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Deutschland muss mehr Verantwortung bei europäischer Energiewende übernehmen
Während sich die deutschen Bundestagsabgeordneten besorgt darüber äußerten, dass Deutschland bei der Erfüllung der Energieverpflichtungen der EU viel zu viel Gewicht habe, forderte Dickson (siehe Bild unten) andererseits noch mehr Verantwortung von der Bundesrepublik.
Zweifellos sei Deutschland einer der Hauptakteure der Energiewende in Europa, aber die deutsche Führung in der Erneuerbare-Energien-Politik müsse positiv verstanden werden, so der Brite. Er forderte die deutsche Regierung auf, sich nach Monaten des Stillstands durch die langwierige Regierungsfindung endlich für detaillierte nationale Pläne, den reibungslosen Einsatz erneuerbarer Energien und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit einzusetzen, um sicherzustellen, dass andere europäische Länder ihr Potenzial voll ausschöpfen können.
Die wichtigsten Akteure für ein Voranbringen der europäischen Energiewende sind Frankreich und Deutschland – gleichzeitig auch die stärksten Wirtschaftsmächte. Aber die Franzosen unter Emmanuel Macron haben sich in den letzten Monaten abwartend gezeigt und auf Deutschland gewartet. Ohne deutsche Führung werden vor allem auch kleinere Länder aus Osteuropa aus dem Verband immer weiter ausscheren, darunter Kohleländer wie Polen und Tschechien.
Dickson hat insbesondere eine deutsche Unterstützung für das von der EU-Kommission vorgeschlagene Ziel von 35 % erneuerbarer Energien bis 2030 in den laufenden Verhandlungen über das Clean Energy Package im Visier. Während die Europaparlamentarier sich Ende letzten Jahres für eine starke Erhöhung der europäischen Ziele stark gemacht hatten, wird dies in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU eher kritisch gesehen.
„Ohne ein 35%-Ziel wird Europa weitere 92 Milliarden Euro an Investitionen und 132.000 Arbeitsplätze im Wind verpassen," warnte er nun die Bundestagsabgeordneten. Die Erhaltung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt erfordert in seinen Augen diesen Wert.
Deutliche Worte fand Giles Dickson für die Bundestagsabgeordneten bei der Diskussionsrunde.
Auch einen Seitenhieb wegen der letzten Ergebnisse der Ausschreibungen in Deutschland ließ Dickson nicht aus. Angesichts der Tatsache, dass bei der technologieoffenen Ausschreibung nur Solarprojekte den Zuschlag erhielten (Windmesse berichtete), forderte er die deutschen Politiker auf, künftig nur technologiebezogene Auktionen durchzuführen, um das wirtschaftliche Potenzial des Windes zu maximieren. Dies stehe im Einklang mit den EU-Vorschriften, betonte er.
Im Video erklärt Giles Dickson, was es mit dem "Clean Energy Package" der EU-Kommission auf sich hat:
- Autor:
- Windmesse Redaktion
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- WindEurope, Giles Dickson, Deutschland, Europa, Frankreich, EU, Clean Energy Package
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- Energiewende, Ausschreibungen