen Minderheitsanteil von 34,4 Prozent an der fusionierten Vertriebsgesellschaft halten. In den übrigen Vertriebsmärkten wird innogy sich weiter auf effizienzsteigernde Maßnahmen konzentrieren, um ihre guten Marktpositionen zu behaupten. Für den Unternehmensbereich Vertrieb rechnet innogy für 2018 mit einem bereinigten EBIT von rund 700 Mio. Euro.
Im Bereich Netz & Infrastruktur hatte innogy 2017 in Osteuropa noch von einer relativ kühlen Witterung profitiert. Für die Planung 2018 werden wie üblich normalisierte Witterungsverhältnisse zugrunde gelegt. Auch der Beginn der neuen Regulierungsperiode für das deutsche Gasverteilnetzgeschäft im Jahr 2018 wirkt sich negativ auf die Ertragslage aus. Darüber hinaus werden sich Einmaleffekte aus 2017, unter anderem aus Rückstellungsauflösungen, im kommenden Jahr voraussichtlich nicht in gleicher Höhe positiv auswirken. Hinzu kommt, dass sich das Geschäft mit Gasspeichern weiterhin in einem herausfordernden Marktumfeld befindet und zusätzliche Margeneinbußen erwartet werden. Insgesamt wird das bereinigte EBIT für diesen Unternehmensbereich aus heutiger Sicht bei rund 1.850 Mio. Euro liegen.
Für den Unternehmensbereich Erneuerbare Energien erwartet innogy für 2018 ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres und somit ein bereinigtes EBIT von rund 350 Mio. Euro. Hier liegen normalisierte Wetterbedingungen zugrunde – im laufenden Geschäftsjahr belasten unterdurchschnittliche Windaufkommen und Niederschlagsmengen das Ergebnis. Darüber hinaus will innogy weitere Kapazitäten ans Netz nehmen, darunter die vollständige Inbetriebnahme des Offshore-Windparks Galloper in Großbritannien (353 Megawatt, innogy-Anteil: 25 Prozent). Gegenläufig wirkt, dass innogy im Jahr 2017 von einem Einmaleffekt aus der Neubewertung des Offshore-Windprojekts Triton Knoll infolge der erstmaligen Vollkonsolidierung profitierte.
Im Bereich Corporate/Sonstige erwartet innogy geringere Aufwendungen als 2017, auch wenn hohe Projektkosten – so zum Beispiel für die Digitalisierung und Modernisierung von IT-Systemen und deren Separierung von RWE – weiterhin das Ergebnis belasten werden.
Für das bereinigte Finanzergebnis erwartet innogy eine Größenordnung von rund minus 750 Mio. Euro, da sich positive Einmaleffekte aus dem Jahr 2017 nicht wiederholen werden. Die Steuerquote zur Ermittlung des bereinigten Nettoergebnisses soll im Korridor zwischen 25 und 30 Prozent liegen.
Unter dem Strich wird sich daher auch das bereinigte Nettoergebnis schwächer als 2017 entwickeln. innogy veranschlagt aus heutiger Sicht einen Wert von über 1,1 Mrd. Euro.
Investitionen von mehr als 3,0 Mrd. Euro im Jahr 2018 geplant
Für das kommende Geschäftsjahr 2018 hat der Vorstand von innogy ein Investitionsbudget von mehr als 3,0 Mrd. Euro freigegeben. Dieses liegt damit mehr als 25 Prozent über dem erwarteten Wert für 2017.
Der Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastruktur werden 2018 weiterhin Schwerpunkte der Investitionstätigkeit sein. Im Vordergrund stehen neben der Substanzerhaltung der Anschluss dezentraler Erzeugungsanlagen sowie der Netzausbau im Zusammenhang mit der Energiewende. Darüber hinaus will innogy im Bereich Breitbandtechnologie weiter wachsen – sowohl in Deutschland, als auch in Osteuropa.
Bei den Erneuerbaren Energien will innogy in den kommenden Jahren seine Kapazitäten weiter ausbauen.
Infolge der erfolgreichen Teilnahme an der diesjährigen britischen Auktion zur Förderung erneuerbarer Energien wird das Offshore-Windprojekt Triton Knoll (innogy-Anteil 100 Prozent) mit einer geplanten Kapazität von 860 Megawatt ein wesentlicher Schwerpunkt der Investitionen sein. Derzeit prüft innogy verschiedene Optionen, das Projekt unter Berücksichtigung von Partnerschaftsmodellen und Finanzierungsstrukturen wirtschaftlich zu optimieren. Mitte 2018 soll die finale Investitionsentscheidung für Triton Knoll getroffen werden. Ebenfalls 2018 sollen die Arbeiten an Land zur Bereitstellung des Netzanschlusses anfangen. Nach aktueller Planung könnte 2021 mit der Inbetriebnahme des Windparks begonnen werden. Das Investitionsvolumen beträgt rund 2,0 Mrd. britische Pfund (das entspricht nach aktuellem Wechselkurs rund 2,2 Mrd. Euro). Im Bereich Onshore Wind soll sich das Wachstum verstärkt auf die USA fokussieren, wo derzeit konkrete Investitionsmöglichkeiten geprüft werden. Auch im Bereich Solar werden konkrete Investitionsmöglichkeiten in verschiedenen Märkten zum Aufbau des Geschäftsfelds geprüft.
Im Vertrieb fokussieren sich die Investitionen vor allem auf die Modernisierung der IT-Infrastruktur. Ganz auf Wachstum stehen die Zeichen in der Elektromobilität: hier will innogy seine gute Startposition weiter ausbauen. Der Bereich benötigt vor allem 2018 Investitionen zur Beschleunigung des Wachstums, liefert erwartungsgemäß jedoch kurzfristig noch keine signifikanten Ergebnisbeiträge. Neben organischem Wachstum werden auch Optionen geprüft, durch selektive Zukäufe das Portfolio zu ergänzen – vor allem in Europa und Nordamerika.
- Quelle:
- innogy
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