2024-11-06
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USA schießen 4,5 Milliarden Dollar-Projekt in den Wind

Wer hat, der hat: Frei nach diesem Motto wurde in den USA in der letzten Woche das größte Windprojekt des Landes mit einem geschätzten Investitionswert von 4,5 Milliarden Dollar abgelehnt.

Gigantische Ausmaße sollte das Projekt mit dem Namen ‚Wind Catcher‘ bekommen: Ein Windpark mit einer Leistung von 2 Gigawatt wird zur Zeit in Oklahoma von Invenergy und GE errichtet und sollte die Stromkunden von Energieversorger American Electric Power (AEP) in den Bundesstaaten Arkansas, Louisiana, Oklahoma und Texas mit Ökostrom versorgen. Dazu hätte auch eine neue, ca. 560 Kilometer lange Stromleitung durch alle vier Staaten gebaut werden müssen.

Daraus wird nun aber nichts. Der Grund: Die Regulierungsbehörde (Public Utility Commission) in Texas hat das Projekt mit der Begründung abgelehnt, dass zu hohe Kosten für die Kunden entstehen. Dass ausgerechnet aus Texas solche Stimmen kommen, mutet schon ein wenig wunderlich an, denn in den letzten Jahren hat der Staat einen beispiellosen Umbau seiner Energieversorgung begonnen. Einstmals galt Texas als DAS Symbol für die Ölförderung, aber mittlerweile steht der Bundesstaat auch auf Platz 1 bei der Windenergie in den USA.

Projektentwickler Invenergy listet die Vorteile des Projekts auf (Bild: Invenergy)

Kurz nach der Bekanntgabe der Entscheidung der Kommission sah sich AEP gezwungen, das Projekt in dieser Form komplett abzusagen. "Wir sind enttäuscht, dass wir nicht in der Lage sein werden, mit Wind Catcher voranzukommen, was eine großartige Gelegenheit war, unseren Kunden in Arkansas, Louisiana, Oklahoma und Texas mehr saubere Energie, niedrigere Stromkosten und einen vielfältigeren Energiemix anzubieten", kommentierte Nicholas K. Akins, Chairman, Präsident und CEO von AEP, die Absage. "Um die Vorteile von Wind Catcher für die Kunden voll auszuschöpfen, waren rechtzeitige Genehmigungen aus allen Jurisdiktionen erforderlich, so dass wir das Projekt bis Ende 2020 abschließen und 100 Prozent der staatlichen Zuschüsse im Rahmen des PTC erhalten konnten. Wir danken unseren Mitarbeitern und Partnern für ihre Arbeit an der Entwicklung des Projektes Wind Catcher.“

Dabei sah es zuvor so gut aus für Wind Catcher: Die Kommissionen in Arkansas und Louisiana hatten bereits ihre Zustimmung erteilt und auch die Bundesbehörde hatte dem Projekt grünes Licht gegeben. Eine Entscheidung der Kommission von Oklahoma stand noch aus. Nun wird zumindest der Windpark fertig gestellt, an dem schon seit zwei Jahren gebaut wird. Voraussichtlich Mitte 2020 produziert er dann sauberen Strom.

„Wind Catcher hat bei vielen Kunden, Gemeindeleitern und gewählten Vertretern breite Unterstützung gefunden, und wir schätzen diese Unterstützung sehr“, bedauert auch Malcolm Smoak, Präsident und Chief Operating Officer von SWEPCO, einem Tochterunternehmen von AEP (Bild rechts), die Absage. SWEPCO hätte eigentlich die Leitung des Giga-Projekts nach Fertigstellung übernehmen sollen.

Schuld an der Absage könnte die Anti-Wind-Lobby sein, die in letzter Zeit in Texas an Zulauf gewonnen hat. Das Projekt stieß auf heftigen Widerstand von Interessengruppen, deren enormer regionaler Einfluss auf Geld aus der fossilen Energie zurück zu führen ist. Sprich: Die Ölindustrie könnte hinter der Absage stecken.

Es sei im Allgemeinen immer eine schwierige Sache, von mehreren Regulierungsbehörden eine Zusage zu bekommen, betonen die Analysten zwar. Aber: „Texas ist der Windenergie-Leader des Landes, aber es scheint der erneuerbaren Energie gegenüber in zunehmendem Maße skeptisch zu sein“, sagte David Spence, Jura-Professor an der Universität von Texas in Austin, gegenüber Inside Climate News. "Bis vor kurzem war der allgemeine Zeitgeist hier noch, dass wir wirklich stolz darauf waren, eine große Drehscheibe für den Wind zu sein", sagte er. "So auch Rick Perry, bis er sich in die nationale Politik einmischte."

Rick Perry war von 2000 bis 2015 Governeur von Texas und hat den Ausbau der Windenergie maßgeblich vorangetrieben. Heute ist der Republikaner Energieminister im Kabinett des erklärten Ölfreunds Donald Trump. Und Wind Catcher hatte noch andere prominente Gegner, wie die Newsorganisation auflistet: So sprach sich auch die Organisation ‚Americans for Prosperity‘ gegen das Projekt aus, die von den Koch-Brüdern gegründet wurden, beides erklärte Windkraftgegner und Klimawandelleugner, die ihr Geld u.a. mit Erdgas und -öl gemacht haben.

Gegen alle Widerstände hat der Energieversorger AEP bekannt gegeben, nichtsdestotrotz in den kommenden drei Jahren 24 Milliarden Dollar investieren zu wollen, um die alternde Infrastruktur in den bereffenden Bundesstaaten wieder aufzubauen und zu verbessern (siehe links, Bild: AEP). Und um das Energiesystem um fortschrittliche Technologien zu erweitern - zu denen sicher auch die Windkraft gehört.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Wind Catcher, GE, Invenergy, AEP, USA; Texas, Oklahoma, Ablehnung, Regulierungsbehörde
Windenergie Wiki:
Windpark, Trump



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