Windenergie-Newsreel: Kurzmeldungen aus der Branche

Bolivien:

Bolivien erhält einen zweiten Windpark. Wie SeeNews Renwables berichtet, wird das südamerikanische Land einen 48MW-Park mit 16 Turbinen für knapp 100 Millionen Euro errichten. Das gab der staatliche Energieversorger Ende Corporacion bekannt. Baubeginn wird im kommenden Jahr sein, die Masten zur Windmessung wurden in der Region von Tarija im Süden des Landes bereits vor 15 Monaten errichtet. Letztes Jahr ging der erste bolivianische Windpark mit 3MW ans Netz.

Deutschland:

Immer mehr Konzerne setzen auf saubere Energie und Nachhaltigkeit. So teilte der deutsche Autobauer BMW Group kürzlich auf seiner Bilanzpressekonferenz mit, dass erstmals in der Geschichte des Unternehmens 51 Prozent des weltweit bezogenen Stroms aus erneuerbaren Quellen stammt. Erklärtes Ziel des Konzerns ist es, den Anteil erneuerbarer Energien in den kommenden Jahren schrittweise auf 100 Prozent zu erhöhen. Ursula Mathar, Leiterin Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der BMW Group, sagte dazu: „Wir haben ein klares Ziel und einen konkreten Plan für den Umstieg auf erneuerbare Energien. Allerdings ist Wirtschaftlichkeit eine klare Bedingung für die konkrete Umsetzung unserer Pläne. Nur mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir unsere Pläne in den einzelnen Märkten weltweit Schritt für Schritt erfolgreich umsetzen.“

So hat BMW auf dem Gelände des Leipziger Werks Mitte 2013 vier Windturbinen errichtet, deren produzierte Energie vollständig in die Produktion des BMW i3 und BMW i8 fließen. In einem Werk in den USA kommt Methangas zum Einsatz, in Südafrika ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk.

Costa Rica:

Seit 75 Tagen nutzt Costa Rica keine fossilen Energiequellen mehr. Damit hat das mittelamerikanische Land seine Klimaschutzziele bereits heute erreicht: Wie Windmesse bereits vor einem knappen Dreiviertel Jahr berichtete, strebte die dortige Regierung eine baldige Umstellung der Energieversorgung auf 100% erneuerbare Energien an. Nun hat man dank günstiger Wetterverhältnisse das Ziel erreicht. Da es in den letzten Wochen viel geregnet hat, laufen die Wasserkraftwerke von Costa Rica auf Hochtouren und sind fast in der Lage, das gesamte Land alleine zu versorgen. Hinzu kommen Geothermal-Kraftwerke sowie Solar- und Windkraftanlagen.

Damit reiht sich Costa Rica in die Reihe derjenigen Länder ein, die bereits heute komplett oder zu sehr großen Teilen auf erneuerbare Energiequellen umgestiegen sind. Wie das Online-Portal Quartz berichtet, gehört dazu auch Bonaire, eine Insel vor der Westküste von Venezuela, die zum niederländischen Territorium gehört und Energie vor allem aus Algen gewinnt. Island setzt dagegen ebenfalls auf Wasser und Geothermie, auch Schweden, Bulgarien und Estland haben ihre Ziele für 2020 bereits erreicht.

USA:

Die amerikanische Regierung will ihren ökologischen Fußabdruck verbessern. Aus diesem Grund hat Präsident Barack Obama letzte Woche ein Dekret unterzeichnet, dass entsprechende Maßnahmen beinhaltet, um die CO2-Emmissionen in den nächsten zehn Jahren um 40% zu reduzieren (ausgehend vom Stand aus dem Jahr 2008).

Es wird erwartet, dass die eingeleiteten Maßnahmen dafür sorgen, dass die amerikanischen Steuerzahler in den kommenden Jahren bis zu 18 Milliarden Dollar einsparen können. Unter anderem soll die Nutzung von erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarkraft durch die Regierung auf 30% ausgeweitet werden. Experten erwarten von den Maßnahmen des weiteren einen Welleneffekt, da bereits mehrere große Konzerne angekündigt haben, diesem Beispiel zu folgen. Die amerikanischen Regierungsbehörden gelten als größter Einzelverbraucher von Energie im Land.