WindEnergieZirkel Hanse gegründet

Hamburg, 17. August 2005 - Die Windenergie im Großraum Hamburg verfügt ab sofort über ein wirkungsvolles Sprachrohr: Zur Gründung des "WindEnergieZirkel Hanse" (WEZ Hanse) haben sich Vertreter von Banken, Versicherungen, Projektentwicklern, Herstellern, Versorgern, Hochschulen und Ingenieuren im Hamburger Überseeclub getroffen.

Ziel dieses überparteilichen Vereins (in Gründung) ist es, ablehnende Einstellungen gegenüber den erneuerbaren Energien durch sachliche Informationen abzubauen, die Bedeutung von Windenergie im Energiemix der Stromversorgung zu unterstreichen und die norddeutschen Interessen an zukunftsweisender Industrie- und Arbeitsmarktpolitik nachhaltig und entscheidend mit zu formulieren. Der Zirkel versteht sich im Zusammenwirken mit den Netzwerken der norddeutschen Windindustrie als kompetente Stimme der Windenergie und strebt eine gute Zusammenarbeit mit nationalen und regionalen Behörden an.

Die ehrgeizigen Visionen der norddeutschen Windenergiebranche brachte Jörg Kuhbier, Senator a. D., in seinem Vortrag über die Entwicklung und Errichtung eines Offshore Testfeldes in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) auf den Punkt: Unter dem Beifall der über 40 Anwesenden, darunter auch Udo Paschedag Referatsleiter des Bundesministeriums für Umwelt (BMU), forderte Kuhbier ein schnelles Handeln bei der Genehmigung und Errichtung von Offshore-Windparks. Nur durch die rasche Realisierung eines Offshore Testfelds könnte der technologische Vorsprung deutscher Hersteller bei großen Windenergieanlagen gehalten und ausgebaut werden. Die norddeutschen Bundesländer sollten die ertragreichen Windenergie-Standorte in der Ost- und Nordsee zügig erschließen. Bis zum Jahr 2030 könnten Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 25.000 Megawatt Strom produzieren. 15 Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs könnte damit gedeckt werden. Heute haben die ca. 16.500 Windenergieanlagen eine Kapazität von etwa 16.450 Megawatt Strom. Ein entscheidender Schritt hin zur schnellen Errichtung eines Testfeldes Borkum/West für innovative 5-Megawatt-Anlagen sei, so Kuhbier, die Gründung der "Stiftung der deutschen Wirtschaft für die Nutzung und Erforschung der Windenergie auf See", die am 6. September in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wird und deren gemeinnütziger Status beantragt ist. Der WEZ Hanse wird die künftigen Aktivitäten der Offshore-Stiftung maßgeblich unterstützen, da nur so eine hohe norddeutsche Wertschöpfung bei der nationalen wie internationalen Produktion von Windenergieanlagen garantiert ist.

Den fünfköpfigen Vorstand des WEZ Hanse bilden Dr. Klaus Rave (Vorstand, Investitionsbank Schleswig-Holstein) als Vertreter der Banken und Versicherungen, Dr. Uwe Kolks (E.ON Hanse) für die Energieversorger, Matthias Schubert, Vorstandsmitglied der Repower Systems AG, der die Interessen der Hersteller vertritt, Prof. Dr. Jürgen Grabe (Technische Universität Hamburg-Harburg) als Repräsentant für Forschung und Entwicklung, und Dr. Torsten Faber (Germanischer Lloyd WindEnergie GmbH) als Vertreter des Ingenieurwesens. Hamburg ist ein Zentrum des technischen Know-hows der Windenergie: Mehr als 100 Unternehmen und Firmen der Windbranche sind im Großraum Hamburg zu finden.