2024-03-29
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Windmesse-Interview mit JDR Cables

Windmesse sprach mit Helen Kettleborough, die uns einen Einblick in das britische Unternehmen JDR Cables gewährt.

Windmesse: Geben Sie uns doch bitte einen kurzen Überblick über Ihr Unternehmen.

Helen Kettleborough: JDR hat seinen Hauptsitz in Großbritannien und beschäftigt ungefähr 500 Mitarbeiter weltweit, von Europa über Nord- und Südamerika, z.B. Houston (USA) und Brasilien, bis nach Thailand in Fernost.

Unser Fokus liegt auf der Offshore-Energieproduktion: Wir entwickeln und produzieren Innerpark Seekabel und Zubehör für Projektbetreiber aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieversorgung sowie Versorgungsleitungen (Umbilicals) und Stromkabel für Öl- und Gasmärkte. Unsere Global Service Group ist zuständig für die Installation, Inbetriebnahme und Instandhaltung, was auch spezielle Einsätze bei Offshore-Windparks beinhaltet.

 

Der Fokus von Windmesse liegt auf der Windindustrie. Was machen Sie auf diesem speziellen Gebiet?

JDR ist ein Pionier auf dem Gebiet der Innerpark Seekabel – wir haben an einigen der weltweit größten Offshore-Windparks mitgearbeitet, von Greater Gabbard über London Array in Großbritannien bis hin zum Meerwind-Projekt in Deutschland.

Wir bieten ein komplettes Paket für die Betreiber von Offshore-Anlagen an, vom Design, über die Herstellung und den Anschluß. Zusätzlich zum wachsenden Gebiet der Innerpark Seekabel können wir Zubehör wie Garnituren einschließlich Ziehstrümpfe, Hang-Offs, Außen- und Innenkonus-Stecker und Lichtwellenleiter Spleißboxen liefern und installieren.

Unser Werk in Nordengland hat eine Hafenanbindung mit Dock, sodass wir große Kabellängen mit einem Gewicht von bis zu 4.000 Tonnen liefern können. Diese werden bei uns direkt von Turntables auf die Schiffe verladen.

 

Wann haben Sie sich dazu entschlossen, in die Offshore-Windindustrie einzusteigen? Sie hatten zuvor bereits Erfahrungen im Offshore-Bereich durch die Arbeit für Öl- und Gasfirmen. Hat das den Einstieg in die Windindustrie erleichtert?

JDR hat mehr als 20 Jahre lang Erfahrungen auf dem Öl- und Gassektor sammeln können. Im Jahr 2005 sind wir durch das Testprojekt Beatrice in den Offshore-Windsektor eingestiegen. 2007/2008 haben wir unseren ersten großen Auftrag für Greater Gabbard erhalten. Greater Gabbard war das erste Projekt, bei dem JDR die Produktion übernommen hat, nachdem wir über 35 Millionen Pfund in das Werk und das Dock in Hartlepool investiert hatten.

Unsere Erfahrungen aus dem Öl-und Gassektor waren sehr wertvoll für uns, aber ebenso unsere Fähigkeit, die Unterschiede zu dieser Industrie für Projekt-Betreiber aus dem Sektor der erneuerbaren Energien zu erkennen. Wir konnten unsere eigenen Erfahrungen in diesem Bereich anwenden und die Betreiber gleichzeitig bei der Entwicklung ihrer Projekte unterstützen.

 

Wo bestehen die Unterschiede in der Arbeit für Öl- und Gasfirmen oder Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien?

Alle Kunden möchten ein durchdachtes Produkt, das ihrem jeweiligem Anforderungsprofil entspricht. Wir sind stolz darauf, dies leisten zu können – wir haben zum Beispiel noch nie einen Ausfall der Kabel bei einem unserer Projekte, einschließlich der Offshore-Windindustrie, erlebt.

JDR hat komplette Produktsysteme für einige der größten Offshore-Windparks der Welt geliefert und dafür gesorgt, dass die Kunden immer innerhalb ihres Budgetplans blieben.

 

Wie sehen die aktuelle Projekte von JDR aus?

Wir haben kürzlich mehrere Aufträge erhalten: Der Dudgeon-Windpark in Großbritannien sowie Sandbank und Nordsee One in Deutschland.

Diese Aufträge treiben auch Produktentwicklungen voran. Für das Sandbank-Projekt entwickelten wir ein neues in statischen Tanks transportierbares 3x630mm²-Kabel mit Kupferleitern. Beim Nordsee One-Projekt fertigen wir zum ersten Mal ein Innerpark Seekabel mit Aluminiumleitern. Beide Produkte sind bereits typgeprüft und werden für relevante Kosteneinsparungen sorgen.

 

Großbritannien ist bereits Marktführer beim Offshore Wind. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Zukunftsmärkte? Plant JDR, dort ebenfalls tätig zu werden?

Großbritannien und Deutschland sind die beiden großen Primärmärkte für Offshore-Windenergie und beide verfügen noch über erhebliches Wachstumspotenzial. Wir beobachten aber auch, dass sich Märkte sowohl in Nord- als auch in Südeuropa entwickeln. Auch außerhalb Europas gibt es einige Märkte mit entsprechenden Möglichkeiten, zum Beispiel in den USA, Taiwan oder Japan, die momentan noch am Beginn ihrer Entwicklung stehen.

Unsere Produktionsstätte liegt an der Nordostküste Englands mit direktem Zugang zu den Schiffsrouten auf der Nordsee. Für europäische Projekte ist es also ideal platziert, aber wir verschiffen unsere Produkte auch weltweit. Das reicht von Nordamerika bis nach Australien.

 

Offshore-Wind gilt noch immer vielen als zu teuer. Was glauben Sie, wie man die Kosten dauerhaft senken kann? Und was kann oder muss die Politik dazu beitragen?

Offshore-Windparks sind eine relativ neue Form der Energiegewinnung im Vergleich zu fossilen Quellen. Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen, daher gibt es noch große Entwicklungsmöglichkeiten. Die Industrie hat aber bereits große Schritte auf dem Weg zu einer Kostenreduktion gemacht. Trotzdem befindet man sich noch in einer Lernkurve. Das Wissen, das aus den großen Offshore-Parks gewonnen wird, fließt direkt zurück in Forschung und Entwicklung.

JDR versucht, auf verschiedenste Arten die Kosten zu senken. Das beinhaltet unter anderem die Forschungsarbeit an 66kV-Kabeln, die von der britischen Regierung gefördert wird oder Untersuchungen, wie dynamische Netzberechnungen dafür sorgen können, dass Kabelquerschnitte und damit Materialkosten verringert werden. Oder wie als Sensor eingesetzte Lichtwellenleiter Probleme bei der Installation verhindern und die benötigten Aluminiumleiterquerschnitte verkleinern können.

Das Team von JDR versucht ebenfalls, weitere aus der Gas- und Ölindustrie bewährte Verfahren auf erneuerbare Energien anzuwenden, zum Beispiel mit Garnituren vorkonfektionierte Seekabel und Unterstützung bei der Installation und Wartung.

Kostenreduktion ist abhängig von Investitionen in die Forschung sowie einer Fertigung im großen Stil. Die Regierungen müssen Klarheit in ihre langfristigen Planungen zur Energieversorgung bringen und diese beständig umsetzen. Das sorgt für Selbstbewusstsein innerhalb der Industrie und bringt Planungssicherheit. Das wiederum zieht private Investoren an, was die Industrie benötigt.

 

Alle Bilder Copyright: JDR Cables

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Link:
www.jdrcables.com/...
Windenergie Wiki:
Windpark, Offshore



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