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Task Force für schwimmende Offshore-Anlagen gegründet
Die Idee ist einfach: Je mehr schwimmende Offshore-Windkraftanlagen gebaut werden, desto günstiger werden sie. Daher hat sich die Windindustrie unter Leitung des Global Wind Energy Council (GWEC) nun zu einer Taskforce zusammen getan, um genau diese Entwicklung voranzutreiben.
Mit schwimmenden Anlagen kann man den Output der gesamten Offshore-Windbranche um das Zehnfache steigern, so GWEC. Dies geschieht, indem neue Märkte eröffnet werden, in denen fest verankerte Anlagen bislang etwa aufgrund zu großer Wassertiefe nicht möglich sind.
Ende des vergangenes Jahres waren in Großbritannien, Japan, Portugal, Norwegen und Frankreich lediglich 65,7 MW schwimmende Anlagen installiert. Nach aktuellen Prognosen der GWEC Market Intelligence könnten angesichts der derzeitigen Projektpipeline bis 2030 aber wahrscheinlich 6,2 GW schwimmende Offshore-Windkraftanlagen gebaut werden, was sich sogar noch auf 19 GW erhöhen könnte, wenn sich die Kosten für die Anlagen reduzieren.
Das Vorbild hierbei ist sich die Offshore-Branche selbst, denn auch bei den ersten Offshore-Windparks mit fest verankerten Turbinen waren die hohen Kosten zunächst ein Problem. Je größer aber Erfahrung und Angebot, desto niedriger der Preis.
Henrik Stiesdal, der zum Vorsitzendenden der Task Force bestimmt wurde, erklärt die Bedeutung der schwimmenden Anlagen: „Wir befinden uns an einem Wendepunkt für die schwimmende Offshore-Windenergie, und auf den Märkten der ganzen Welt findet eine rasche Beschleunigung statt. Um den Erfolg der Branche zu sichern und die Kostenreduzierung zu erreichen, die für den beschleunigten Einsatz der Technologie erforderlich ist, müssen wir eine Koordinierung zwischen den führenden Marktteilnehmern erreichen und unsere Erfahrungen in den verschiedenen weltweit entstehenden Pioniermärkten austauschen. Diese Task Force wird ein wichtiges Forum zur Erleichterung dieses Austauschs und zur Schaffung einer gemeinsamen Stimme sein, um der Industrie bei der Erschließung neuer Märkte die besten Praktiken zur Verfügung zu stellen, um das immense Wachstumspotential dieser wichtigen Technologie zu beschleunigen.“
Und Stiesdal weiß, wovon er redet. Als einer der Pioniere der Windbranche war der Däne maßgeblich für das Design der ersten Anlagen gegen Ende der 1970er Jahre verantwortlich, arbeitete danach lange in führenden Positionen bei Vestas und Siemens. Seit einigen Jahren setzt er sich vor allem für den Bau der schwimmenden Anlagen ein.
Auch bei den verankerten Offshore-Anlagen waren die hohen Kosten zunächst ein Hindernis (Bild: Pixabay)
Ben Backwell, CEO des GWEC, fügt hinzu: "Die Offshore-Windenergie wird eine wichtige Triebkraft für den Energiewandel sein, wobei einige Interessenvertreter der Branche bis 2050 eine installierte Offshore-Windkapazität von über 1.400 GW fordern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es entscheidend, die Entwicklung der schwimmenden Offshore-Windenergie voranzutreiben, um Turbinen in tieferen Gewässern aufzustellen und bis zu zehnmal mehr Offshore-Windressourcen zu erschließen, als dies mit Turbinen mit festem Boden allein möglich ist. Wir freuen uns, dass Henrik Stiesdal als Pionier des schwimmenden Offshore-Sektors den Vorsitz dieser wichtigen Task Force übernommen hat, und sind zuversichtlich, dass wir durch seine Erkenntnisse und die Erfahrung der anderen Mitglieder der Task Force in der Lage sein werden, die dringendsten Hindernisse für das Wachstum des Sektors anzugehen und eine neue Ära der Offshore-Windenergie anzustoßen".
Die Mitglieder der Task Force bestehen unter anderem aus führenden Interessenvertretern aus dem Sektor der schwimmenden Offshore-Anlagen: Equinor, GE Renewable Energy, Iberdrola, Ideol, die Japanese Wind Power Association, MHI Vestas, Ørsted, Principle Power, RenewableUK, Siemens Gamesa Renewable Energy, Shell, Stiesdal, wpd und die Weltbankgruppe.
Zunächst steht für die Task Force Wissensbildung auf dem Programm. So sollen in einem ersten Schritt die potentiell interessantesten Märkte erschlossen werden. Dabei gibt es bereits Interessenten zuhauf: Neben den etablierten Offshore-Nationen wie Großbritannien oder Deutschland stehen nun auch Märkte wie Japan oder die USA im Fokus, wo sich die kalifornische Küste als mögliche Region anbietet. Aber auch im Mittelmeer oder in weiter draußen gelegenen Gebieten in der Nordsee können eines Tages die schwimmenden Anlagen liegen. Es gibt also viel zu tun.
- Author:
- Katrin Radtke
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- Keywords:
- Floating, schwimmend, offshore, Windkraftanlage, Task Force, GWEC, Pionier, Siemens, Vestas, Equinor, Markt, Akteure, Kosten, Senkung, Windpark