ABB erhält Auftrag über 270 Millionen Euro für Stromverbindung zwischen England und Frankreich
ABB hat vom englischen Netzbetreiber National Grid und dem französischen Eigentümer und Netzbetreiber Réseau de Transport d'Electricité (RTE) einen Auftrag in Höhe von rund 270 Millionen Euro für die Lieferung von HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung)-Schlüsseltechnologie erhalten, um die Verbindung der Stromnetze Frankreichs und Englands zu unterstützen.
ABB ist an diesem Verbundprojekt beteiligt, das die englischen und französischen Strommärkte weiter integriert. Mit einer Kapazität von 1.000 Megawatt erstreckt sich die Verbindung über eine Distanz von 240 Kilometern von Chilling, Hampshire, an der Südküste Englands durch den Ärmelkanal nach Tourbe in Nordfrankreich.
ABB wird je eine HVDC-Light®-Konverterstation nach Frankreich und England liefern, die mit einem Seekabel verbunden werden. Jede der zwei Konverterstationen wandelt Wechselstrom in Gleichstrom und dann vor der Distribution wieder zurück in Wechselstrom. Dadurch können grosse Strommengen effizient und zuverlässig über weite Strecken mit geringen Übertragungsverlusten übertragen werden – der grösste Vorteil der HGÜ-Technologie. Die HVDC-Light-Technologie von ABB verfügt zudem über erweiterte Funktionen wie die Regelung von Netzschwankungen und die Wiederherstellung der Stromversorgung im Falle eines Stromausfalls. Für den Netzbetreiber bedeutet das einen wirtschaftlichen Vorteil und für den Endverbraucher eine zuverlässige Stromversorgung.
“Dieser Auftrag stärkt unsere Position als führender Anbieter von HGÜ-Technologien. Darüber hinaus unterstützt er uns in unserem Transformationsbestreben nach profitablem Wachstum, als bevorzugter Partner für ein stärkeres, intelligenteres und grüneres Netz“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Stromnetze von ABB.
Die Konverterstationen werden mit dem fortschrittlichen MACHTMSteuerungs- und Schutzsystem von ABB ausgestattet und das digitale Angebot des Unternehmens, ABB AbilityTM, unterstützen. Das MACH-System funktioniert wie das Gehirn der HGÜ-Leitung. Es überwacht, steuert und schützt die hochentwickelte Technologie in den Stationen und kontrolliert tausende Abläufe, um die Zuverlässigkeit der Stromversorgung zu gewährleisten. Mit Funktionen für modernste Fehlererkennung sowie Fernsteuerung schützt es zudem die Übertragungsleitung vor unerwarteten Störungen wie Blitzeinschlägen.
ABB hat die HGÜ-Technologie vor über 60 Jahren in Pionierarbeit entwickelt und bis heute mehr als 110 HGÜ-Projekte mit einer installierten Leistung von insgesamt über 120.000 Megawatt realisiert – das entspricht etwa der Hälfte der weltweit installierten Basis. In den 1990er Jahren entwickelte ABB die HGÜ-Technologie weiter und führte eine spannungsgeführte (VSC – voltage sourced converter) Lösung namens HVDC Light ein. ABB ist führend auf dem Gebiet der VSC-Technologie und hat 18 von 24 VSC-Projekten realisiert, die derzeit weltweit in Betrieb sind. Die HGÜ-Interkonnektoren von ABB sorgen in mehr als 15 Ländern für eine zuverlässige Stromversorgung über weite Strecken.
- Quelle:
- ABB
- Autor:
- Pressestelle
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- www.abb.com/...
- Keywords:
- ABB, England, Frankreich, Stromverbindung, HGÜ, Übertragungsnetz
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- Megawatt, Konverterstation