Wachstum der Erneuerbaren im schottischen Wärmemarkt trotz möglicher Förderkürzungen

Damit machten erneuerbare Energien bei der Wärmeerzeugung 3,8 % des nicht auf Strom basierenden Wärmeverbrauchs in Schottland aus. Bis 2020 will der nordbritische Landesteil 11 % seiner Wärme mit erneuerbaren Energieträgern generieren. Im Juni dieses Jahres hatte die schottische Regierung zudem in ihrem Heat Policy Statement das Ziel ausgegeben, den Wärmemarkt bis 2050 zu dekarbonisieren. Darüber hinaus sollen bis 2020 1,5 TWh des Wärmebedarfs über Fernwärmesysteme gedeckt werden, um die Energieeffizienz zu erhöhen.

Das Hauptförderinstrument für erneuerbare Energien im britischen Wärmemarkt sind die Renewable Heat Incentives, die Anlagenbetreibern über sieben Jahre pro produzierter Kilowattstunde zwischen 6,43 Pence (8,67 Eurocent; Biomasse) und 19,51 Pence (26,32 Eurocent; Solarthermie) gewähren. Unter dem aktuellen Förderbudget für die Renewable Heat Incentives sind Neuregistrierungen noch bis März 2016 möglich. Der schottische Energieminister Fergus Ewing kündigte Mitte Oktober an, sich für eine Verlängerung des Fördersystems einsetzen zu wollen. Angesichts der Kürzungen für erneuerbare Energien im Strombereich halte er das diesbezügliche Schweigen der Regierung in London jedoch für bedenklich.

Auf dem britischen Strommarkt wurden die Erneuerbaren bisher hauptsächlich über Grünstromzertifikate (Renewables Obligations) gefördert. Betreiber von Anlagen unter 5 MW konnten sich wahlweise auch für eine Einspeisevergütung entscheiden. Das Zertifikatesystem soll ab 2017 jedoch durch Marktprämien ersetzt werden, die über Auktionen vergeben werden (Contracts for Difference; vgl. Marktnachricht vom 05.02.2015). Im Juni dieses Jahres kündigte die britische Regierung jedoch an, dass das Zertifikatesystem für Anlagen unter 5 MW bereits zum 01. April 2016 – und damit ein Jahr früher als bisher angenommen – geschlossen werden soll. Ende August legte die Regierung zudem einen Vorschlag für die Anpassung der Einspeisetarife vor, die Kürzungen von bis zu 87 % beinhalten.