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Drohnen im Fokus der Windbranche
„Sie können viel Zeit sparen. Daher ist dieser Service für viele interessant“, fasst Mads Obling Rasmussen, CEO für AtSite A/S, Spezialisten für die Inspektion von Offshore-Windkraftanlagen, die Vorteile der Drohneninspektion zusammen.
Das Potenzial für Drohnen ist im Offshore-Bereich sehr groß, weshalb Esvagt – bisher in der Offshore-Windbranche vor allem durch Service-Schiffe bekannt – nun auch die Drohneninspektion in die Liste der angebotenen Dienstleistungen aufgenommen hat. So kam kürzlich bei der Inspektion des deutschen BARD Offshore 1-Windparks neben der 'Esvagt Champion' auch eine Drohne zum Einsatz, die die Rotorblätter auf sichtbare Schäden untersucht hat.
Downtime der Anlagen minimieren
Solch eine Untersuchung dauert nur 25 Minuten pro Anlage, was eine enorme Steigerung der Effizienz mit sich bringt, da die Turbine für den Zeitraum der Prüfung abgeschaltet werden muss. Mit der bisherige Methode – Abseilen einer Person an jedem Rotorblatt einzeln – mussten die Windkraftanlagen zwischen einem halben und einem ganzen Tag (je nach Wetterbedingungen) abgeschaltet werden.
Zu der gefährlichen Aufgabe des Abseilens kommen weitere Sicherheitsrisiken hinzu: Schon der Übergang vom Service-Schiff zur Turbine birgt gerade bei Seegang Gefahren, aber auch das Abseilen selbst ist draußen auf dem Meer, wo ein viel kräftigerer Wind weht, weit gefährlicher als bei einer Onshore-Inspektion.
Neben der unbemannten Inspektion bietet der Einsatz von Drohnen weitere Vorteile: So kann die Drohne vor Ort weitere Daten einsammeln. Beim BARD-Windpark wurden beispielsweise auch Fotos der Übertragungsstation gemacht und die Fundamente und Turmelemente der Anlagen genauer unter die Lupe genommen.
Esvagt operiert mit der Drohne vom Schiff aus. (Foto: Visual Working)
Rechtsunsicherheiten verhindern stärkeren Einsatz
Genau dort liegt weiteres großes Potenzial, das auch onshore genutzt werden könnte. Allerdings zeigt das Beispiel von Deutschland, dass die Rechtslage noch nicht den aktuellen Gegebenheiten angepasst ist. „Wir beobachten mit großer Sorge, dass technische Entwicklungen aus Deutschland sich hierzulande nicht weiterentwickeln können, weil gute Ideen durch nicht zeitgemäße Gesetze ausgebremst werden“, sagt Frank Lochau, Vorstandsvorsitzender des Branchenverbands Zivile Drohnen (BVZD) und Gründer des Dohnenunternehmens ProCopter GmbH in Leipzig.
Dabei sind in Deutschland allein in diesem Jahr bislang ca. 1 Million Drohnen in Betrieb, ein erheblicher Anteil davon im kommerziellen Einsatz. Das sind bereits heute mehr Drohnen als Flugzeuge – trotzdem fehlt eine rechtliche Grundlage für das bodennahe Luftraummanagement.
Genau dies fordert nun einen aktuelle Studie, die vom BVZD und der Maslaton Rechtsanwaltsgesellschaft bei Ahnen&Enkel Research in Auftrag gegeben wurde und nun vorliegt. Unter dem Titel „Fly High – Markt, Chancen und Herausforderungen eines wachsenden zivilen Drohneneinsatzes“ wird auch deutlich, dass Deutschland international ins Hintertreffen gerät, wenn nicht schnell die Rechtslage geklärt wird. Drohnen werden ihr erhebliches Potenzial vor allem dann entfalten, wenn sie autonom und automatisierst eingesetzt werden können. Die derzeitige Rechtslage in Deutschland verbietet jedoch autonome Drohnenflüge.
Gerade in der Windenergiebranche wäre der Einsatz von Drohnen auch an Land wichtig. Immerhin sind in Deutschland knapp 29.000 Windkraftanlagen installiert, die alle gewartet werden müssen. Einige Service-Unternehmen nutzen Drohnen bereits, wie das Bild oben von Availon, die jetzt zu Vestas gehören, zeigt.
Nichtsdestotrotz tut die gesamte Windbranche gut daran, diesen innovativen Markt zu unterstützen und die Möglichkeiten der Drohnen zu nutzen. Ansonsten droht nicht nur der Abzug der Tech-Firmen, die Drohnen entwickeln, sondern auch die Übernahme des Dienstleistungsgeschäfts aus dem Ausland.
- Quelle:
- Esvagt
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- presse@windmesse.de
- Keywords:
- Esvagt, Drohne, Inspektion, Service, Rotorblatt
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- Windpark, Turbine, Offshore