2024-03-28
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Das Zeitalter der Speicher bricht an

Die Energiewende wird langfristig nur funktionieren, wenn es ausreichend Speichermöglichkeiten gibt, um die unregelmäßige Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien auch puffern zu können. Zwei Projekte lassen nun aufhorchen.

Das Hornsdale Power Reserve-Projekt in Südaustralien (Bild: Hornsdale Power Reserve)Das Hornsdale Power Reserve-Projekt in Südaustralien (Bild: Hornsdale Power Reserve)

Den Namen 'Schwarze Pumpe' verbindet man in Deutschland gemeinhin nicht unbedingt mit der Energiewende, heißt so doch eines der großen Braunkohlekraftwerke in der Lausitz. Doch dies könnte sich bald ändern. Der Betreiber LEAG hat nun angekündigt, am Kraftwerksstandort einen 50 MW-Stromspeicher mit einer Speicherkapazität von 53 MWh bauen zu wollen, um zur Netzstabilität im deutschen Stromnetz bezutragen. Der auf der Lithium-Ionen-Technologie basierende Speicher ist damit einer der größten Batteriespeicher in Europa.

LEAG-Kraftwerksvorstand Hubertus Altmann betont die Einmaligkeit des Projektes: „BigBattery Lausitz ist für LEAG ein Leuchtturmprojekt, das in seiner Größe und technischen Konstellation bislang einzigartig in Europa ist. Wir investieren damit in innovative Technologien für die Zukunft und erweitern unseren bestehenden Anlagenpark.“

Und das lässt sich LEAG nach einigen Angaben einiges Kosten: Ca. 25 Millionen Euro werden in die Riesen-Batterie investiert, knapp vier Millionen davon übernimmt das Land Brandenburg. „Um das Stromnetz zu stabilisieren, werden wir den Speicher an Tagen mit hohen Schwankungen der erneuerbaren Energien zum Einsatz bringen. In Kombination mit unseren vorhandenen Erzeugungsanlagen können wir verschiedene Systemdienstleistungen zur Verfügung stellen und den gestiegenen Anforderungen im Stromnetz gerecht werden“, erklärt Altmann die Funktion der Batterie (siehe Foto recht, Copyright: LEAG).

In Australien ist man da schon einen Schritt weiter. Dort steht das derzeit weltgrößte Lithium-Ionen-Batterie-Energiespeichersystem mit dem Namen Hornsdale Power Reserve (HPR), das an den Hornsdale-Windpark angeschlossen ist. Es wurde vor einem Jahr gebaut, um das staatliche Stromnetz zu stabilisieren, die Integration erneuerbarer Energien zu erleichtern und Lastverluste (z.B. Blackouts) zu vermeiden.

Betreiber der Batterie sind Energieversorger Neoen und der Tesla-Konzern von Elon Musk. Nach einem Jahr Betriebszeit hat das Unternehmen Aurecon in einer unabhängigen Untersuchung das Projekt auf seine Funktionalität hin untersucht. Fazit: Alle Projektziele wurden erfüllt und die Volatilität im landesweiten Netz über den Zeitraum von 12 Monaten verringert. Durch den Einsatz ähnlich schneller Speichersysteme könnte außerdem die Zuverlässigkeit, Erschwinglichkeit und Nachhaltigkeit von Energie in ganz Australien erheblich verbessert werden.

Paul Gleeson, Energy Leader von Aurecon, erklärt: „HPR ist ein entscheidender Schritt für den Energiesektor und hat einige der neuen Fähigkeiten, die wir im Stromnetz benötigen, um erfolgreich größere Anteile erneuerbarer Energien zu integrieren, da unsere Erzeugungsflotte im Laufe der Zeit immer mehr dekarbonisiert wird.“

Für das weitere Vorankommen der Energiewende ist das Projekt (siehe Foto links, Copyright: Aurecon) ein wichtiger Faktor: "HPR ist ein erster Schritt im Sinne einer sofortigen Reaktion auf die Schaffung von Stabilität in einem Netzwerk, das über einen schnell wachsenden Anteil an variablen erneuerbaren Energien verfügt. Da die Verbreitung erneuerbarer Energien in Australien zunimmt, ist es für uns von entscheidender Bedeutung, kostengünstige Wege zu finden, um erneuerbaren Strom planbar zu machen und ins Netz zu integrieren.“

Ähnliche Funktionen soll auch die BigBattery Lausitz demnächst übernehmen: Ein innovatives Lademanagement und die Nutzung eines neuartigen Kraftwerksleitsystems werden integriert. Das Be- und Entladen wird sich an den Bedingungen im Stromnetz sowie an den Strommärkten orientieren. „Um das Stromnetz zu stabilisieren, werden wir den Speicher an Tagen mit hohen Schwankungen der erneuerbaren Energien zum Einsatz bringen. In Kombination mit unseren vorhandenen Erzeugungsanlagen können wir verschiedene Systemdienstleistungen zur Verfügung stellen und den gestiegenen Anforderungen im Stromnetz gerecht werden“, so Altmann.

Sicherlich bleibt zunächst ein fader Beigeschmack, wenn diese Art von Speicher an bestehende Kohlekraftwerke angeschlossen wird. Dennoch zeigt das Vorbild aus Australien den unbestreitbaren Erfolg: „Es hat die Erwartungen übertroffen und uns in einem erheblichen Maße aufgeklärt, wie wir einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energien in den nationalen Strommarkt integrieren können“, so Gleeson.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Lausitz, Deutschland, Braunkohle, Kohlekraftwerk, LEAG, Schwarze Pumpe, Tesla, Australien, Speicher, Batterie, Aurecon, Hornsdale Power Reserve, BigBattery Lausitz
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Windpark, MW, Energiewende



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