Deutschland, raus aus der Kohle!

Auf Dauer wird es mit der Energiewende nur etwas, wenn der Kohleausstieg erfolgt und zwar je schneller, desto besser. Während sich die Große Koalition für den Moment nicht zu diesem Schritt durchringen konnte, wächst der Druck von außerhalb. Denn: Immer mehr Länder haben konkrete Ausstiegsziele festgelegt. Will Deutschland nicht demnächst mit Trumps Amerika allein auf der Seite der Kohlesünder stehen, ist schnelles Handeln erforderlich.

Dabei ist jeder Kohleausstieg individuell zu bewerten: Das Portal Treehugger weist darauf hin, dass der Ausstieg Frankreichs aus der Kohle an sich keine große Sache ist: Unsere Nachbarn setzen schließlich immer noch größtenteils auf Atomenergie. Auch der öffentlichkeitswirksame Kohleausstieg Großbritanniens vor einigen Monaten fällt in eine ähnliche Kategorie, da auf der Insel bereits seit einiger Zeit daran gearbeitet wurde, Kohlekraftwerke aus dem Verkehr zu ziehen. Auch in Irland, das sich erst kürzlich auf die Seite der Kohlegegner stellte, läuft nur einziges Kohlekraftwerk, was nun bis 2025 heruntergefahren werden soll.

Der Ausstieg anderer Länder ist da schon ein größerer Deal: Chile hat zwar noch nicht offiziell verkündet, aus der Kohle auszusteigen, aber die Anzeichen mehren sich. Neue Kraftwerke werden nicht mehr errichtet und die großen Energiekonzerne tauschen sich in einer Arbeitsgruppe über Alternativen aus. Zusätzlich boomen erneuerbare Energien, vor allem Solar- und Windkraft.

Ähnliches hört man aus Italien, wo der größte Energielieferant Enel ebenfalls den Umstieg auf Grünstrom vorantreibt. Damit stellen sich die Länder in einer Reihe mit weiteren Staaten, wie Neuseeland, den Niederlanden, Kanada und Finnland, die ebenfalls raus aus der Kohle wollen.

Es wird also Zeit, Deutschland!