2024-03-29
http://w3.windmesse.de/windenergie/news/32212-usa-vineyard-wind-behorde-zeitplan-druck-offshore-windpark-verzogerung-genehmigung-umweltgutachten-fischerei-industrie-arbeitsplatze-donald-trump

Meldung von Windmesse.de

List_windmesse_logo_pos

Zum Branchenprofil von


Dunkle Wolken am Horizont: Streitereien um Umweltgutachten verzögern amerikanischen Offshore-Windpark

„Make America great again“ - unter diesem Motto wollte Donald Trump große Energie- und Infrastrukturprojekte in den USA ankurbeln. Auch wenn er bekanntlich kein Freund der Windindustrie ist, dürften den Präsidenten die Nachrichten aus Massachusetts derzeit nicht amüsieren, gefährden sie doch akut die Pläne für große Investitionen in die heimische Wirtschaft und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Bild: PixabayBild: Pixabay

Noch vor knapp zwei Wochen sah es so aus, als ob die Offshore-Windindustrie auch in den USA endlich ihren Durchbruch feiern könnte. Da nämlich vergab der Staat New York die Lizenzen für zwei riesige Offshore-Projekte, die künftig insgesamt mehr als eine Million Menschen mit Grün-Strom versorgen sollen. Doch mittlerweile ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Ernüchterung eingekehrt. Aktuell dominiert ein anderer geplanter Offshore-Windpark die Schlagzeilen, allerdings nicht im Positiven.

Der Vineyard Wind-Offshorepark, ein Joint Venture zwischen Copenhagen Infrastructure Partners und Avangrid, sollte eigentlich noch in diesem Jahr 23 Kilometer vor der Küste von Massachusetts errichtet werden. Ab 2021 sollten damit mehr als 400.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden können, doch kurz vor der Zielgeraden ist das Projekt nun ins Stocken geraten. Der Grund: Streitereien um Umweltgutachten innerhalb von verschiedenen Behörden.

Die Verzögerungen sind ein Rückschlag auch für die Bemühungen von Präsident Donald Trump, große Energieinfrastrukturprojekte zu beschleunigen. Aber eine Umweltstudie, die für die Genehmigung des Windparks entscheidend ist, wurde seit April immer wieder verzögert, sodass mittlerweile sogar die Rentabilität des Projekts gefährdet ist.

Die Nachrichtenagentur Reuters hat Einblick in bislang nicht veröffentlichte Dokumente erhalten, die belegen, dass sich die Behörde des National Marine Fisheries Service (NMFS) schon seit April weigert, den vom zuständigen Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) vorgelegten Bauplan samt Umweltgutachten für den Windpark zu unterzeichnen. NMFS ist für die Fischereiindustrie in den USA zuständig und hätte gerne ein anderes Design für den Park, u.a. einen andere Anordnung der Turbinen, da die ansässigen Fischer Angst um ihre Lebensgrundlage haben. Laut der Dokumente sei daher eine neue, detaillierte Untersuchung der Pläne erforderlich, die derzeit noch nicht vorliege.

Unterdessen argumentiert das BOEM, dass durch die Bedenken der Fischereiwirtschaft ein Scheitern des Projekts riskiert wird, da neue Untersuchungen zu massiven Projektverzögerungen führten. Das wiederum stehe in keinem Verhältnis zu den Vorteilen des Windparks.

Auch drei Monate später sind sich die beiden Behörden nicht einig geworden. „Zu diesem Zeitpunkt sind wir noch nicht in der Lage, zu einer Übereinstimmung zu kommen“, erklärte ein Sprecher für den NMFS als Antwort auf eine Presseanfrage. Da Vineyard Wind (siehe Karte rechts, Quelle: Vineyard Wind) das erste derartige Projekt ist, das dem Umweltprüfungsverfahren des Bundes unterzogen wird, will die Behörde „sicherstellen, dass die Auswirkungen auf die Meeresressourcen vollständig berücksichtigt werden“.

Eine Behördenposse, in der die alteingesessene Fischereiindustrie der neu entstehenden Offshore-Windindustrie Steine in den Weg legt. Unterdessen gerät das Projekt in akute Zeitnot: Vineyard Wind hat mittlerweile erklärt, dass es "sehr schwierig" wäre, mit dem Projekt in seiner aktuellen Konfiguration fortzufahren, wenn die Umweltgenehmigung nicht innerhalb von vier bis sechs Wochen erteilt wird.

Das Unternehmen will möglichst bald mit dem Bau beginnen, um noch eine Bundessteuergutschrift zu erhalten, die im kommenden Jahr ausläuft. Die Gutschrift beträgt 12% des Projektwertes. Außerdem geraten bereits geschlossene Verträge mit verschiedenen Lieferanten unter Termindruck. Bis Ende August bleibt noch Zeit, die Behörden zum Einlenken zu bewegen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
USA, Vineyard Wind, Behörde, Zeitplan, Druck, offshore, Windpark, Verzögerung, Genehmigung, Umweltgutachten, Fischerei, Industrie, Arbeitsplätze, Donald Trump
Windenergie Wiki:
Turbine, Trump



Alle Meldungen von Windmesse.de

List_windmesse_logo_pos

Meldungen im Archiv


Thematisch passende Windmesse.de Mitglieder im Branchenverzeichnis

  • Newlist_logo_offtec_claim
  • Newlist_logo.weigt
  • Newlist_logo_lambrecht_2022_rgb
  • Newlist_logo
  • Newlist_now_logo
  • Newlist_owemes_logo
  • Newlist_wind-kraft-journal
  • Newlist_stiftung_offshorewind
  • Newlist_rts_wind_ag_logo_652x312px
  • Newlist_logo.tuev-sued-offshore
  • Newlist_d_reb_logo
  • Newlist_ptmewlogo
  • Newlist_logo.overspeed
  • Newlist_freudenberg_logo
  • Newlist_wfo_logo_new
  • Newlist_ts_logo_rgb
  • Newlist_dynamica_ropes_logo_600x200
  • Newlist_logo.ost
  • Newlist_statkraft_logo
  • Newlist_ge_renewable_energy_blau
  • Newlist_logo.baltic-taucher

Mehr Ergebnisse



Stichwortsuche

© smart dolphin Gmbh 1999 - 2024 | Impressum | Wir über uns | Windmesse Redaktion | Datenschutzerklärung | Symposien 2022 | 21. Windmesse Symposium 2024 | Wiki