2024-12-22
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Immer früher: Gestern war Erdüberlastungstag

Brauchen wir in Zeiten, in denen es den Tag des Pfannkuchens, den Tag der Blockflöte und sogar den Tag der Jogginghose gibt, noch einen weiteren speziellen Tag? Ja, diesen schon! Denn der 'Earth Overshoot Day' hat globale Bedeutung. Und er verändert von Jahr zu Jahr seine Position auf dem Kalender.

In diesem Jahr war der Erdüberlastungstag so früh wie nie zuvor. Bereits am 2. August hat die Menschheit rein rechnerisch alle Ressourcen aufgebraucht, die uns von der Erde jedes Jahr zur Verfügung gestellt werden. Seit gestern lebt die Menschheit auf Pump.

Was bedeutet das genau?

Die Menschheit hat in diesem Jahr vom 1. Januar bis zum 2. August so viel von der Natur verbraucht, wie die Erde im ganzen Jahr erneuern kann, das heißt, es werden Wälder abgeholzt, die nicht mehr nachwachsen können, Ozeane leer gefischt, ohne dass genug Fische nachkommen und vor allem wird zu viel CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Dabei ist der CO2 Ausstoß der am schnellsten wachsende Anteil des 'Ökologischen Fußabdrucks'. Der sogenannte ‚Carbon Footprint‘ macht heute bereits 60% des gesamten Footprints der Menschheit aus. Um das Ziel des Pariser Klimaabkommens von einer maximalen Erderwärmung von 2 Grad zu erreichen, sollte der CO2-Ausstoß durch fossile Energiequellen weltweit vor 2050 auf null sinken.

„Unser Planet ist endlich, aber unsere Möglichkeiten sind es nicht. Innerhalb des Ressourcenbudgets unseres Planeten zu leben, ist nicht nur technologisch machbar, sondern auch finanziell von Vorteil. Es ist unsere einzige Chance für eine blühende Zukunft,“ erklärt Dr. Mathis Wackernagel, CEO von Global Footprint Network und Entwickler des Ökologischen Fußabdrucks. „Letztlich geht es in der Nachhaltigkeit um das Zurückschieben des Earth Overshoot Datums.“

Immer weiter vorn im Kalender

Davon kann momentan allerdings keine Rede sein. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Earth Overshoot Day 2017 sechs Tage nach vorne gewandert, im Jahr 2000 kam der Tag sogar erst am 1. Oktober, wie Stefan Moidl von der österreichischen IG Windkraft betont. Schuld daran sind vor allem die Industrienationen, die bislang ihren CO2-Ausstoß kaum reduzieren. Ohne die Entwicklungs- und Schwellenländer würde der Tag noch sehr viel früher erreicht sein. „Die Klimaverhandlungen in Paris sind ein Schritt in die richtige Richtung. Nun müssen den Worten Taten folgen, um diese Ziele auch zu erreichen“, so Moidl.

„Vor allem in den Bereichen Verkehr, Energieversorgung und Landwirtschaft ist Deutschland alles andere als ein umweltbewusster Vorreiter. Das muss sich dringend ändern, damit wir die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreichen können“, macht auch Lena Michelsen vom entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerk deutlich.

Runter mit dem CO2-Ausstoß

Dabei kommt der Windenergie eine entscheidende Rolle zu. Für Österreich rechnet die IG Windkraft vor, dass allein in diesem Jahr durch die Nutzung der Windkraft mehr als 3,7 Millionen Tonnen CO2 vermieden wurden, was dem Ausstoß von 1,6 Millionen Autos entspricht. Das sind 35 Prozent aller österreichischen Autos.

Die Energiewende muss daher konsequent weiter vorangetrieben werden und endlich auch andere Bereiche - wie den Verkehrssektor - durchdringen. Dazu kommt der Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien sowie ein schonenderer Umgang mit den bestehenden Reserven.

Das funktioniert allerdings nur, wenn auch die Politik entsprechende Weichen stellt. Ansonsten dreht sich der Teufelskreis Klimawandel immer weiter: Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Dürre führen zu Hungersnöten. Die wiederum enden in kriegerischen Auseinandersetzungen und Fluchtbewegungen. Dass auch der Westen davor nicht gefeit ist, konnte Europa in den letzten Jahren bereits erleben.

Insofern sollte gerade im bundesdeutschen Wahlkampf das Thema der Bekämpfung des Klimawandels auf die Agenda der Parteien rücken. Johanna Kusch von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch fordert: “Die künftige Bundesregierung sollte verbindliche und messbare Ziele zur Reduktion des absoluten Ressourcenverbrauchs festschreiben und dann für die konsequente Umsetzung sorgen - insbesondere auch gegenüber Unternehmen. Die CO2-Emissionen in Deutschland müssen nach Jahren der Stagnation endlich wieder sinken.“

Sonst kommt die Rechnung künftig noch früher.

Weiterführende Informationen darüber, wie jeder einzelne seinen persönlichen Ökologischen Fußabdruck verändern kann, bietet die Homepage des Earth Overshoot Days.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Erdüberlastungstag, Earth Overshoot Day, CO2, Klimawandel, Pariser Klimaabkommen
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