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Senvion: "Centerbridge hat uns gekauft, weil wir gut aufgestellt sind"
Pressesprecherin Verena Puth erläutert im Interview Einzelheiten zur Zukunft des Unternehmens.
Windmesse: Was genau beinhaltet der Deal? Es war die Rede davon, dass Suzlon die Lizenzen für den indischen Offshore-Markt behält, stattdessen aber Lizenzen für den US-Onshore-Markt abtritt?
Verena Puth: Die Vereinbarung sieht vor, dass Centerbridge Senvion zu 100 Prozent übernimmt. Da die Transaktion noch nicht vollzogen ist, gibt es noch Punkte zu klären. Dazu zählt auch die potentielle Vergabe von Lizenzen. In den USA bietet Senvion seine MM-Serie an.
Senvion beschäftigt mehrere Tausend Mitarbeiter, viele davon in Deutschland, auch der Hauptsitz befindet sich in Hamburg. Ist nun mit einem Arbeitsplatzabbau oder gar einem Umzug des Unternehmens (in die USA) zu rechnen?
Centerbridge hat uns gekauft, weil wir gut aufgestellt sind. Aus unseren Standorten heraus haben wir bislang gute Geschäfte gemacht. Es gibt keine Überlegungen, an der Struktur unserer Firma oder an den Standorten groß etwas zu ändern. Wir machen einen wesentlichen Teil unseres Umsatzes in Deutschland und sind hier in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Deutschland wird als Standort für unsere Ingenieure, unsere Produktion wie auch als Absatzmarkt für Senvion ganz entscheidend bleiben.
Suzlon stammt selbst aus der Windbranche, während Centerbridge bisher noch keine Erfahrungen auf diesem Gebiet hat. Bedeutet das letztlich mehr Freiheit für die zukünftige technologische Entwicklung von Senvion?
Die Übernahme von Centerbridge ist kein Anlass, an unserem Produkt- oder Technikkonzept etwas zu ändern. Centerbridge hat Erfahrung im Energiesektor und weiß, dass man nur mit anhaltenden Investitionen auf dem neuesten Stand der Technologie sein kann. Senvion ist Technologieführer und soll es laut Centerbridge auch bleiben. Wir haben mit die besten Produkte in den jeweiligen Segmenten und investieren Jahr für Jahr kräftig in die Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte.
Andreas Nauen, Vorstandsvorsitzender (CEO) von Senvion SE ergänzt: „Für Senvion ist es ein wichtiger Schritt auf seinem Wachstumsweg, einen finanzstarken und engagierten Investor zu haben. Mit der Unterstützung von Centerbridge werden wir das Potential von Senvion im Windenergiemarkt noch stärker nutzen. Unser Unternehmen ist mit seinem Produktportfolio und seiner Marktausrichtung für diesen Wachstumsweg optimal aufgestellt. Eine erfolgreiche Energiewende weltweit braucht Windenergie, sowohl onshore als auch offshore – für diesen Trend bietet Senvion die richtigen Turbinen! Wir werden weiterhin profitabel wachsen und sowohl den Onshore-Marktanteil in unseren Top 5 Märkten Deutschland, Großbritannien, Australien, Kanada und Frankreich als auch in unseren Zielmärkten ausbauen. Außerdem werden wir auch unsere starke Position im Offshore-Markt festigen.“
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
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