2024-11-05
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Türkei holt sich dänische Unterstützung für Offshore-Pläne

Die dänische Energieagentur unterstützt in Form einer Energiekooperation bereits seit 2017 den grünen Übergang im Heizungssektor in der Türkei. Nun soll der Fokus um die dänischen Erfahrungen beim Ausbau des Offshore-Windes erweitert werden.

Das Potenzial für Offshore-Windparks entlang der türkischen Küste wird als groß angesehen. Experten sprechen von 7 bis 10 Gigawatt im Mittelmeer. WindEurope sah bereits vor einem Jahr sogar mögliches Potenzial von bis zu 32 GW - dazu müsste allerdings zunächst die Technologie der Floater marktreif werden, denn dann käme auch das Schwarze Meer als Standort in Frage.

Um das Potenzial möglichst zeitnah nutzen zu können, setzen die Türken nun auf dänische Unterstützung. Bereits seit 2017 besteht zwischen den beiden Ländern eine Energiekooperation, zunächst vor allem um in der Türkei den grünen Übergang im Heizungssektor voranzubringen. Doch es soll noch mehr passieren.

"Die türkischen Behörden haben eine Erweiterung unserer bestehenden Energiekooperation beantragt, und wir sehen darin eine Anerkennung der bisherigen Zusammenarbeit und des Vertrauens mit der Dänischen Energieagentur. Wir freuen uns auf gute Ergebnisse, bei denen wir die Möglichkeit erhalten, dänische Erfahrungen und Lösungen für Offshore-Wind sichtbar zu machen“, erklärt der stellvertretende Direktor Martin Hansen von der Dänischen Energieagentur (DEA).

Dänemark soll auf der Grundlage seiner Erfahrungen künftig die türkischen Behörden bei der Entwicklung von Strategien und Lösungen im Bereich Offshore-Wind beraten. Die Türkei hat insbesondere Interesse an der Planung und Lieferung von Offshore-Windparks, wobei der enge Dialog mit der Industrie und eine transparente und effiziente öffentliche Verwaltung Anlegern und Projektentwicklern gute Angebotspreise sichern.

Mit einer schnell wachsenden Wirtschaft und einer gestiegenen Nachfrage nach Elektrizität konzentriert sich die Türkei auf die Nutzung eigener Energiequellen und die Minimierung der hohen Importabhängigkeit. In den letzten zehn Jahren ist bereits intensiv in den Windausbau investiert worden: Von 146 Megawatt im Jahr 2007 wurde die Windleistung mit Onshore-Projekten bis Ende 2017 auf ca. 7.000 Megawatt ausgebaut, wie Hürriyet Daily News berichtet. Dazu hat man sich kompetente Hilfe aus dem Ausland geholt, allerdings darauf geachtet, dass auch die heimische Wirtschaft profitiert. So dürfen die Projekte nur umgesetzt werden, wenn ein Prozentsatz der Komponenten direkt in der Türkei hergestellt wird, was dazu führte, dass verschiedene Hersteller in der Türkei Werke errichtet haben.

Bald soll es vor türkischen Küsten auch so aussehen (Bild: Pixabay)

Ein ähnliches Konzept dürfte den Türken nun auch bei der Starthilfe für die Offshore-Windenergie vorschweben. Dabei wird es interessant sein zu sehen, ob die Fehler aus dem Onshore-Ausbau wiederholt werden: Vor allem fehlende Infrastruktur behindert noch immer viele Windprojekte im Land, denn das Stromnetz ist dem schnellen Ausbau der Windkraft nicht gewachsen.

Auf dänischer Seite bietet die Zusammenarbeit eine einzigartige Gelegenheit, um den Start des türkischen Offshore-Sektors zu prägen, nicht zuletzt in Bezug auf die Verbreitung dänischer Energielösungen und die Positionierung dänischer Akteure und Unternehmen auf dem Markt. Entsprechend groß ist die Vorfreude: „Ich bin wirklich glücklich, dass die bestehende Zusammenarbeit Früchte getragen hat und daher jetzt auf Offshore-Wind erweitert wird. Die bisher positive Zusammenarbeit trägt dazu bei, dass ich große Erwartungen an das neue Projekt habe“, erklärte der dänische Botschafter Svend Olling bei der Unterzeichnung.

Dänemark hat bislang etwa 1,7 GW Offshore-Wind installiert und zählt zu den Pionieren der Offshore-Windenergie.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Dänemark, Türkei, offshore, onshore, Kooperation, Ausbau, Windenergie, Infratsruktur, Dänische Energieagentur, Potenzial
Windenergie Wiki:
Windpark, Megawatt



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