Windmesse Kurz-Interview mit Dirk Behrends, Serviceleiter Voith Industrial Services GmbH

Windmesse: Welchen Stellenwert nimmt die Windenergie für Ihr Unternehmen ein?

Dirk Behrends:2004 hat der Konzern die Business Unit Wind ins Leben gerufen und war seinerzeit der erste herstellerunabhängige Servicedienstleister für Windenergieanlagen am Markt. Wir alle sehen darin einen zukunftsfähigen und besonders innovativen Markt. Die Windenergie hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Damit verbunden ist, nicht zuletzt durch die verheerenden Geschehnisse in Japan, auch ein Wandel in diesem Markt, den wir aktiv mitgestalten wollen. Um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten, ist die Förderung heimischer Energiequellen notwendig, und ohne die Windenergie kann das nicht erreicht werden. Wir sehen uns dabei nicht nur in Deutschland, sondern auch global hervorragend positioniert, um im Bereich der Wartung, Service und Instandhaltung von Windkraftanlagen unsere Kunden bedienen zu können.


Windmesse:Wieviel Mitarbeiter sind in Ihrem Unternehmen beschäftigt?

Dirk Behrends: Bei Voith Industrial Services insgesamt rund 20.000, bei Voith mehr als 40.000


Windmesse:Wieviele davon im Bereich Windenergie?

Dirk Behrends: 100


Windmesse: Haben Sie neue Produkte oder Dienstleistungen im Windkraftsektor?

Dirk Behrends: Voith hochelastische Kupplung unseres Schwesterunternehmens Voith Turbo: für die Anlagentypen Nordex/Südwind S70/77, Repower MD70/77 und Vestas V80 entwickelt. In langfristigen Messungen konnte auf der S70 nachgewiesen werden, dass die Lasten auf den Antriebsstrang deutlich reduziert werden. So kann mit der Voith Kupplung die Lebensdauer des Getriebes um den Faktor 1,4 erhöht werden.; Eine neue Dienstleistung ist unser neues Wind-Informations-System. Es beinhaltet monatliches, vierteljährliches und jährliches Reporting. Auch in den Bereichen Vollwartungskonzepte, Anlagenauditierungen und Repowering haben wir neue Dienstleistungen entwickelt.


Windmesse: Bilden Sie Fachpersonal aus?

Dirk Behrends: Die Mitarbeiter sind für Voith das höchste Gut, und um eine hohe Qualität garantieren zu können, müssen und wollen wir in unsere Beschäftigten investieren. Die Voith Industrial Services GmbH entwickelt momentan ein am internationalen Ausbildungsplan der Windenergie gelehntes Schulungskonzept. Auch Qualifizierungen zum Techniker und Meister werden vom Konzern gefordert und natürlich gefördert. Im Office bilden wir im kaufmännischen Bereich ebenfalls aus. Für Studenten und Studentinnen bieten wir die Möglichkeiten zu Bachelor und Masterarbeiten, um so auch für die Absolventen den ersten Schritt durch Voith in diesem Marktsegment zu vollziehen. Zudem unterstützt Voith Maßnahmen durch Bildungsträger, um weiteres Personal für die Zukunft auszubilden.


Windmesse: Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens in der Windkraft?

Dirk Behrends: Mit dem ersten Projekt im Ausland, welches wir im vergangenen Jahr mit 46MW gestartet haben, haben wir gezeigt, dass wir auch international auf hohem Niveau Kundenanforderungen erfüllen. Es war nicht nur unser erstes Auslandsprojekt, sondern auch das erste angebotene Vollwartungskonzept. Hier hat Voith Innovation und Mut bewiesen. Auch werden wir weitere Bereiche des Konzerns mit in die Windbranche einbringen um so Synergien im eigenem Haus zu nutzen und damit zu Optimierungen an den Windenerieanlagen beizusteuern. Als Beispiel sei hier die elastische Kupplung unserer Konzernschwester Voith Turbo genannt. Wir werden weiterhin an der Wertschöpfungskette und -tiefe arbeiten, um unseren Kunden fortlaufend den besten Stand der Technik bieten zu können. Mit unserem Geschäft tragen wir mit zur Energiewende bei. Die Kundenzufriedenheit und der Erfolg unserer Auftraggeber stehen dabei an erster Stelle.>
In diesem Sinne wünsche ich allen unseren Kunden und Partnern weiterhin ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011.