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Studie: Gebremster Ausbau der Erneuerbaren verhindert Erreichen der Klimaschutzziele
Stattdessen betont die Studie, dass nur wenn der Ausbau konsequent weiter vorangetrieben wird, Deutschland seine Klimaschutzziele noch erreichen kann.
Das Beratungsbüro Energie- und Klimapolitik EnKLiP veröffentlichte dazu die Studie „Auf dem Weg zum 40 %-Ziel: Mehr Wind an Land und Photovoltaik – Warum die Deckelung keine Kosten spart“. Autor Uwe Nestle erklärt darin, warum es ein ökonomischer Irrweg ist, den Erneuerbaren-Ausbau zu bremsen: Die garantierten Vergütungen für Erneuerbare fallen inzwischen so gering aus, dass der weitere Zubau von Anlagen auf der Stromrechnung kaum mehr ins Gewicht fällt. Profitieren würde von einem konsequenteren Ausbau aber vor allem Deutschlands CO2-Bilanz: Schon 5% mehr Erneuerbare bis 2020 könnten die durch das von der Bundesregierung verabschiedete 'Aktionsprogramm Klimaschutz' wegfallenden Kohlekapazitäten komplett ersetzen.
Das Urteil von Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl fällt entsprechend aus: „Mit der Ausbaubremse steht sich die Bundesregierung beim Klimaschutz selbst im Weg.“
Die wichtigsten sechs Punkte der Studie:
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Der Kostenberg, den die Bundesregierung mit dem neuen EEG überwinden will, war bereits 2013 überwunden – auf Grundlage des alten EEG.
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Das Ziel der Bundesregierung, die durchschnittliche Vergütung für Ökostrom bei Neuanlagen auf 12 Ct/kWh zu senken, wird mit einem beschleunigten Ausbau von Windenergie an Land und Photovoltaik bereits 2015 erreicht – beim gedrosselten Ausbau nach EEG 2014 erst 2018.
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Ein solches Szenario, in dem bis 2020 zusätzliche fünf Prozent des Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien erzeugt wird, führt zu einem Beitrag zur EEG-Umlage von weniger als 0,5 Ct/kWh. Das ist nur ein Viertel dessen, was ein beschleunigter Ausbau 2010 gekostet hätte.
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Würde diese zusätzliche Strommenge mit neuen Erdgaskraftwerken statt Erneuerbaren Energie erzeugt, wäre das für die Verbraucher insgesamt nicht günstiger – für die Umwelt und die Versorgungssicherheit ist das reine EE-Szenario aber besser.
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Unter der Annahme eines für neue Erdgaskraftwerke auskömmlichen Preises am Strommengenmarkt – beispielsweise der Strombörse – würde die Beschleunigung des EE-Ausbaus bis 2020 keinen erkennbaren Aufschlag auf die EEG-Umlage verursachen.
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Fünf Prozent mehr Ökostrom können die durch das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 wegfallende Kohlestromproduktion vollständig substituieren. Dies würde auch global zu einer Reduktion der Klimaemissionen führen. Würde ausschließlich Strom aus Braunkohlekraftwerken ersetzt, könnten über 30 Mio. Tonnen Klimaemissionen pro Jahr reduziert werden.
- Quelle:
- Greenpeace
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
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