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Nordex beschafft sich Geld
Nordex kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus: Das Unternehmen ist durch die Coronakrise weiter in Schieflage geraten und benötigt staatliche Bürgschaften für einen Betriebsmittelkredit in Höhe von 350 Millionen Euro. Das verkündete man zu Beginn der vergangenen Woche. Für knapp die Hälfte der Summe, 175 Millionen Euro, sollte demnach der Bund bürgen, für 116 Millionen Euro das Land MV und für den Rest die Hansestadt Hamburg. In beiden Ländern beschäftigt das Unternehmen insgesamt knapp 2500 Mitarbeiter.
Mittlerweile hat der Finanzausschuss des Schweriner Landtags von Mecklenburg-Vorpommern grünes Licht für seinen Anteil an der Millionen-Bürgschaft gegeben, während sich der Hamburger Senat Pressemeldungen nach noch ziert.
Am Freitag dann eine weitere Meldung: Offenbar will Nordex die Wertschöpfung aus einem Teil des eigenentwickelten Projektportfolios mit einer einzigen Transaktion beschleunigen und das europäische Projektentwicklungs-Portfolios von 2,7 GW an Energieversorger RWE verkaufen.
Zu der Pipeline gehören Projekte in Frankreich, Spanien, Schweden und Polen. Der Fokus liegt in Frankreich mit einer Pipeline von 1,9 GW geplanter Projekte, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen befinden. Rund 15 % der gesamten Pipeline stehen kurz vor der finalen Investitionsentscheidung (FID) oder befinden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. 230 MW sind durch Differenzverträge (CfDs) oder ähnliche Einspeisevergütungen gesichert. Der Kaufpreis beträgt rund 402,5 Mio. EUR, wie Nordex am heutigen Montag mitteilte.
„Die Qualität der zugrunde liegenden Projekte und unsere durchgängige Erfolgsbilanz in der Projektentwicklung haben dazu geführt, dass mehrere Marktteilnehmer ein starkes Interesse an unseren eigenentwickelten Projekten gezeigt haben und wir ein hervorragendes Ergebnis für Nordex erzielen können. Wir sind unserem Projektentwicklungsteam dankbar, dass es diesen Erfolg ermöglicht hat, und wir haben volles Vertrauen, dass das Team seine Erfolgsgeschichte mit RWE fortsetzen wird", kommentiert José Luis Blanco, CEO der Nordex Group, diesen wichtigen Meilenstein. „Die erwarteten hohen Erlöse aus dieser Transaktion würden entsprechend unsere Bilanz stärken, während wir weiterhin unser starkes Auftragsbuch ausweiten und Marktchancen mit unserem Delta 4000-Produktportfolio nutzen", fügt er hinzu.
„Die geplante Übernahme dieses führenden europäischen Entwicklers im Bereich Erneuerbarer Energien wird unsere Position in Frankreich als einem unserer Zielmärkte stärken. Die große, sehr attraktive Projektpipeline und das starke Entwicklungsgeschäft bieten RWE hervorragende Wachstumschancen. Damit unterstreichen wir unsere Ambition, unsere Position als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien weiter auszubauen", erklärt Markus Krebber, CFO RWE AG.
Die Aktie von Nordex schoss in Folge der Meldungen in die Höhe.
- Autor:
- Windmesse Redaktion
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