17.10.2005
US-Windenergiemarkt im Aufwind
Die Länder mit den meisten installierten Windenergieanlagen liegen alle in Europa – noch, denn auch außerhalb des Kontinents entwickeln sich Märkte, die große Wachstumszahlen aufweisen. Großes Augenmerk richten die Hersteller, Zulieferer und Projektentwickler zurzeit auf die USA, nachdem dort Ende Juli die PTC-Bestimmungen (Production Tax Credit) verlängert wurden. Der US-Markt ist – wie alle Top-Windenergie-Märkte weltweit – Thema der internationalen Fachmesse WindEnergy 2006 (16. bis 19. Mai 2006) in Hamburg. Ein Garant dafür ist nicht zuletzt die Partnerschaft der AWEA (American Wind Energy Association) mit der Fachmesse. Die US Branche will sich in Hamburg erstmals mit einem eigenen Nationen-Pavillon präsentieren. Darüber hinaus erfahren Fachbesucher in speziellen Länderforen wichtige Details über die rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen im Zielmarkt Nordamerika.
In ihrem Ausblick für das zweite Quartal 2005 kündigt die AWEA einen Ausbau der Windenergiekapazität auf Rekordhöhe in der US-Geschichte an. Mindestens 2500 MW kommen hinzu, so dass sich die installierte Leistung bis zum Jahresende auf insgesamt mehr als 9.000 MW erhöht. Mit der kürzlichen Unterzeichnung des Energy Policy Act 2005, der eine zweijährige Verlängerung der steuerlichen Vergünstigung für Windenergie-Projekte vorsieht, wird sich nach Ansicht der AWEA die starke Dynamik auch 2006 und 2007 fortsetzen. Die Verlängerung des PTC wird auf breiter Basis als positives Signal zur Stärkung von Wachstum und Stabilität des Marktes begrüßt: In der Vergangenheit hatte der Congress nämlich dreimal erst nach Auslaufen des Zeitrahmens eine Fortsetzung beschlossen. In jeder dieser Perioden ohne funktionierenden PTC brach der Markt zusammen und die Zukunft der Branche in den USA wurde in Frage gestellt.
Das auf Zukunftsenergiequellen spezialisierte US-amerikanische Forschungs- und Beratungsunternehmen Emerging Energy Research prognostiziert für 2008 und 2009 ein weiterhin lebhaftes Marktwachstum mit jährlichen Neuinstallationen von jeweils mehr als 3500 MW. Andere Prognosen für den US-Markt fallen, insbesondere für die nächsten zwei Jahre, vorsichtiger aus. Sie weisen auf die vom PTC-System erzwungene „Stop-and-Go“-Entwicklung des Marktes hin, die bereits zu einer akuten Turbinen- und Komponentenknappheit führte, die 2007 wohl anhalten wird. Die zu den weltweit wichtigsten Antriebswellenlieferanten gehörende tschechische Firma Skoda Steel berichtet, dass ihre Fertigung jetzt schon an die Kapazitätsgrenzen gefahren wird, ohne diese Nachfrage befriedigen zu können.
Zu den größeren Herstellern, die von der Dynamik des US-Marktes profitieren, gehören u. a. GE Energy (USA) sowie Gamesa (Spanien), beide Unternehmen sind Mitglied im Fachbeirat der WindEnergy – International Trade Fair. US-Marktführer GE hat vor, 1100 Anlagen (1650 MW) in den USA zu errichten, die auch aus Produktionsstätten in Deutschland und Spanien geliefert werden sollen. Siemens Wind Power erhielt einen ersten Auftrag vom führenden Projekt-Entwickler FPL Energy, seine 2,3 MW-Anlagen im Umfang von 600 MW zu liefern. „Diese Vereinbarung mit FPL Energy ist wichtig, weil dies der erste Windenergieauftrag für unser wachsendes Geschäft in der amerikanischen Region ist, seit Siemens im letzten Dezember die Firma Bonus Energy
übernahm“, teilte Randy Zwirn, Präsident und CEO der Siemens Power Generation, mit. Gamesa verfolgt ehrgeizige Pläne für die Installation von 14 000 MW bis 2009: Dafür wird eine eigene Rotorblatt-Fertigung in Pennsylvania gebaut. Geplant ist auch die Gründung einer US-Zentrale und eines Entwicklungsbüros für die Ostküste. Doch nicht nur europäische Firmen wollen auf dem USMarkt Fuß fassen: Auch der indische Hersteller Suzlon will eine Fertigung in Minnesota bauen.
Um vom Windenergie-Aufschwung profitieren zu können, müssen externe Wettbewerber jedoch auch mit Besonderheiten des US-Marktes fertig werden. Die deutsche Herstellerfirma Nordex will rasch mit ihrer neuesten 2,5 MW-N90-Anlagenserie wieder auf den US-Markt zurückkehren. Bevor dies jedoch möglich ist, muss Nordex die Technologie für Generatoren modifizieren, um das Patent von GE für Turbinen mit variabler Drehzahl nicht zu verletzen. Auch im eigenen Land gibt es neue Mitbewerber, die in der Entwicklung des Marktes große Chancen sehen. Ein ambitionierter Anbieter ist die US-Firma Clipper Windpower, die ihre Anlagenfertigung in Iowa im September aufnahm. Natürlich haben auch Zulieferer und Projektentwickler die USA im Visier. Der dänische Rotorblattlieferant LM Glasfiber hat zum Beispiel seine Fertigungsanlage in North Dakota bereits deutlich ausgebaut. Gleich mehrere europäische Windenergie-Projektentwickler sind in den USA aktiv. Dazu gehört die irische Firma Airtricity, die in den nächsten Jahren eine Expansion auf dem US-Markt mit einem Volumen von 270 Millionen US-Dollar beabsichtigt.
Die Steigerung des Windenergie-Anteils an der US-Stromversorgung macht erforderlich, dass die Netzqualität verbessert wird und Wind-Turbinen auch bei Netzstörungen online bleiben. Das ist eine Entwicklung, die mit der in den europäischen Windenergie-Nationen wie Deutschland vergleichbar ist. Der Netzausbau ist ebenfalls wichtig wegen der umfangreichen Pläne für Offshore-Windparks. Schließlich schätzt das Energieministerium, dass es vor den US-Küsten ein Windenergiepotenzial von mehr als 900 000 MW gibt - das entspricht in etwa der gesamten derzeit installierten Stromkapazität der USA. Auch dieser Blick in die Zukunft macht das immense Potential für die gesamte Windenergie-Branche deutlich.
Die internationale Leitmesse WindEnergy – International Trade Fair findet vom 16. bis 19 Mai in den ersten drei fertig gestellten Hallen der Neuen Messe Hamburg statt. Die ganz auf diese aufstrebende Branche spezialisierte Leitmesse bietet Herstellern und Zulieferern von Windenergieanlagen, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zertifizierungsstellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung das optimale Forum zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes. Kernthemen der WindEnergy 2006 sind die Bereiche Export, Offshore-Technik und Finanzierung.
In ihrem Ausblick für das zweite Quartal 2005 kündigt die AWEA einen Ausbau der Windenergiekapazität auf Rekordhöhe in der US-Geschichte an. Mindestens 2500 MW kommen hinzu, so dass sich die installierte Leistung bis zum Jahresende auf insgesamt mehr als 9.000 MW erhöht. Mit der kürzlichen Unterzeichnung des Energy Policy Act 2005, der eine zweijährige Verlängerung der steuerlichen Vergünstigung für Windenergie-Projekte vorsieht, wird sich nach Ansicht der AWEA die starke Dynamik auch 2006 und 2007 fortsetzen. Die Verlängerung des PTC wird auf breiter Basis als positives Signal zur Stärkung von Wachstum und Stabilität des Marktes begrüßt: In der Vergangenheit hatte der Congress nämlich dreimal erst nach Auslaufen des Zeitrahmens eine Fortsetzung beschlossen. In jeder dieser Perioden ohne funktionierenden PTC brach der Markt zusammen und die Zukunft der Branche in den USA wurde in Frage gestellt.
Das auf Zukunftsenergiequellen spezialisierte US-amerikanische Forschungs- und Beratungsunternehmen Emerging Energy Research prognostiziert für 2008 und 2009 ein weiterhin lebhaftes Marktwachstum mit jährlichen Neuinstallationen von jeweils mehr als 3500 MW. Andere Prognosen für den US-Markt fallen, insbesondere für die nächsten zwei Jahre, vorsichtiger aus. Sie weisen auf die vom PTC-System erzwungene „Stop-and-Go“-Entwicklung des Marktes hin, die bereits zu einer akuten Turbinen- und Komponentenknappheit führte, die 2007 wohl anhalten wird. Die zu den weltweit wichtigsten Antriebswellenlieferanten gehörende tschechische Firma Skoda Steel berichtet, dass ihre Fertigung jetzt schon an die Kapazitätsgrenzen gefahren wird, ohne diese Nachfrage befriedigen zu können.
Zu den größeren Herstellern, die von der Dynamik des US-Marktes profitieren, gehören u. a. GE Energy (USA) sowie Gamesa (Spanien), beide Unternehmen sind Mitglied im Fachbeirat der WindEnergy – International Trade Fair. US-Marktführer GE hat vor, 1100 Anlagen (1650 MW) in den USA zu errichten, die auch aus Produktionsstätten in Deutschland und Spanien geliefert werden sollen. Siemens Wind Power erhielt einen ersten Auftrag vom führenden Projekt-Entwickler FPL Energy, seine 2,3 MW-Anlagen im Umfang von 600 MW zu liefern. „Diese Vereinbarung mit FPL Energy ist wichtig, weil dies der erste Windenergieauftrag für unser wachsendes Geschäft in der amerikanischen Region ist, seit Siemens im letzten Dezember die Firma Bonus Energy
übernahm“, teilte Randy Zwirn, Präsident und CEO der Siemens Power Generation, mit. Gamesa verfolgt ehrgeizige Pläne für die Installation von 14 000 MW bis 2009: Dafür wird eine eigene Rotorblatt-Fertigung in Pennsylvania gebaut. Geplant ist auch die Gründung einer US-Zentrale und eines Entwicklungsbüros für die Ostküste. Doch nicht nur europäische Firmen wollen auf dem USMarkt Fuß fassen: Auch der indische Hersteller Suzlon will eine Fertigung in Minnesota bauen.
Um vom Windenergie-Aufschwung profitieren zu können, müssen externe Wettbewerber jedoch auch mit Besonderheiten des US-Marktes fertig werden. Die deutsche Herstellerfirma Nordex will rasch mit ihrer neuesten 2,5 MW-N90-Anlagenserie wieder auf den US-Markt zurückkehren. Bevor dies jedoch möglich ist, muss Nordex die Technologie für Generatoren modifizieren, um das Patent von GE für Turbinen mit variabler Drehzahl nicht zu verletzen. Auch im eigenen Land gibt es neue Mitbewerber, die in der Entwicklung des Marktes große Chancen sehen. Ein ambitionierter Anbieter ist die US-Firma Clipper Windpower, die ihre Anlagenfertigung in Iowa im September aufnahm. Natürlich haben auch Zulieferer und Projektentwickler die USA im Visier. Der dänische Rotorblattlieferant LM Glasfiber hat zum Beispiel seine Fertigungsanlage in North Dakota bereits deutlich ausgebaut. Gleich mehrere europäische Windenergie-Projektentwickler sind in den USA aktiv. Dazu gehört die irische Firma Airtricity, die in den nächsten Jahren eine Expansion auf dem US-Markt mit einem Volumen von 270 Millionen US-Dollar beabsichtigt.
Die Steigerung des Windenergie-Anteils an der US-Stromversorgung macht erforderlich, dass die Netzqualität verbessert wird und Wind-Turbinen auch bei Netzstörungen online bleiben. Das ist eine Entwicklung, die mit der in den europäischen Windenergie-Nationen wie Deutschland vergleichbar ist. Der Netzausbau ist ebenfalls wichtig wegen der umfangreichen Pläne für Offshore-Windparks. Schließlich schätzt das Energieministerium, dass es vor den US-Küsten ein Windenergiepotenzial von mehr als 900 000 MW gibt - das entspricht in etwa der gesamten derzeit installierten Stromkapazität der USA. Auch dieser Blick in die Zukunft macht das immense Potential für die gesamte Windenergie-Branche deutlich.
Die internationale Leitmesse WindEnergy – International Trade Fair findet vom 16. bis 19 Mai in den ersten drei fertig gestellten Hallen der Neuen Messe Hamburg statt. Die ganz auf diese aufstrebende Branche spezialisierte Leitmesse bietet Herstellern und Zulieferern von Windenergieanlagen, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zertifizierungsstellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung das optimale Forum zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes. Kernthemen der WindEnergy 2006 sind die Bereiche Export, Offshore-Technik und Finanzierung.
- Quelle:
- G. Blickle, Hamburg Messe und Congress GmbH
- Email:
- info@hamburg-messe.de
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Turbine, Offshore, MW, Hamburg, Bonus