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Sway AS: 10 MW-Turbine keine Utopie
Zu schwer, zu groß, zu teuer. Das sind die Hindernisse, die im Moment dem Bau einer 10 MW-Turbine für den Offshore-Betrieb im Weg stehen. Das norwegische Unternehmen Sway AS hat sich allerdings vorgenommen, daran etwas zu ändern.
Im Jahr 2000 gegründet, handelte es sich bei dem Technologie-Unternehmen ursprünglich um eine Firma, die an schwimmenden Offshore-Fundamenten für Windkraftanlagen forschte. Vor neun Jahren begannen bereits erste Überlegungen, was man am Design der Turbinen verändern müsste, um 10 MW Leistung zu erreichen. Vor allem Größe und Gewicht sowie damit einhergehend die enormen Kosten standen der Entwicklung im Weg. Es mussten also neue Wege im Design her. Seit 2010 haben sich daher beide Firmenbereiche Sway AS zum Designen von schwimmenden Anlagen und Sway Turbine AS zum Designen der 10 MW-Anlage von einander getrennt und fungieren als eigenständige Unternehmen.
Wirft man nun einen Blick auf die Turbine, die Sway Turbines entwickelt hat, fällt sofort das Rad mit seinen Streben zwischen den Rotorblättern in Höhe der Nabe auf. Dabei handelt es sich um den Generator der Turbine, der im Durchmesser 25 Meter misst. Die Rotorblätter kommen auf eine Länge von 164 bis 180 Meter und weisen im Inneren eine zweiteilige, 15 Meter lange Struktur auf, über die sie mit dem Generator verbunden sind.
Die Turbine selbst wird mit einem Direct Drive angetrieben und verfügt über einen sogenannten „ironless stator core“, der dafür sorgt, dass weniger Magnetkräfte wirken, wodurch man den Generator leichter und weniger steif konstruieren kann, wie CEO Eystein Borgen auf der EWEA Offshore 2013 im Interview mit Windmesse erklärte. All dies sind Maßnahmen, um das Gewicht der Turbine insgesamt zu reduzieren. Bis zu 50 Prozent leichter soll allein der Generator dadurch werden. Insgesamt wiegt die Turbine so nur noch 8 Tonnen anstelle von 20 Tonnen, die man bei konventioneller Bauweise einplanen müsste.
Auf diese Art und Weise kommt man auf eine Kostenersparnis von 15 bis 20 Prozent. Mittlerweile gibt es ein kleines 50kw-Modell des Generators zu Testzwecken sowie einzelne Segmente, die gebaut wurden. Alles andere existiert bisher nur virtuell.
Trotzdem sind bereits mehr als 20 Millionen Euro allein in die Entwicklung geflossen, diverse Lizenzanträge wurden bereits eingereicht. Das Designen der Maschine ist mittlerweile abgeschlossen. Als nächstes wird ein Partner benötigt, der das nötige Know How und Geld mitbringt, um einen Prototypen herzustellen.
„Wir sind im Moment auf der Suche nach einem zuverlässigen Partner, mit dem wir diese Turbine umsetzen können“, sagt Borgen. „Wir konstruieren sie ja nicht selbst, wir designen nur. Um diese Maschine zu bauen, braucht man ein großes Unternehmen. Wir möchten erreichen, dass unsere 10 MW-Turbine in die kommerzielle Nutzung geht“, erklärt Borgen die ehrgeizigen Pläne.
Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Unternehmen sehr große Turbinen bauen wollen und einige bereits erste Pläne vorgestellt haben, sollte es nicht lange dauern, bis auch Sway Turbines einen Partner zur Umsetzung gefunden hat.
- Quelle:
- Katrin Radtke (Windmesse)
- Link:
- www.swayturbine.no/...
- Windenergie Wiki:
- Turbine, Offshore, Nabe, MW