Bessere Netzintegration durch höhere Datentransparenz
Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und die Unternehmensgruppe für erneuerbare Energien ARGE Netz haben eine Kooperation über die Bereitstellung von Leistungsdaten zur möglichen Erzeugung von Windkraftanlagen vereinbart. Zielsetzung ist die bessere Netzintegration der Windkraftanlagen durch eine höhere Datentransparenz für die Netzführungsprozesse der TenneT.
„Die Kooperation zwischen ARGE Netz und TenneT ist ein wichtiger Schritt hin zur Integration der erneuerbaren Energien. Neben der verbesserten Bewertung der Anlagenperformance, können die Abregelungen der Anlagen durch die Netzbetreiber mit Hilfe der Echtzeitdaten optimiert werden“, erklärt Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer der ARGE Netz GmbH & Co. KG.
„Mit dem schnell wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung werden dezentrale und zeitnahe Daten zur Erzeugung von grünem Strom immer wichtiger. Mit ihnen können wir deutlich verlässlicher die Einspeisung der Erneuerbaren prognostizieren. Das trägt dazu bei, dass wir das Stromnetz auch mit einem wachsenden Anteil an fluktuierendem Grünstrom sicher und wirtschaftlich betreiben können“, sagt Urban Keussen, Vorsitzender der Geschäftsführung der TenneT TSO GmbH und fügt hinzu: „Die Kooperation von TenneT und ARGE Netz ist ein wichtiger Meilenstein der Digitalisierung der Energiewirtschaft.“
ARGE Netz liefert durch die Datenbereitstellung an TenneT einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende. TenneT kann die zulässige Einspeisung der Windkraftanlagen damit noch genauer auf die Netzerfordernisse abstimmen und so die Integration der Windkraftanlagen noch besser unterstützen: Die zunehmende dezentrale und volatile Erzeugungsleistung auf den Spannungsebenen unterhalb der Höchstspannung stellt die für den sicheren Netzbetrieb Verantwortlichen vor neue Herausforderungen – insbesondere in Regionen mit hoher Windenergie-Erzeugung wie im Gebiet von TenneT. In die Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers fallen rund 40 Prozent der Windeinspeisung in Deutschland. TenneT verwendet die von ARGE Netz bereitgestellten Daten zur Erstellung gebietsbezogener Hochrechnungen und Prognosen der Windleistung, für die Vermarktung von EEG-Strom sowie zur Reduzierung des Regelenergiebedarfs und der Verbesserung des Engpassmanagements. „Diese Maßnahmen erhöhen nicht nur die Systemsicherheit, sondern wirken sich über die Netzentgelte letztendlich auch günstig auf den Strompreis aus“, so Keussen.
Ein regionaler Schwerpunkt der von ARGE Netz gebündelten Windkraftanlagen liegt in Schleswig Holstein, also im nördlichen Teil der TenneT Regelzone. Genau in dieser Region sind gegenwärtig immer wieder stabilisierende Netzeingriffe durch TenneT insbesondere bei Windkraftanlagen erforderlich (Einspeisemanagement). Dabei werden die Windkraftanlagen in ihrer Leistung eingeschränkt oder ganz reduziert, um eine Überlastung einzelner Netzelemente zu verhindern. Aufgrund der stark vermaschten Stromnetze wirken einzelne Windkraftanlagen in einem sehr komplexen Zusammenspiel unterschiedlich stark auf die Netzelemente. Die Daten zur möglichen Erzeugung der Windkraftanlagen helfen TenneT
besser einzuschätzen, mit welcher Leistung die Windkraftanlagen ohne Reduktion einspeisen würden und mit welcher Leistung die Windkraftanlagen nach Beendigung des Einspeisemanagements die Netzelemente wieder belasten.
- Quelle:
- TenneT
- Link:
- www.tennet.eu/...
- Keywords:
- TenneT, ARGE; Netzintegration, Datentransparenz, Abregelung
- Windenergie Wiki:
- Energiewende