2024-04-19
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Viel Lärm um... Wind - ? -

Die Auswirkungen der Übernahmeschlacht um Alstom auf die Windindustrie

Der französische Konzern Alstom steht momentan im Mittelpunkt einer internationalen Übernahmeschlacht. Der amerikanische Mischkonzern GE sowie Siemens aus Deutschland haben ihr Interesse bekundet, Teile von Alstom – namentlich die Energiesparte – kaufen zu wollen. Die Meldungen überschlagen sich in den letzten Tagen, fast stündlich gibt es Neuigkeiten. Zumal seit sich auch die französische Regierung eingemischt hat und ein Wörtchen mitreden will, wenn es darum geht, einen „nationalen Schatz“ zu veräußern.

Den gesamten Hintergrund der Kontroverse aufzulisten, würde hier eindeutig den Rahmen sprengen, weshalb wir uns auf die Bedeutung für die Sparte der Windenergie konzentrieren wollen. Alstom verfügt über verschiedene Onshore-Anlagen sowie das Prunkstück der Produktion, die 6MW-Offshore-Anlage Haliade. Alstoms Anteil am Weltmarkt ist allerdings verschwindend gering, unter den Top 15 Anlagenherstellern des letzten Jahres tauchen die Franzosen nicht auf.

Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass Alstoms Windenergiesparte innerhalb der Übernahmeszenarien eine eher untergeordnete Rolle spielt. Andere Bereiche der Energiesparte sind wesentlich lukrativer und stehen eher im Fokus des Interesses von Siemens und GE. Trotzdem lohnt es sich, einen kurzen Blick auf die Vorteile zu werfen, die ein Kauf des Windbereichs jeweils mit sich bringen würde.

Für die Amerikaner von GE würde eine Übernahme der Windsparte den Vorteil bringen, dass man endlich eine eigene Offshore-Plattform anbieten kann. Nachdem GE sich nach einigen Fehlinvestitionen vor ein paar Jahren komplett aus diesem Segment zurückgezogen hatte, würde ein Einstieg in dieses Geschäft genau zur richtigen Zeit kommen. Der Offshore-Bereich beginnt in den USA gerade erst sich zu entwickeln, noch ist aber kein einziger Windpark gebaut. Somit könnte man die gerade entstehenden Offshore-Parks im Atlantik mit 'einheimischer' Technik bestücken, ohne erst eine eigene Anlage entwickeln und einen Prototypen testen zu müssen.

Eine Übernahme hätte für GE außerdem den Vorteil, dass man in Europa leichter Fuß fassen könnte. GEs Stärke liegt bisher vor allem im heimischen Markt. Mit der vorhandenen Logistik vor Ort in Europa könnte man also diesen Markt leichter bedienen.

Warum Siemens überhaupt Interesse an Alstom hat, ist schwer zu beurteilen, da die Produktpaletten beider Konzerne relativ identisch sind.

In der Windbranche lag Siemens im letzten Jahr weltweit auf Platz 4 bei der Anzahl der installierten Turbinen. Vor allem im europäischen Markt und im Offshore-Sektor verfügen die Deutschen über eine so starke Position, dass Alstom im Moment keine Konkurrenz darstellt. Allerdings zielt die 6 MW-Turbine Haliade auf die gleiche Zielgruppe wie die 6 MW-Turbine von Siemens. Durch die Übernahme könnten die Münchner unliebsame Konkurrenz aus dem Weg räumen und sich an deren Technologie bedienen.

Zwar hat Siemens Alstom eine Arbeitsplatzgarantie für die nächsten drei Jahre angeboten, doch wer sich mit der Entwicklungsdauer eines Offshore-Projekts auskennt, weiß, dass dies nicht viel zu heißen hat. Da man bestehende Strukturen zusammen legen könnte, würden durch die Fusion in Europa auf lange Sicht eher Arbeitsplätze wegfallen.

Die weitere Entwicklung der Übernahme bleibt abzuwarten, allerdings besteht zu diesem Zeitpunkt kein Grund, den aktuell vorherrschenden Hype um die beteiligten Konzerne in die Windbranche auszudehnen. Insgesamt sieht es im Moment nicht danach aus, dass eine Übernahme – egal welches Konzerns – hier großen Einfluss ausüben würde.

 

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Offshore, MW



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