2024-03-28
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Vattenfall: Rückzug aus dem deutschen Geschäft ist keine Option

Deutschland ist mitten in der Energiewende und damit Vorreiter für Europa, sagt Catrin Jung-Draschil. Sie arbeitet seit Jahren in der Strategieabteilung des Unternehmens – kein einfacher Job in dieser Zeit.

Symbolisches Einschalten am 30. April vom Offshore Windpark DanTysk, Foto: VattenfallSymbolisches Einschalten am 30. April vom Offshore Windpark DanTysk, Foto: Vattenfall

Vattenfall agiert in einem sehr bewegten Marktumfeld – insbesondere in Deutschland. Eine große Herausforderung ist die Unsicherheit der weiteren Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen: Wird es eine Kohleabgabe geben? In welchem Umfang wird die Kraft-Wärme-Kopplung gefördert? Und nicht zuletzt: Wie entwickeln sich die CO2-Zertifikatspreise getrieben durch anstehende Entscheidungen auf EU-Ebene?

Ziemlich viel Unklarheit

Wie geht man mit einer so großen Dynamik um? Jung-Draschil nimmt sich einen Moment Zeit, bevor sie antwortet: „Es ist sehr schwierig und auch nicht sinnvoll, hier alleinstehende Prognosen zu treffen. Deswegen arbeiten wir inzwischen nur noch mit Szenarien, in denen sich die verschiedenen Variablen untereinander beeinflussen.“ Das sei ähnlich komplex wie ein dreidimensionales 1000-Teile-Puzzle bei dem sich ständig das Motiv ändert.

Der Strommarkt unterliegt einem rasanten Wandel: Bis 1998 gab es Gebietsmonopole. Dann wurde der Markt für den Wettbewerb geöffnet. 17 Jahre später gibt es mehr als 1.000 Stromanbieter und die Energiewende. Den Vorwurf, dass die großen Energieversorger diese verschlafen hätten, versteht Jung-Draschil. „Das ist sicherlich in großen Teilen wahr.“ Der rasante Anstieg der Photovoltaik und die schwache Entwicklung der Stromnachfrage des Marktes seien hier die Knackpunkte aus ihrer Sicht. „Noch 2008 hat keine der mir bekannten Prognosen einen derart hohen Photovoltaikzuwachs vorausgesagt. Ich möchte behaupten, dass diese Entwicklung alle Marktteilnehmer überrascht hat.“

Mitten in der Experimentierstube

Jung-Draschil ist überzeugt, dass Deutschland Vorreiter für andere europäische Länder ist. „Wenn wir langfristig in Europa bestehen wollen, müssen wir im deutschen Energiesystem wirtschaftliche Geschäftsideen finden.“ Das Wissen sei da, es gelte es zu nutzen. So verstärke Vattenfall neben dem Betrieb der großen Fernwärmenetze die Aktivitäten bei den kleineren dezentralen Wärmelösungen. Oder setze zur Integration auf die Untersuchung von Batterielösungen in Pilotprojekten. „Hier in Deutschland ist die Experimentierstube“, sagt die Strategin mit Nachdruck. Kein anderes Land baue seinen Energiemarkt so konsequent um. Aktuell sorge die Diskussion um die Kohleabgabe erneut europaweit für Beachtung. Deutschland treibe nach dem Ausstieg aus der Kernenergie auch den Ausstieg aus der Kohle gesetzlich voran und trage so das Risiko von Kapazitäts- und Versorgungsengpässen sowie Arbeitsplatzverlusten.

Rückzug ist keine Option

 „Natürlich ist Vattenfall hier in vorderster Reihe betroffen. Wir haben klare Entscheidungen getroffen.“ So laufe der Verkauf der Braunkohleaktivitäten weiter. Bis zum Jahresende wolle Vattenfalls Vorstand Magnus Hall dem Eigentümer einen Vorschlag unterbreiten. Dazu müsse aber die deutsche Regierung bis zum Sommer Klarheit in puncto Kohleabgabe schaffen. Unter unsicheren Rahmenbedingungen könne ein möglicher Käufer keine Entscheidung treffen.

„Vattenfall setzt derweil seit Jahren auf den Ausbau der Erneuerbaren: 2007 haben wir uns die Genehmigung zum Bau des Windparks DanTysk gesichert. Am 30. April ging er offiziell in den Betrieb. Der Bau unseres nächsten Projektes auf hoher See, Sandbank, läuft gerade an. Ein vollständiger Rückzug aus dem deutschen Geschäft ist für uns keine Option“, betont die Wahlberlinerin. Dennoch sei nicht alles eitel Sonnenschein. „Was mir aber Sorge macht, ist, dass uns die Finanzkraft fehlt, um an den Chancen der Energiewende teilhaben zu können.“ Vattenfall müsse verstärkt mit Partnern arbeiten. „Das haben wir bereits bei vielen Projekten erfolgreich gemacht. Nicht nur im Großen wie mit den Stadtwerken München beim Bau unserer Windparks. Auch in kleinen Projekten wie beispielsweise mit BMW und Bosch im Projekt Second-Life-Batteries.“ Konkrete neue Planungen verrät sie jedoch nicht: „Das geht leider nicht, aber wir bekommen das hin“ versichert die 38-Jährige. „Wir sollten schlanker aber gestärkt aus dieser Phase herausgehen. Hehre Ansprüche und viel zu tun. Aber ich denke, nur so kommen wir vorwärts!“

Quelle:
Vattenfall
Link:
blog.vattenfall.de/...
Windenergie Wiki:
Windpark, Energiewende



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